Geht das?

Begonnen von Mea, 10. Mär 2010, 20:01:00

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Mea

Hallo an alle Bauer und Bastler!
Ich habe eine Ukulele von Baton Rouge, auf der ich meine ersten Versuche starte. (Klar will ich mir ein gutes Instrument zulegen, aber für die ersten Griffwechsel-Übungen sollte sie reichen.)
Sie lässt sich sehr schwer spielen, im ersten Bund ist das herunterdrücken der Saite qualvoll. Ich spreche nicht von den normalen Schmerzen der Fingerkuppen  :twisted: , es geht wirklich elend schwer. (Ich habe in grauer Vorzeit mal Geige und Gitarre gespielt, das war nicht so schlimm.)
Nun meine Frage:
Wenn ich die Einkerbungen im Sattel etwas tiefer mache, hilft mir das oder liege ich falsch und das wirkt sich negativ aus. Bitte helft mir beim Denken, ich möchte dieses Instrument trotzdem nicht schrotten müssen.
Danke vorab
herzlich Mea
P.S. Es sind mittlerweile Aquila - Saiten drauf....

-Jens-

#1
Nein, du denkst korrekt. Solltest aber sehr vorsichtig vorgehen und den Abstand der Saiten vom 1. Bundstäbchen beachten. Ich empfehle 0,8 mm, darf aber auch 1 mm sein, minimal ist etwa 0,6 mm, so ab 0,5 mm dürfte es zu scheppern anfangen ;-)

Mea

Danke, Jens!
Aktuell beträgt der Abstand der Saite zum ersten Bundstäbchen ca. 2mm.
Ich gehe langsam vor...

-Jens-

omg, 2 mm ist unerträglich zum spielen ;-)

Kay

Ich mach das meistens mit ner Nagelfeile. Und wenns doch mal zu tief war, kann man mit Sekundenkleber kitten... Aber das ist sicher nicht die superprofessionelle Variante...

Floyd Blue

Ich habe ein feine Nadelfeile für so etwas und natürlich auch Sekundenklebergel. Das Gel zerfließt nicht gleich über die ganze Ukulele.

Mea

Auch Euch beiden Dank!
Das sind ja super Tips! Ich werde sowohl eine Nagel als auch eine Nadelfeile bereitlegen, Sekundenkleber ist auch da und eine Schieblehre...
 :D

-Jens-

Bestens! :-) Viel Glück! Wird schon, und danach alles besser :-)

Floyd Blue

#8
Leg noch zwei kleine Papp- oder Papierstreifen bereit, falls Du den Sekundenkleber brauchst. Damit kannst Du an den offenen Seiten des Schlitzes im Sattel einen \"sauberen\" Abschluss schaffen. Die Schieblehre wirst Du nicht benötigen. Geh vorsichtig mit der Feile vor und achte darauf, dass der Winkel des Schlitzes erhalten bleibt. Er muss in Richtung Kopfplatte leicht nach unten gehen. Achte auch darauf, dass die Schlitze nicht zu breit werden.

Ole Lele

Zitat von: -Jens-Nein, du denkst korrekt. Solltest aber sehr vorsichtig vorgehen und den Abstand der Saiten vom 1. Bundstäbchen beachten. Ich empfehle 0,8 mm, darf aber auch 1 mm sein, minimal ist etwa 0,6 mm, so ab 0,5 mm dürfte es zu scheppern anfangen ;-)
Einfach die Saite zur Kontrolle im 3. Bund niederdrücken. Solange dann noch ein Hauch Luft bleibt (z.B. mit Schnipsel Schreibpapier prüfen) zwischen 1. Bundstäbchen und Saite, bist Du noch nicht zu tief.

Viele Grüße
Ole

bretteins

hallo,
das interessiert mich, ist das so üblich: man kauft ein instrument und korrigiert selbst die grundeinstellung.
Vorausgesetzt, es ist ein neukauf: ist das nicht sache des herstellers oder händlers?
Habe vor kurzem zwei instrumente zurückgehen lassen wegen eben solcher probleme. Es ist ja nicht nur der ehöhte fingerdruck, die töne klingen auch falsch im ersten bund durch eben zu hohen druck.
@Mea: habe über solche probleme gelesen bei preisgünstigen ukes und mir als erstes eine brüko gekauft und hatte keine probs... (kam seinerzeit 85 eu)
Wir sind hier ja in der bastlerecke, aber nagelfeile und sekundenkleber...
aubacke, na zumindest während der garantiezeit würde ich das nicht tun.

Aber nicht jeder hat zwei linke hände mit nur daumen, also toi toi toi!

grüße,

dasbrett

Kay

Naja, wir sprechen hier von einem geschätzt 10-20€-Instrument... Da wär es mir den Aufwand nciht wert, da mich mit irgendeinem Ebay-Chinesen zu streiten. Wenn man zu billig kauft, dann darf man eben einfach keine perfekte Einstellung erwarten. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen. Oft haben diese Billiganbieter ja nicht mal ne Ahnung, wie das eigentlich gehört...

-Jens-

#12
Leider ist es bei neuen Ukulelen sehr häufig so, sozusagen als Sicherheitsabstand. Leider klingen dadurch viele Ukulelen auch einfach falsch. Der Händler ist dafür kaum verantwortlich, denn er ist ja eigentlich nur Verkäufer. Dem Hersteller, meist in China ansässig, ist es egal. Bei einheimischen Herstellern und/oder kundenorientierten, fachkundigen Händlern gibt sicher weniger bis keine Probleme. Und dann die alte Geschichte mit Gewährleistung und Garantie ... den Garantiefall beim Hersteller in China geltend zu machen, ist kaum lohnend. Also legen viele selbst Hand an, was oft Wunder wirkt. Und feilt oder sägt man zuviel, kann die Teile entweder ersetzten oder reparieren. In dem Fall ist das Forum stets eine große Hilfe.
LG,
Jens

bretteins

aha,
im prinzip hab ich recht, aber in der durchsetzung liegt das problem...
Na ja, in erster linie ist mir der händler verantwortlich, der hats ja verkauft.
Schrecklich, wie kleinlich ich bin: ich würder selbst bei einem billigen instrument verlangen, dass es funktioniert ohne mein zutun.
Mein gedanke war auch mehr, dass der händler durch meine reklamation druck auf den hersteller ausübt.
Wenn man sich als käufer alles gefallen lässt sinkt natürlich die qualität, der markt frissts ja...
In meinem fall waren es eleukes von thomann, der hat derzeit auch keine mehr im angebot.
Die reklamtion war so dramatisch nicht und ohne zusätzliche kosten, s\'ist natürlich nicht überall so unkompliziert

grüße,

dasbrett

-Jens-

Natürlich soll und muss und darf man sich nicht alles gefallen lassen. Bei Thomann sind Reklamationen auch unkompliziert (aufgrund der Größe des Ladens und der Verkaufsmasse). Dennoch bleibt ein billiges Instrument eben ein billiges Instrument, da kann man kaum Perfektion erwarten. Aber man kann versuchen, das Beste daraus zu machen, denn einige sind besser als wie sie verkauft werden. Man muss es ja auch nicht kaufen, sondern man kann entsprechend viel mehr Geld auch gleich in ein vernünftiges Instrument investieren. Diese Grenze, denk ich, wird vom Markt gesteuert.
:-) Jens