Vorverstärker?

Begonnen von doncorleone, 12. Jul 2007, 07:25:27

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doncorleone

hallo, habe zwar schon sehr viele informationen von ein paar Mitgliedern erhalten, möchte aber gerne noch den rest von euch fragen.

ich möchte mir eine E-Ukulele mit passivem Tonabnehmer kaufen. der typ im musikgeschäft meines vertrauens hat mir erzählt, dass ich dafür aber einen vorverstärker brauche, da ich sonst über den verstärker nur lautes rauschen und leise Ukulele hören werde, da das eingangssignal der Ukulele zu schwach ist.
Rigk hat gemeint, solange das kabel < 3meter ist, ist alles kein problem.

meine fragen nun:
~ brauche ich wirklich keinen vorverstärker (kein misstrauen gegen dich Rigk  ;)  )?
~ wenn ja, welche empfiehlt ihr?
~ gibt es normale verstärker, mit integrierten vorverstärkern oder so (ich hätte da den Microcube oder den Marshall MG 10CD im auge)?

vielen dank im voraus

don

H a n s

Ich habe sowohl den Microcube als auch die sehr preisgünstigen Dimavery Ga-10 und GA-15 Verstärker im Einsatz.
Für keinen hab ich bisher einen Vorverstärker gebraucht.
Manche Piezo Tonabnehmer bringen sogar ein derart starkes Signal, daß die Verstärker recht schnell übersteuern oder rückkoppeln.
Meine Empfehlung ist kein Vorverstärker sondern lieber ein Mischpult z.b. Das Behringer XENYX 802
damit schlägt man viele Fliegen mit einer Klappe. Man kann das Signal für den Verstärker konstant halten, und zusätzlich noch andere Instrumente, CD- oder MP3 Player und Mikrofone mit einmischen. ;)
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

d:uke

hm...

in der regel passt das schon.
es hängt sicher auch vom tonabnehmer ab. mancher passive bringt auch die power von einem normalen aktiven.

das mit den kabellängen kann ich nicht so sagen. ich hab 2 gute 5m-kabel die ich eben in den verstärker -> effektgerät -> ukulele steck. vom klang her isses in der regel ganz normal.
öhm. also von lautstärke und rauschen kann ich zwischen passivem (shadow-eigenbau) und aktivem (lanikai) kaum einen unterschied feststellen.

ich hab das aber trotzdem mal mit nem billigen preamp und/oder compressor/sustainer von behringer probiert.
extern angeschlossen. klingt dann alles einfach etwas... ja... \"aktiver\"...  :lol:
aber da ich eh immer mit effektgerät spiel macht das keinen großen unterschied...

ich sag halt... je weniger geräte (zusatzstörungen) desto besser

Ukebass

#3
Hallo doncorleone,
das mit dem Vorverstärker ist so eine Geschichte. In manchen Foren diskutiert man sich über dieses Thema die Köpfe heiss (liegt aber  vielleicht auch an der schwierigeren Verstärkung dieser Instrumente).
Tatsache ist jedenfalls, dass ein passiver Piezo-Tonabnehmer einen (jetzt kommt leider etwas Fachchinesisch, lässt sich aber nicht anders erklären!) sehr hohen Innenwiderstand hat. Soll die Anpassung zwischen Piezo und Verstärker optimal sein, dann sollte der nachfolgende Verstärker einen hohen Eingangswiderstand haben. Hat der Verstärker diesen nicht aufzuweisen, dann kommt es zu einer Fehlanpassung und die drückt sich im Klang aus. Im Extremfall kling der Piezo nur noch näselnd, kratzig und hohl, also nicht unbedingt nach dem, was mein einen guten Klang nennt. Diese Effekte lassen sich auch durch eine Klangregelung am Verstärker nicht oder nur unzureichend ausgleichen. Instrumentenverstärker, wie Combos, Gitarrenverstärker haben im Regel  einen integrierten Vorverstärker, leider ist dieser auf E-Gitarren und deren Tonabnehmer abgestimmt. Diese weisen einen wesentlich geringeren Innenwiderstand auf als Piezos. Demzufolge sind auch die Eingangswiderstände dieser Verstärker geringer und damit zu gering für den passiven Piezo. Um die Widerstandswerte einmal zu nennen: Piezos 10 MOhm, Tonabnehmer E-Gitarre mehrere 100 KOhm. Soweit zur Theorie, was kann man tun?
1. Man verwendet einen aktiven Piezo (also einen mit zugehörigem Verstärker, meistens im Instrument eingebaut) und hofft dass der Hersteller das Widerstandsproblem gelöst hat (was auch in der Regel zutrifft). Mit dem Ausgang dieses Instrumentenverstärkers kann man dann in jeden Combo gehen.
2. Man verwendet einen passiven Piezo und schaltet einen Vorverstärker (gibt es im Gitarrenbereich) zwischen Piezo und Combo. Der Vorverstärker sollte dann aber mindestens 5 MOhm Eingangswiderstand haben. Wie oben schon erwähnt, sollte das Kabel zwischen Piezo und Vorverstärker möglichst hochwertig sein und auf keinen Fall länger als 3m (kürzer ist immer besser!).
3. Man schlägt alle physikalischen Gegebenheiten in den Wind, nimmt es wie es kommt, sprich, findet sich mit dem Klang ab, der gerade aus dem Lautsprecher dröhnt.
Achso, noch eine Bemerkung zum Klang: mit einem Instrument, das über einen Piezo verstärkt wird (egal welcher Art) wird man nie den Klang eines akustischen Instrumentes abbilden können. Piezo bleibt Piezo und leider eine Krücke. Mit den oben genannten Massnahmen lässt sich der Klang des Piezos \"nur\" geradebiegen, also verbessern, aber nie wirklich zufriedenstellend aufbereiten. Ich weiss, jetzt werden einige sagen, dass sie mit dem Klang ihres Piezos zufrieden sind. Das ist in Ordnung, denn was den Klang angeht, so ist einfach vieles Geschmacksache und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten :D.
Microcube oder den Marshall MG 10CD gehören zu den E-Gitarrenverstärkern, haben also einen zu geringen Einganswiderstand für passive Piezos. Um \"einfach\" zu verstärken, benötigst du keinen weiteren Vorverstärker (bleibt nur das Problem mit dem Klang). Wenn möglich, probier es aus, vielleicht bist du mit dem Klang zufrieden. Bei Bedarf kannst du später immer noch einen Vorverstärker dazwischen schalten.
Gruss Michael

gallier

Sehr schöne Erklärung von Ukebass.
Es gibt noch eine vierte Möglichkeit. Man verwendet einen Akustikverstärker. Damit dürften die ganzen Probleme auch nicht auftreten.

Ukebass

Hallo gallier,
stimmt.......!, nur fehlt es bei diversen Akustikverstärkern ebenfalls an hohen Eingangswiderständen. Dieser Zustand ist eigentlich nicht zu entschuldigen, auch nicht mit dem Argument, dass die meisten Instrumente bereits einen Vorverstärker eingebaut haben. Nach wir vor gibt es triftige Gründe für den Einbau von passiven Piezos, z.B. wenn man sein Instrument nicht mit einem \"hässlichen\" Vorverstärker incl. Klangregelung löchern möchte (gerade bei einer Ukulele fällt dieser Einbau ja besonders dominant auf). Wenn man sich also für einen Akustikverstärker (Achtung!! im Regelfall hoher Preis) entscheidet, ist es ratsam, sich in den technischen Daten den Eingangswiderstand (dort auch oft Eingangsimpedanz genannt) anzusehen. Manche Hersteller verschweigen diesen Wert einfach. So ist die Welt!
Gruss Michael

gallier

#6
Oh, das wusste ich auch noch nicht. Bin immer davon ausgegangen das bei den Akustikamps die Eingangsempfindlich keit für Piezos ausgelegt ist. Gut zu wissen das es nicht so ist.

Mike von D

Es gibt aber da durchaus auch Unterschiede zwischen den Pickups.
Z.B. ein \"Dean Markley\" welche in die Ponos eigebaut ist kann ohne weiteres einfach an einen Verstärker angeschlossen werden, klingt gut und ist laut genug.
Einen Belcat Omega-2000 (der Pcikup ist bei dem UK-2000 aktiv dabei) geht das ebenso wenig wie bei den Shadow Pickups (Ok, die gehen so gerade noch).
Dafür sind aber die Shadow Nanoflex mit den neuen superkleinen Preamps SH-JM-1 und SH-JW-1 ein echtes Sahnehäubchen da endlich die Batterie(en) von aussen gewechselt werden können.
Muss ber gestehen das ich nicht ganz verstehe was ein aktiver und ein passiver preamp ist und wozu ein passiver Preamp eine Batterie (3V) braucht (der aktive hat derer 2 als 6V).

Richtig ist eben das die meisten Pickups mit Vorverstärkung viel besser klingen und viel weniger rauschen als ohne.
ich bevorzuge allerdings (das war nicht immer so) die Externe Lösung, das macht einfach flexibeler und lässt mein instrument bis auf ein kleines Loch ganz :)

Maik

doncorleone

erstmal vielen dank für diese flut an infos!!

die Ukulele, die ich mir kaufen möchte, ist eine RISA Uke\'Ellie Soprano................nachdem ich bis jetzt aber wirklich nur gutes über die gesamte RISA-palette gehört habe, werde ich wohl einfach die Uke bestellen, mir den Marshall-verstärker dazu nehmen (weil mehr leistung) und dann mal sehen, ob ich einen vorverstärker brauche, oder nicht!

don

Ukebass

ZitatMuss ber gestehen das ich nicht ganz verstehe was ein aktiver und ein passiver preamp ist und wozu ein passiver Preamp eine Batterie (3V) braucht (der aktive hat derer 2 als 6V).
Hallo Maik, ich habe mich ein wenig auf der Shadow-Seite umgesehen und meine, dass die von dir genannten Vorverstärker elektronisch identisch sind (also beide System sind aktiv). Der Unterschied liegt in den Abmessungen, dabei ist der Schmälere aus Platzgründen nur mit einer Batterie bestückt (leider sind die Abmessungsangaben auf der Shadow-Seite wiedersprüchlich).

ZitatBin immer davon ausgegangen das bei den Akustikamps die Eingangsempfindlich keit für Piezos ausgelegt ist.
Hallo gallier, an der Eingangsempfindlichkeit fehlt es meistens nicht, das ist auch eine andere Baustelle. Mangelnde Eingangsempfindlichkeit drückt sich in der Regel durch geringere Lautstärke aus, obwohl die Verstärkerendstufe noch mehr bringen könnte, wenn sie von der Vorstufe genügend angesteuert würde. Bei geringer Eingangsempfindlichkeit steigt auch die Gefahr, dass das System mehr rauscht, als notwendig wäre.
Mit den Eingangwiderständen verhält es sich komplizierter. Hier handelt um eine Fehlanpassung, die sich sowohl auf die Lautstärke, aber auch , was nach meiner Meinung wichtiger ist, auf den Klang auswirkt und zwar sehr negativ.
Sorry, aber die Zusammenhänge sind leider etwas kompliziert und lassen sich nicht beliebig vereinfachen ohne ihren Sinn zu verlieren.

Zitat.............und dann mal sehen, ob ich einen vorverstärker brauche, oder nicht!
Hallo Don, du gehst damit den Weg, den jeder vor dir gegangen ist. Theorie ist gut und kann Geld und Nerven sparen helfen, aber an Schluss muss bei diesem Thema immer der praktische Versuch stehen. Denn nur du kannst entscheiden, ob für dich etwas akzeptabel ist oder nicht. Ich wünsche dir viel Glück.

Gruss Michael

doncorleone

#10
Zitat von: UKEBASSDenn nur du kannst entscheiden, ob für dich etwas akzeptabel ist oder nicht. Ich wünsche dir viel Glück.

danke, hast ja recht..........wollte mich trotzdem mal vorab informieren, da ich für das ganze projekt \"E-Uke\" eigentlich ein ganzes monatsgehalt (bin zivildiener) verbrauche!

würdet ihr von den angaben her den Marshall oder den Roland nehmen?

thx, don

Mike von D

@ Ukebass:

Nein das der eine passiv und der andere aktiv ist war die Auskunft von Shadow selbst als ich da angerufen habe.

Ja die masse sind in der Tat lustig angegeben, wenn man das dirt beschriebene Loch sägt dann ist der EQ zumindest unsichtbar eingebaut.......weil er im Instrument liegt  :mrgreen:

Maik

doncorleone

^ lol, na sehr lustige angaben *gg*

don

BYOB

naja dieser passive uke-tonabnehmer von shadow ist ein wahnsinn... hab ich kein keisestes rauschen gehört....
und bei diesen aktiven von belcat (ich glaube Uk2000 oder so) auch nur ein gaaanz leichtes, hätt aber auch der verstärker alleine gewesen sein können  ;)

naja meiner meinung nach, hängt viiiel vom kabel ab, jedenfalls rauscht mein 4 m kabel weniger als mein 2 m kabel...
war auch ein Preislicher unterschied von 10 euros, aber naja eeeegal... :mrgreen:  ;)

doncorleone

welche kabel könnt ihr mir empfehlen?

thx, don