Definition: Einsteigerukulele - Fortgeschrittenenukulele - Profiukulele

Begonnen von Kay, 30. Aug 2009, 11:20:30

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Kay

Eine Frage mit der ich mich schon lange herumtreibe ^^

Hier wird ja ständig von Einsteigerinstrumenten gesprochen. Was also unterscheidet ein Einsteigerinstrument, ein Fortgeschritteneninstrument und ein Profiinstrument?

Meiner Meinung nach sollte für ein Instrument jeder Kategorie gelten, dass es sauber verarbeitet und eingestellt ist, die Bundreinheit keine Probleme macht und es einfach Spaß macht, darauf zu spielen.
Definieren sich jetzt die verschiedenen \"Leistungsklassen\" nur durch irgendwelche sinnfreien Verzierungen oder gibt es echte Kriterien? Wie definiert ihr diese Klassen?

Spectah

freu mich über die frage:
habe mir meine flea unter anderem auch wegen der \"hervorragenden bespielbarkeit\" geholt, hätte aber jetzt beim treffen in ludwigshafen nicht gemerkt, dass ne uke unspielbar gewesen wäre^^

ich schätze preis/leistung oder besser noch preis/anspruch sind vllt. ein kriterium, weshalb eine \"anfängeruke\" eher eine solide preisgünstige uke sein könnte. man hat nicht übermäßig viel bezahlt, kann probieren und im zweifelsfall (der sich mir jedoch nicht erschliesst^^) einen wiederverkaufswert erzielen.

Poltergeist

Eine schlechte Ukulele ist eine Ukulele, bei der auch ein Anfänger nach ein paar Wochen merkt, dass sie nichts taugt.

Eine Anfängerukulele ist eine Ukulele, die ein Anfänger das erste Jahr lang für gut hält, bis er merkt, wo ihre Schwächen liegen.

Eine Fortgeschrittenenukulele ist ein Instrument, bei dem nur der jahrelang erfahrene Spieler einige Mängel bemerkt, obwohl diese Mängel dem Zuhörer nicht auffallen.

Und eine Profiukulele ist das selbe wie eine Fortgeschrittenenukulele. Nur dass eine Profiukulele so sündhaft viel Geld kostet, dass derjenige, der sie kauft, sich weigert, an ihr Mängel zu entdecken.

Spectah


wwelti

Ich würde Ukulelen wie folgt klassifizieren:

Schrott-Ukulele:

Irgend ein Billigteil, das aber nicht notwendig billig verkauft wird... zeichnet sich durch einzelne oder Kombinationen folgender Merkmale aus:
- Schlechte Einstellung: hohe Saitenlage, oder Saitenschnarren
- Unsaubere Bundierung: Bundunrein, \"Säge-Effekt\" an den Kanten der Bundstäbchen, Bundoberkanten nicht in einer Ebene
- Billiges Material, Sperrholzdecke
- Unsaubere, dicke Hochglanz-Lackierung
- Billigste, relativ dicke, dumpf und verstimmt klingende Nylon-Saiten
- Schlampig angebrachte Mechaniken mit viel Spiel
- angemaltes Griffbrett
- geschraubte Brücke

Definitionsmerkmal der Schrott-Ukulele ist, daß sie nicht vernünftig spielbar ist, und nicht schön klingt. Einzelne der genannten Merkmale können (leider) durchaus auch bei besseren Ukulelen auftreten, sind  aber besonders häufig bei Schrott-Ukulelen zu sehen.

Einsteiger-Ukulele:

Preisgünstiges Instrument, welches trotzdem gut spielbar ist und einen guten Klang hat. Stellt oft einen gewissen Kompromiss dar, d.h. einzelne oben genannte Merkmale wie: geschraubte Brücke, Sperrholz-Decke, dicker Hochglanz-Lack, schlechte Original-Saiten, können vorkommen. Leider ist auch häufig die Einstellung ab Werk nicht optimal, was aber von besonders gewissenhaften Händlern (wie z.B. unserem Hans ;) ) vor dem Verkauf korrigiert wird.

Typische Einsteiger-Ukulelen: Stagg US60-S, Makala Basismodelle

Der zusätzliche Kauf guter Saiten ist bei den meisten Instrumenten dieser Klasse sehr zu empfehlen, da die Saiten gerade bei günstigen Instrumenten einen großen Unterschied in Klang und Intonation ausmachen.

Eine gute Einsteiger-Ukulele zeichnet sich durch ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis aus, wobei \"Leistung\" durch Spielbarkeit und Klang definiert wird. Insofern werden auch viele fortgeschrittene Spieler sehr gerne auch eine Einsteiger-Ukulele besitzen, die sie unbesorgt bei Freizeitaktivitäten o.ä. mitnehmen können -- meistens sind diese günstigen Instrumente relativ stabil (Sperrholz ist meistens stabiler als Massivholz), und wenn sie doch mal kaputt gehen, sind sie leicht ersetzbar.

Gewinkelte Mechaniken sind bei Einsteigern von Vorteil, da damit das Stimmen am Anfang oft leichter von der Hand geht.

Fortgeschrittenen-Ukulele:

Hier wird verstärkt Wert auf saubere Verarbeitung, und ein schönes Äußeres gelegt. Guter Klang und Spielbarkeit sind natürlich ebenfalls erwünschte Eigenschaften. Massivholz wird ebenfalls meist vorausgesetzt (es gibt aber Ausnahmen). Viele Fortgeschrittene kommen auch mit direkten Mechaniken gut zurecht.

Der Übergang zwischen Einsteiger- und Fortgeschritteneninstrument ist fließend. Viele Einsteiger legen von vornherein auch Wert auf gute Verarbeitung, und sind bereit auch am Anfang schon etwas mehr Geld auszugeben. Dementsprechend sehe ich diese Klasse als relativ groß.

Typische Fortgeschrittenen-Instrumente: Brüko, Flea/Fluke, Vollholz-Modelle von Ohana, Pono, Kala, usw... im Hi-End Bereich gibt es z.B. Kiwaya und KoAloha, usw.

Profi-Ukulele:

Das Profi-Instrument zeichnet sich durch einen besonderen Fokus auf Spielbarkeit und eine gewisse Anpassung an den Stil und die Eigenheiten des Spielers aus. Weiterhin werden hervorragende Verarbeitung, Langlebigkeit und eine technisch ausgereifte Konstruktion vorausgesetzt. Normalerweise wird das Instrument in Einzelanfertigung speziell für einen Spieler gebaut.

Konstrukteure von Profi-Ukulelen sind u.A. Pete Howlett, Dave Talsma, Mike DaSilva, Dave Means, usw...

Es gibt auch Serien-Instrumente die zum Profibereich gezählt werden können, z.B. von Ko\'olau, Kamaka, usw...

...

So sehe ich das ungefähr.

Viele Grüße
  Wilfried

WS64

Zitat von: wweltiDer Fortgeschrittene kommt auch mit direkten Mechaniken gut zurecht.

Endlich mal \'ne Aussage anhand dere ich mich richtig einordnen kann! ;)

wwelti


Spectah

ZitatDer Fortgeschrittene kommt auch mit direkten Mechaniken gut zurecht.

juhu, demnach wäre ich ja auch fortgeschritten  :D  :P

Floyd Blue

Also ich sehe das so: Ein Einsteiger-Instrument ist ein Instrument, an dem man lange Freude hat, auf dem jeder spielen kann und welches immer wieder motiviert. Ein Fortgeschrittenen-Instrument ist eines, mit dem nur noch Fortgeschrittene überhaupt irgendetwas anfangen können, z. B.: saubere Töne entlocken können.

Spectah

ZitatEin Fortgeschrittenen-Instrument ist eines, mit dem nur noch Fortgeschrittene überhaupt irgendetwas anfangen können, z. B.: saubere Töne entlocken können.

kannst du dafür ein beispiel nennen? ich dachte immer, gute bespielbarkeit wäre ein qualitätsmerkmal, zb. perfekte intonation und saitenlage

Floyd Blue

Zitat von: Spectah
ZitatEin Fortgeschrittenen-Instrument ist eines, mit dem nur noch Fortgeschrittene überhaupt irgendetwas anfangen können, z. B.: saubere Töne entlocken können.

kannst du dafür ein beispiel nennen? ich dachte immer, gute bespielbarkeit wäre ein qualitätsmerkmal, zb. perfekte intonation und saitenlage

Es ging doch in der urprünglichen Frage gar nicht um die Qualität... :mrgreen:

Spectah

lol..wo du recht hast....also meine tenson 1 mit zu hoher saitenlage und mieser intonation war ein profiinstrument^^

Floyd Blue

Zitat von: Spectahlol..wo du recht hast....also meine tenson 1 mit zu hoher saitenlage und mieser intonation war ein profiinstrument^^
Nein, bestimmt nicht! Das war wohl eher ein Instrument für Fortgeschrittene.

Nachtrag zu meiner Meinung über die Klassifizierung von Instrumenten: Ein Profi-Instrument, ist eines, welches sehr zuverlässig, in allen Belangen ist. Es ist auch für Einsteiger geeignet.

Ukulix

Ne sehr individuelle Frage, wie man  sieht^^

Für mich ist es erst mal wichtig, dass jedes Instrument, das ich mir leiste, auch gut klingt - vielleicht gibts  ja von Anfänger bis Profi eine immer spürbarere Verbesserung ;) öh also, dass der Ton voller und facettenreicher wird (schwierig, je nachdem was für eine Richtung man damit spielen will)

Dann muss die ganze Sache auch noch gut zu bespielen sein.

Und in welche Kategorie man das Instrument dann einordnet, ist bestimmt zum großen Teil von dem Geld abhängig, was man dafür bezahlt hat

Ich denke, dass die Dinge, die den Preiß dann in die Anfänger, Fortgeschrittenen und Profikategorien treiben, bei der Verarbeitung, den Materialien und vor allem dem Namen des Herstellers liegen ;) (Egal, wie schlecht bespielbar ne Fender oder wie grottig der Klang einer Gibson ist, sie werden IMMER teurer sein, als das Mittelklassemodell von Ibanez)

Vielleicht müsste man erstmal festlegen ab wann man Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi ist^^

ukefloh

Einsteigeruken: Preislich zum \"Ausprobieren \" geeignet

Fortgeschrittenen Uken: gegenüber der Einsteigeruke klanglich besser, Vollholz


Profiuken: wie Fortgeschrittenenuken jedoch im Preislichen Rahmen weit über dem \"normalo\" - Preisbereich

Vintage Uken: Preis und Erhaltungzustand sollen einigermaßen  ;) im Einklag stehen.

bei allen Ukulelenklassen gehe ich von einer guten Saitenlage und Bundreinheit aus -  die Lautstärke  soll kein Kriterium sein