Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.

Begonnen von Steventown, 31. Dez 2009, 19:37:06

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HEiDi

Zitat von: dschingis kāneBei der Ukulele würde man nach dieser Logik also annehmen, dass die Tenorukulele eine Oktave tiefer klingt als die Sopranukulele.

... und dass es auch eine Alt-Ukulele gibt.
Würde ich gern mal, passend zu meiner Altstimme, ausprobieren.  ;)
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

kurt

Hm,hm.
Den bewährten Klugscheißmodus an :

Lieber Andreas ,dein \"Jein\" kann ich nicht akzeptieren. Ich  bin mit Ralf einer Meinung. 440 Hz bleiben 440 Hz ! auf jedem Instrument.
Wenn ich C spiele, erklingt C . Wenn ich auf einer Klarinette C GREIFE, erklingt Bb , so würde ich das nennen.

In der Renaisance gabs weder Ukulelen noch Saxophone, daher hinken solche Vergleiche schlimmer als Richard der Dritte und Quasimodo zusammen !

Die Benamsung von Instrumenten ist traditionell und nicht mit Logik begründbar.

Und zu E A Cisd Fis :
Ich habe am 19.03.09 über diese Stimmung für Tenor mit den Stahlsaiten geschrieben, also schon 5 Monate vor Rigk, der hier immer zitiert wird !  8)

Stimmung

jazzjaponique

#17
@kurt: Na dann link doch mal dein Erstlingswerk, ich kann so einfach nix finden 8)

Poltergeist

Hast du denn mal aktiv Klarinette, Saxophon oder Trompete gespielt? Warst du dir da bei jedem gespielten Ton bewusst, welcher Ton da tatsächlich gerade erklungen ist? Wenn du dann zu einem gelesenen Fis die Quinte gesucht hast, hast du dann erst überlegt, dass du das Fis nur greifst, eigentlich ein E erklingt, dieses die Quinte H hat und du deswegen ein Cis greifen musst? Eher nicht, sonst wärst du zwar ein Genie, aber mittlerweile im Irrenhaus! ;)

Die Benamsung der Instrumente ist nur bedingt traditionell. Das hab ich ja versucht darzustellen. Es gab in der Renaissance die Praxis, Instrumente in Familien zu bauen, und die wurden dann auch logisch benannt. Diese Praxis ging nach der Renaissance verloren. Sowohl die des Bauens von Intrumentenfamilien als auch die der logischen Benamsung. Durchgesetzt haben sich nur einzelne Instrumente aus wenigen Familien. (Von den Streichern abgesehen.) Die hatten damit tatsächlich \"traditionelle\" Namen.

Danach ging es mit dem Bau von Instrumenten\"familien\" erst wieder in der späten Romantik los. Einige Familien wurden komplett neu erfunden und dann auch logisch benannt. (Eben weil es für neu erfundene Instrumente logischerweise keine Tradition gab.) Am berühmtesten die Saxophone, aber auch Saxtromben und Sarrusophone.

Andererseits wurden zu den traditionellen Oboen, Klarinetten, Flöten, Fagotten und Blechblasinstrumenten damals neue, gleichartige, aber tiefere Instrumente entwickelt, um neue Klangfarbenvorstellungen zu verwirklichen. Da es in diesen \"Familien\" aber schon traditionelle Instrumente und traditionelle Namen gab, konnte hier natürlich auch die Benennung nicht logisch sein.

Trotzdem gibt es seit der Renaissance eine Konvention, wenn auch keine Tradition, die auch der Benennung der menschlichen Stimmen entspricht: Tenor ist eine Oktave tiefer als Sopran, Bariton bzw Bass eine Oktave tiefer als Alt. Die Stimmung in A-Dur würde also maximal eine \"Altukulele\" rechtfertigen, wenn überhaupt.

Und zur Stimmung: Quellen, bitte! Keine einzige der mir bekannten frühen Ukulelenschulen erwähnt überhaupt Tenorukulelen. Wann kamen die also auf, wo wurden sie erwähnt, welche Stimmung wird beschrieben? Ich fürchte, die Quellenlage ist da relativ dünn.

Und noch eine Frage: wann wurde die Ukulele eigentlich zur Sopranukulele?

WS64

Zitat von: dschingis kāneHast du denn mal aktiv Klarinette, Saxophon oder Trompete gespielt? Warst du dir da bei jedem gespielten Ton bewusst, welcher Ton da tatsächlich gerade erklungen ist? Wenn du dann zu einem gelesenen Fis die Quinte gesucht hast, hast du dann erst überlegt, dass du das Fis nur greifst, eigentlich ein E erklingt, dieses die Quinte H hat und du deswegen ein Cis greifen musst? Eher nicht, sonst wärst du zwar ein Genie, aber mittlerweile im Irrenhaus! ;)


Wieso muss man dafür auf Klarinette, Saxophon oder Trompete ausweichen?
Dieses Transponieren ist doch genau das, was ich (und wahrscheinlich auch ein Großteil der Spieler, die von der Gitarre kommen) auf der Ukuele mache... 0232 ist D, basta! Und wenn ich mit einem Ukulelenspieler zusammen einen Song in D spiele muss einer von uns transponieren.
Für meine neue Bassblockflöte in F werde ich die barocke Griffweise auch ganz sicher nicht in F lernen sondern in C. Dann kann WS64-der-Ukulelenspieler auch mal mit WS64-dem-Flötisten in einer Tonart spielen ohne umzudenken! ;-)

Zum eigentlichen Thema kann ich nichts beitragen, ausser das es mir egal ist!

kurt

Aus der Klappse bin ich raus, die Sicherheitsvorkehrungen waren nicht für Genies ausgelegt !  8)

 Ja, ich spiel seit über 25 Jahren Klarinette, die letzten 20 aber nur mehr nach Gehör. Ich habe eine Vorstellung von jedem Ton zu jedem Griff, ohne dem Ton einen Namen zu geben.

Wenn ich mit Gitarristen, Banjospielern oder Ukler zusammenspiele, \"lese\" ich ihre Griffe ab, bis ich weiß welche Tonart gespielt wird.
Geht nur wenn diejenigen \"klassische\" Stimmungen spielen.
Oder ich frage , wie Lil Hardin bei ihrem ersten Auftritt, nach der Tonart.

Deine Frage nach der Tenoruke find ich gut !
Seit wann gibt es Tenorgitarren ? wobei da die Mensur und die Stimmung einem Cello entspricht!

Lieber Jazzjaponique : ich bin ein völliger Depp am Computer und habe nicht die geringste Ahnung wie verlinken funktioniert.
Du wirst in der Banjoukenabteilung unter dem Thema \"Stahlsaiten\" fündig

Floyd Blue

Bei mir ist es inzwischen soweit...

Wenn ich mich englisch rede, denke ich englisch, wenn ich deutsch rede, denke ich deutsch, spanisch kann ich nicht, wenn ich in C++ programmiere, denke ich in C++ wenn ich Gitarre spiele, denke ich gitarrisch, wenn ich Bass spiele, denke ich bassig, wenn ich Ukulele spiele, denke ich ukuleleisch - äh, halt mal, da gab\'s doch verschieden Stimmungen... also nochmal, wenn ich Ukulele in C-Stimmung spiele, denke ukulelisch C, wenn ich Ukulele in D-Stimmung spiele, denke ich ukulelisch in D, wenn ich Ukuelele in Es-Stimmung spiele, denke ich ukulelisch in Es, wenn ich am Keyboard sitze, denke ich meist in C-moll... to be continued.

Na - schwinden jetzt die Sinne? Bin ich jetzt völlig durchgeknallt?

Ich frage, wenn ich mit anderen zusammen spielen will, auch nach der Tonart und nicht nach dem Griff auf irgendeinem Instrument und schon gar nicht wer wie wohin transponiert.

LokeLani

Ich sehe das auch so wie du, Ralph!
Da ich ebenfalls verschiedene Instrumente spiele (alle Blockflöten, Violine, Gitarre und Ukulele)
Stelle ich mich jeweils auch ganz auf das entspr. Intrument ein, d.h. es geschieht automatisch. Interessant war, dass ich über 20J keine Geige mehr gespielt habe, (die Töne aber nach etwas Übung wieder abrufbar waren im Hirn)
Im Hirn ist so vieles gespeichert und eingeschliffen, das wir uns das eigentlich kaum vorstellen können!! :mrgreen:

ZitatFür meine neue Bassblockflöte in F werde ich die barocke Griffweise auch ganz sicher nicht in F lernen sondern in C.
Barocke Griffweise IST barocke Griffweise, ob auf einer C- oder auf einer F-Flöte. Dieselben Griffe ergeben einfach nicht auf beiden Instrumenten dieselben Töne, sie differieren um eine Quinte!

Poltergeist

#23
Ihr Scherzkekse! Ein Instrument ist nur dann transponierend, wenn man es nach Noten spielt. Transponierend heißt ja, dass es anders klingt, als es notiert wird. Spiel nach Gehör = keine Noten = keine Transposition = kein transponierendes Instrument.

Das Tenorbanjo wurde in den Zehner und Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts populär, insbesondere in Bands mit Blasinstrumenten, weil es relativ laut war. Warum das Tenorbanjo \"Tenor\" heißt, weiß ich auch nicht genau. Ich weiß nur, dass es noch größere Banjos gibt/gab, etwa das Cello Banjo und das riesige Bass Banjo. Siehe auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Bass_banjo
(Video mit Cello Banjo, Video mit Bass Banjo)

Ende der Zwanziger Jahre wurde dann die Tenorgitarre entwickelt. Gewissermaßen als Tenorbanjo in Gitarrenform, daher wohl auch der Name \"Tenor\". Siehe auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Tenor_guitar

In den alten Ukulelenschulen, die ich kenne, taucht bis in die Dreißiger Jahre keine Tenorukulele auf. Ich vermute also, dass Tenorbanjo und Tenorgitarre da Pate gestanden haben könnten. Dem entgegen spricht allerdings, dass beide meistens in Quinten gestimmt wurden. Ukulelenartige Stimmungen gab es auf beiden auch, waren aber wohl eher selten. Trotzdem könnte es ein Versuch gewesen sein, an die Popularität der beiden Instrumente anzuknüpfen. Eine \"Alto Ukulele\" hätte vielleicht sich vielleicht schlechter verkauft. Klingt ja auch blöd.

UkeDude

Zitat von: dschingis kāneDas Tenorbanjo wurde in den Zehner und Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts populär, insbesondere in Bands mit Blasinstrumenten, weil es relativ laut war. Warum das Tenorbanjo \"Tenor\" heißt, weiß ich auch nicht genau. Ich weiß nur, dass es noch größere Banjos gibt/gab, etwa das Cello Banjo und das riesige Bass Banjo. Siehe auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Bass_banjo

Ohh mein Gott, das muss ich haben. Ein Bass Banjo.  :shock:  :shock:  :shock:

Poltergeist

Frag mal Hans, ob er dir aus einer Bassdrum eins bastelt .  ;)

Floyd Blue

Zitat von: UkeDude...
Ohh mein Gott, das muss ich haben. Ein Bass Banjo.  :shock:  :shock:  :shock:

Na, dann wäre solch eine Bass-Reso-Uke wohl auch etwas für Dich, oder?

UkeDude

Ja sicher. Besonders gefällt mir das er \"Füße\" hat und bundiert ist, wie es aussieht.  Btw, gibt es bundierte Kontrabässe?

Poltergeist

#28
Ja. Die nennen sich dann Bassgambe, haben sechs Saiten und Lautenstimmung.  ;)

UkeDude

#29
Zitat von: dschingis kāneJa. Die nennen sich dann Bassgambe, haben sechs Saiten und Lautenstimmung.  ;)
Dank für die Info, das ist aber nicht wirklich das was ich suche. :)

Zitat von: GoschiOder sowas, UkeDude: Klick!
Ja das wärs, aber leider:
ZitatCurrently NOT FOR SALE
Aber wenn auch, Rickenbacker steht für preisgünstige Instrumente. :)