Mundharmonika

Begonnen von arkay, 29. Jan 2010, 09:54:19

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arkay

Vielleicht hab ich ja Glück und hier findet sich ein Profi, der sich mal ne Minute Zeit nimmt ;)

Also, wie der Titel schon sagt, gehts um ne Mundharmonika, vllt zur Begleitung der Ukulele, aber auch mal so für unterwegs.

Ich würde gern eine \"Allaround\" Harp haben, womit man so ziemlich viele Musikrichtungen abdecken kann. (Aber ich denke mal vorallem Blues wird gespielt, aber dies bitte nicht als Aufhänger nutzen)

Hab da mal bei Thomann geguckt und war erstma bissl überrascht, dass es soviele verschiedene Sorten von Harps gibt (ich hatte vorher ja null ahnung :D )

Preissegment sollte natürlich ziemlich weit unten liegen, da ich noch keine Ahnung hab, ob mir das spielen auch liegt, ich kein großes Budget habe und das halt nur nebenbei, neben der Uke machen möchte^^

Ich hab da mal ein paar Sachen rausgesucht:

http://www.thomann.de/de/hohner_blues_starter_set.htm
http://www.thomann.de/de/harley_benton_blues_harp_set.htm
http://www.thomann.de/de/thomann_chromatic_40_mundharmonika.htm

Vielen Dank schonmal im Vorraus für eure Hilfe :)

Gruß

Robert

Albis

Hallo

Ich würde Dir empfehlen das Hohner Set zu kaufen.
Es werden zwar alle von Dir vorgeschlagenen Harps in China hergestellt. Aber Hohner hat die beste Qualitätskontrolle.
Bei ganz billigen China Harps hat es schnell mal welche dabei wo die Stimmzungen Klirren.

Gruss Albis

Guchot

Hm, ich hab mich vor einiger Zeit mal intensiv mit dem Thema Mundharmonika befaßt, mal sehen ob mir dazu noch was einfällt. Grundsätzlich würde ich mal zwischen 2 Arten unterscheiden: Die Diatonischen Mundharmonikas (so welche wie in Deinen ersten beiden Links) und die Chromatischen Mundharominkas (wie der letzte Link). Die diatonischen sind kleiner, billiger und für den Anfang sicher leichter zu spielen. Allerdings kann man auf EINER Mundharmonika auch nur EINE Tonart spielen. Also wenn Du nur eine Mundharmonika in C hast, kannst Du nicht (oder nicht so ohne weiteres) ein Stück in D spielen. Bei den Chromatischen sieht das anders aus, da kannst Du mittels Schieber auch alle Halbtöne spielen. Mann braucht also nur EINE Mundharominka und nicht für jede Tonart eine. Hat beides so seine Vor- und Nachteile. Wenn Du auf einer Diatonischen ein Stück in C kannst und mußt es dann auf einmal in D spielen, greifts Du einfach zur entsprechenden Harmonika. Auf einer Chromatischen mußt Du erstmal transponieren. Nachteil: Je nachdem in wieviel Tonarten Du spielst, brauchst Du eine ganze Menge von den Tröten. Ein weiterer Nachteil der kleineren diatonischen ist, das der Körper häufig aus Holz besteht und nach einer Zeit beginnt der aufzuquellen. Auch die Zungen bleiben nicht ewig stimmstabil (vor allem nicht bei häufigem Benden) und können in der Regel nicht ersetzt oder nachgestimmt werden. D.h. eine diatonische Mundharmonia die häufig benutzt wird ist ein Verschleißteil. Die von Goschi genannte Marin Band oder auch die Blues Harp von Hohner sind eigentlich die klassischen Einsteigermodelle. Ich habe aber früher auch viel die Harps von Lee Oscar gespielt. Die haben einen Kunstoffkorpus der mir persönlich besser gelegen hat und ich meine auch die hätten sich leichter anblasen lassen.

Achtung! Alles subjektiv ;)

Matze

#3
Also ich spiel ab und zu auch mal gerne Mundharmonika und das schon sehr sehr lange.
Bisher bin ich mit der \"Blues Harp\" immer gut klargekommen.
Klingt gut, vernünftig verarbeitet und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
Eine Chromatische würd ich Dir für den Anfang weniger empfehlen. Das ist nicht einfach.
Mit der Ukulele zusammen passt eine C-Dur Mundharmonika ganz gut.
Schöne Liedchen in C, Blues und R&R in G-Dur spielen.  :mrgreen:

http://www.thomann.de/de/hohner_blues_harp_ms_c.htm

Aber hör\' ruhig auf Goschi, das ist der absolute Crack in solchen Sachen :)

Guchot

@Matze Genau die habe ich auch noch zuhause. Interessant zu sehen das die beim großen T 26,50€ kostet, das Harley Benton Pendant aber nur 3,95€. Da muß doch jeder mal nachdenklich werden...

Matze

ZitatDa muß doch jeder mal nachdenklich werden...
Mit Billigkram bin ich schon lange durch...

ZitatGenau die habe ich auch noch zuhause
Wer ab und zu mal spielt - reicht doch, oder nicht?
Selbst wenn man öfter spielt...

Guchot

Zitat von: Matze
ZitatGenau die habe ich auch noch zuhause
Wer ab und zu mal spielt - reicht doch, oder nicht?
Selbst wenn man öfter spielt...

Ich spiele leider gar nicht mehr, da meine jüngste Vierbeinerin jedesmal fürchterlich an zu jaulen fängt wenn ich ab dem 5. Loch aufwärts spiele :(

dienstag

#7
Na Guido, da muss ich aber mal ein bisschen was hinzufügen :) :

Zitat von: GuchotHm, ich hab mich vor einiger Zeit mal intensiv mit dem Thema Mundharmonika befaßt, mal sehen ob mir dazu noch was einfällt. Grundsätzlich würde ich mal zwischen 2 Arten unterscheiden: Die Diatonischen Mundharmonikas (so welche wie in Deinen ersten beiden Links) und die Chromatischen Mundharominkas (wie der letzte Link). Die diatonischen sind kleiner, billiger und für den Anfang sicher leichter zu spielen. Allerdings kann man auf EINER Mundharmonika auch nur EINE Tonart spielen. Also wenn Du nur eine Mundharmonika in C hast, kannst Du nicht (oder nicht so ohne weiteres) ein Stück in D spielen.


\"nur eine Tonart\" stimmt, wie du sagst, nicht ganz, so spielst du auf einer Harp in C relativ einfach, den Blues in G, Mollstücke in D und \"einfaches\" (Volksmusik, Popmusik) in C. Darauf aufbauend gibt es entsprechende Techniken mit denen du der Diatonischen Mundharmonika auch chromatisch spielen kannst, das erfordert aber viel Zeit und Übung... aber \"nur EINE Tonart\" stimmt so eben nicht. Und insgesammt kommst du mit 4-5 Harps(ca 120€) später sehr gut aus um alle gängigen Tonarten zu bedienen.  Eine anständige Chromatische kostet hingegen gerne mehr als 120€...

Auch spielen sich eine Chromatische und eine Diatonische/Bluesharp ganz anders, lediglich die Tonarzeugung und der Ansatz ist gleich, ist ca. so wie Ukulele und Mandoline... Tonerzeugung und Bedienung sind ähnlich, \"Tonverteilung\" dagegen recht unterschiedlich.

ZitatBei den Chromatischen sieht das anders aus, da kannst Du mittels Schieber auch alle Halbtöne spielen. Mann braucht also nur EINE Mundharominka und nicht für jede Tonart eine. Hat beides so seine Vor- und Nachteile. Wenn Du auf einer Diatonischen ein Stück in C kannst und mußt es dann auf einmal in D spielen, greifts Du einfach zur entsprechenden Harmonika. Auf einer Chromatischen mußt Du erstmal transponieren. Nachteil: Je nachdem in wieviel Tonarten Du spielst, brauchst Du eine ganze Menge von den Tröten.

passt so ;)


ZitatEin weiterer Nachteil der kleineren diatonischen ist, das der Körper häufig aus Holz besteht und nach einer Zeit beginnt der aufzuquellen. Auch die Zungen bleiben nicht ewig stimmstabil (vor allem nicht bei häufigem Benden) und können in der Regel nicht ersetzt oder nachgestimmt werden. D.h. eine diatonische Mundharmonia die häufig benutzt wird ist ein Verschleißteil.

Also heutzutage ist der Markt so groß und so gut gefüllt, dass man schon längst nicht mehr auf quellende Holzkanzellen angewiesen ist. Die von Goschi erwähnte \"Special 20\" ist ein sehr gutes Beispiel dafür, ebenso ist die Marine Band Deluxe weitgehend quellfrei. Von den \"MS\" Modellen( Big River, Pro Harp, Blues Harp) von Hohner würde ich dagegen die Finger lassen, die sind schon länger nicht mehr up to date, quellen gerne, sind nicht luftdicht und spielen sich insgesamt sehr gruselig.
\"Verschleißteil\" stimmt so auch nicht ;), ich spiele jetzt ca. zwei Jahre Mundharmonika und mir ist noch nix dergleichen passiert. Es stimmt zwar, dass sich Harps mit der Zeit verstimmen können und auch Stimmzungen brechen können, jedoch betrifft das den \"Casual-Harper\" fast nicht bis gar nicht(Wobei das natürlich auch recht Stark von der Qualität der Mundharmonika abhängt, so eine 3,95er Tröte machts nicht halb solang mit wie eine \"Anständige\"). Und wenn dich mal für \"mehr\" interessierst und dich das Fieber gepackt hat, kommste gar nicht drumrum dich auch mit dem \"Einstellen, Lösen und Auswechseln von Stimmzungen\" zu beschäftigen, passiert dann ganz automatisch :) Aber selbst das kommt jetzt erst solangsam in Mode, die Harpgrößen aus den 60gern und 70gern haben sich mit sowas nicht beschäftigt, da wurden die Harps so bespielt wie sie waren, und sie funktionierten.


ZitatDie von Goschi genannte Marin Band oder auch die Blues Harp von Hohner sind eigentlich die klassischen Einsteigermodelle. Ich habe aber früher auch viel die Harps von Lee Oscar gespielt. Die haben einen Kunstoffkorpus der mir persönlich besser gelegen hat und ich meine auch die hätten sich leichter anblasen lassen.

Tendentiell gilt: Jeder hat einen andern Geschmack (sprichwörtlich), dem einen Schmeckt Holz besser, dem anderen Plastik oder Alu(Klanglich ist dieser Aspekt nahezu vollkommen zu vernachlässigen, der \"Klang\" kommt zu 90% vom Spieler)... Wenn du aber z.B. mit einer Hohner Special 20 Classic (nicht das MS-Modell!) anfängst, kannst du nichts falsch machen und bist auf der sicheren Seite.


Gruß

Guchot

Zitat von: dienstagNa Guido, da muss ich aber mal ein bisschen was hinzufügen :) :

bisschen was ist gut :mrgreen:

Zitat von: dienstag\"Verschleißteil\" stimmt so auch nicht ;), ich spiele jetzt ca. zwei Jahre Mundharmonika und mir ist noch nix dergleichen passiert. Es stimmt zwar, dass sich Harps mit der Zeit verstimmen können und auch Stimmzungen brechen können, jedoch betrifft das den \"Casual-Harper\" fast nicht bis gar nicht...

Deswegen hatte ich auch geschrieben \"eine Mundharmonika die häufig benutzt wird\" ;)

UkeGuy

#9
Von einem Einsteigerset würde ich abraten, da man alles was man braucht - außer der Mundharmonika - im Internet findet.

Ich hab mir die Blues Harp MS gekauft und bin damit sehr zufrieden. Für das Modell hab ich mich entschieden, weil es mit 26,50 sehr günstig ist und trotzdem schon einen Holzkanzellenkörper hat. Sie sieht sehr schön aus und hört sich auch gut an.

Das 2. Loch lässt sich allerdings sehr schlecht \"ziehen\", allerdings denke ich ist das normal. Alle anderen Löcher gehen einwandfrei.


Ich würde auf jeden Fall eine diatonische Harp kaufen, da sie zum Begleiten völlig ausreicht, billig ist und dank zahlreicher Tutorials und Tabs im Internet schnell erlernt werden kann.

Mit einer teureren Harp würde ich nicht anfangen, da ich immer der Meinung bin, das man am Anfang mit den Sachen noch nicht angemessen umgeht / umgehen kann. Z.B. habe ich erst nachdem ich ein paar Wochen gespielt habe erfahren, dass man die Harp vor dem Spielen auf Raumtemperatur bringen soll. Und wenn einem dann die \"billige\" nicht mehr reicht, kann man sich eine teure kaufen, die man von Anfang an gut behandelt und man hat immer noch eine Reserve, die man für\'s grobe hernehmen kann (z.b. wenn man nach 1 Liter Cola und 1 Schachtel Kekse bei 20° minus spontan entscheidet dass man jetzt sofort harp spielen will)


Bei Interesse gebe ich auch gern meine Harp-Tabs-Sammlung sowie meine Ukulele+Harp-Sammlung (Songs für die ich die Ukulelen- und Harp-Tabs habe, die (einigermaßen) zusammenpassen) weiter ;)

Matze

ZitatBei Interesse gebe ich auch gern meine Harp-Tabs-Sammlung sowie meine Ukulele+Harp-Sammlung (Songs für die ich die Ukulelen- und Harp-Tabs habe, die (einigermaßen) zusammenpassen) weiter

Da bin ich sehr interessiert!!! :P

UkeGuy

dann müsstest du mir deine email adresse schreiben, soweit ich gesehen habe ist die auf deinem Profil nicht zu sehen ;)

arkay

Auja, die will ich auch UNBEDINGT haben :)
Meine e-mail ist freigeschaltet!
Und danke an alle für die Tips!!!

UkeGuy

hab dir eine email an robert_kujas@gmx.de geschrieben, hoffe das ist die richtige.

arkay

Ja vielen Dank, ist die richtige :)