RISA Acoustic Koa

Begonnen von RISA, 22. Jul 2007, 15:57:43

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RISA

Zitat von: d:ukenicht schlecht.

für meinen geschmack hätte ich die helle umrandung und die halsrückseite schwarz gemacht und dem kopf ne andere form gegeben. mechaniken? hm... keine ahnung ob mir schwarze schaller da mehr getaugt hätten.
das bindung und die maserung sieht schön aus.

Du meinst richtig edles Koa und dann mit schwarzem Lack das Echtholz-Binding und den Hals zukleistern? Mein Geschmack wäre das sicherlich nicht. Für die Serie könnte ich mir für den Hals und das Binding auch Mahagoni vorstellen und auch Koa für das Kopfplattenfurnier. Dann wäre der Kontrast nicht ganz so groß, obwohl ich finde den Kontrast ganz nett. Die Kopfform ist die klassische Martin-Form, die mir persönlich gut gefällt. Die Mechaniken sind 1:4 Banjo-Mechaniken mit teilweise versenktem Planetengetriebe.

Mike von D

Ich finde sie so wie sie ist wunderschön, und den Ahornhals passend zum Binding finde ich auch in Ordnung.
Mit der Kopfplatte würde ich auch zu KOA tendieren.
Mechaniken: Einfache kleine Gitarrenmechaniken tun es doch auch, vom Gewicht her tut sich da nichts.
Worüber man nachdenke könnte wäre da evtl noch die Pegheads, für dich als Hersteller denke ich ist der Preisunterschied zu den Banjomechaniken eher sehr gering.

Griffbrett Palisander oder Ebony ist superschön, aber dann doch bitte die Brücke aus dem selben Holz.

Dies ist keine Kritik, nur ein Gedankenanstoß von jemandem der auf Details achtet  ;)

Maik

d:uke

#17
Zitat von: RISADu meinst richtig edles Koa und dann mit schwarzem Lack das Echtholz-Binding und den Hals zukleistern? Mein Geschmack wäre das sicherlich nicht. Für die Serie könnte ich mir für den Hals und das Binding auch Mahagoni vorstellen und auch Koa für das Kopfplattenfurnier. Dann wäre der Kontrast nicht ganz so groß, obwohl ich finde den Kontrast ganz nett. Die Kopfform ist die klassische Martin-Form, die mir persönlich gut gefällt. Die Mechaniken sind 1:4 Banjo-Mechaniken mit teilweise versenktem Planetengetriebe.

ne; ja; ne...
also ich weis ja nich was das für eine helle umrandung ist; dacht das wären eben so standart kunststoffstreben an den ecken ringsrum.
ich weis ja auch nicht; ich mein halt das ist ein ziemlicher kontrast; das schöne koa und die helle fichte.
ich mein den hals nicht zuzukleistern... vielleicht einfach nur gebeizt?
wäre das vielleicht gegangen dies helle umrandung einfach komplett wegzulassen? meine pono hat auch keinen rahmen; nur eine kleine verziehrung ums schalloch. also alles ziemlich schlicht aus einem stück der body.
aber hey; ich will ja nicht reinreden und schlechtmachen; wir reden ja drüber...  :mrgreen:

edit:
also gut vielleicht hat der erste eindruck getäuscht. irgendwie sieht sie ja schön aus.

RISA

Nein, ich möchte ja Eure Kritik und mit etwas weniger Kontrast könnte ich mich auch anfreunden z. B. mit Mahagoni Hals und Binding. Beizen ist übrigens auch eine schöne Idee. Das sieht dann z. B. aus wie bei den Uke-Solid-Concerts. Das ist auch gebeiztes Ahorn:

Earlyguard

Also ich finde den Kontrast mit dem hellen Ahornhalses gerade schön. Obwohl mir gebeiztes Ahorn auch gefällt, wenn ich mir mein Solid Concert so anschaue...  ich würde das Koa Modell allerdings doch eher so haben wollen wie es jetzt aussieht...

Darf man fragen was so ein Teilchen kosten könnte, wenn es das denn als reguläres Modell gäbe???

RISA

Ich habe noch keine Preise für das Koa. Es kommt dabei auch extrem auf die Qualität und Maserung des Koas an. Dieses Set soll z. B. $155 USD + Versand, Zoll, UST etc. kosten. Da kann man sich vorstellen, was eine Koa-Ukulele aus geflammten oder sogar gelocktem Koa am Ende kostet. Deshalb bin ich auch noch unsicher, ob ich das überhaupt machen soll.

MicroMue

Hast du keine Sorge, dass du dein Image als Hersteller \"grüner\" Instrumente beschädigst? :shock:

Ich mein, das Holz sieht hammergeil aus, aber ich dachte immer, das du Koa und Mahog scheuen würdest. Nuja, ich werde jedenfalls dein Vorhaben mit großem Interesse verfolgen.

RISA

@MicroMue: Ja, das stimmt! Ich möchte mein \"grünes\" Image waren. Deshalb sind unsere Instrumente auch nur aus ungefährdeten europäischen Hölzern, d. h. Walnuss, Fichte und Ahorn. Beim Griffbrett hat sich herausgestellt, dass es ohne Palisander nicht geht. Da mussten wir Kompromisse machen. Beim Koa ist das etwas unkritischer. Es gibt nur noch einen einzigen Holzhändler in Hawaii, der Koa aufforstet und unter größter Kontrolle, d. h. stark limitiert, verwertet. Diesen Mann habe ich auf der NAMM-Messe kennengelernt und er hat mir genau auseinander gesetzt, wie das in Hawaii läuft. In Hawaii hat niemand Interesse, dass Koa vernichtet wird. Deshalb die strengen Regeln unter öffentlicher Kontrolle und nur noch aus dieser einen Hand.

Sehr vorsichtig muss man werden, wenn andere Händler behaupten, dass sie Koa hätten. Ich habe das auch überprüft und mein deutscher Tonholzhändler hat bestätigt, dass er deshalb Koa nicht mehr vertreibt. Wenn jemand \"African Koa\" o. ä. Bezeichnungen verwendet, dann ist man sogar nahe an der Kriminalität, denn Koa wächst nur auf Hawaii. In diesen Fällen handelt es sich um andere Akatzienarten. Akazien sind im allgemeinen übrigens nicht bedroht und keine typischen Regenwaldhözer. Es gibt über 1000 Arten, die auch in Südeuropa zu Hause sind.

kongo2002

wirklich ein feines Teil die Koa-RISA :)

@RISA: aber wenn hier grade schon ein paar Meinungen eingeholt werden, schliesse ich mich mal direkt an: ich würde auch eher in Richtung von weniger Kontrast tendieren, den Hals auf jeden Fall dunkler (ob gebeizt oder anderes dunkles Holz, Mahagonie ...) und das helle Binding weglassen (oder gegen ein schwarzes/dunkelbraunes wechseln).
... so far ;)

nochmal eine Holzfrage an den Fachmann: Gibt es denn dann nicht auch andere Akazienarten à la Koa die auch Tonholzqualitäten haben und erschwinglich bzw. nicht bedroht/rationiert sind?

Mike von D

Ich denke auf die Idee sind andere auch schon gekommen, also denke ich NEIN.
Du kannst ja auch nicht jede Fichte, jedes Ahorn oder Jedes mahagonie nehmen.
Es hängt immer davon ab wo, in welcher Höhe, in welcher Geschwindigkeit  es wächst.
Und selbst ein Baum nebenan kann schon wieder ungeeignet sein was man aber erst anch dem Aufsägen sieht, darum ist Tonholz verhältnismäßig teuer.

Maik

RISA

@kongo2002: Das Koa (Acacia koa) zeichnet sich durch eine besonders schöne Maserung aus. Ich kenne sonst nur den eigentlich falschen Begriff \"African Koa\", der manchmal für billigere asiatische Produkte verwendet wird. Allerdings habe ich keine Ahnung, welche Akazienart sich dahinter verbirgt, nur Acacia koa wächst nur auf Big Island in Hawaii. Aber um alle 1000 Akazienarten zu kennen und deren Eignung für die Tonholzherstellung bin ich definitiv nicht fit genug in der Materie. Ich kann bei Gelegenheit einmal meinen Tonholzhändler ansprechen. Der ist in diesen Sachen sehr fit.

Leider ist es auch so, dass in der Musikbranche nicht die botanischen Namen verwendet werden, weil sie zu kompliziert sind und die umgangssprachlichen Namen sind in vielen Sprachen völlig unterschiedlich, so das manchmal für die selbe Holzart diverse Namen im Umlauf sind. So gibt es für Muvingue verschieden Schreibweisen wie Movingue oder Movingu und neben dem botanischen Namen Distemonanthus benthamianus (nett oder  :mrgreen: ) auch andere lokale Namen aus den Ursprungsländern wie Anyaran oder Nigerian Satinwood. Wohl gemerkt alles das selbe Holz!

kongo2002

alles klar, das verstehe ich. ich habe mich eben aus dem Grund gefragt, da es ja schon ziemlich naheliegend ist, dass die Ukulele als hawaiianisches Instrument auch aus hawaiianischem Holz gefertigt wird. Dabei könnte es nun eben auch gut sein, dass es noch Hölzer gibt, die noch mehr hergeben, oder? ;)

Zitat von: RISADeshalb sind unsere Instrumente auch nur aus ungefährdeten europäischen Hölzern, d. h. Walnuss, Fichte und Ahorn. Beim Griffbrett hat sich herausgestellt, dass es ohne Palisander nicht geht. Da mussten wir Kompromisse machen.
Ohne jetzt den Thread komplett ins off-topic zu ziehen noch eine kurze Frage zu dem Thema :D: Wieso ist Palisander so unerlässlich für das Griffbrett? Wenn ich richtig informiert bin dann ist Palisander ein ziemlich hartes Holz - ist das die Eigenschaft die das Griffbrett erfordert? Und wieso? ;)

Gruß Gregor

Ukebass

ZitatWenn ich richtig informiert bin dann ist Palisander ein ziemlich hartes Holz - ist das die Eigenschaft die das Griffbrett erfordert? Und wieso?
Es gibt beim Griffbrett zwei Kriterien:
Zum einen (wie du schon richtig vermutet hast) ist die Härte entscheidend. Weiche Griffbretter nützen sich an den gegriffenen Stellen zu schnell ab und dann stimmt die Intonation nicht mehr (bei Instrumenten mit Bünde nicht so schlimm, wie bei Instrumenten ohne Bünde). Besonders bei Stahlbesaitung ist die Abnutzung doch beträchtlich. In anderen Instrumentenbereichen greift man auf das noch wesentlich härtere (und natürlich teurere) Ebenholz zurück. Aber auch hier gilt, dass Palisander nicht gleich Palisander ist. Es gibt wie bei allen Holzarten erhebliche Qualitätsunterschiede. :\'(
Zum anderen spielt das Griffbrettholz bei der Tongebung eine nicht unwesentliche Rolle. Das Holz macht die Musik ;). Harte Holzarten schneiden auch hier besser ab.
Gruss Michael

gallier

Ich möchte mal kurz meine  Eindrücke schildern und einen kleinen Testbericht abgeben. Ich habe sie einfach mal mit meiner Kamaka Tenor verglichen. Dies ist  nicht ganz fair, da die Kamaka schon 15 Jahre alt und eingespielt ist aber sie ist auch aus Koa.Ich kenne den Endpreis einer Risa zwar nicht aber ich denke das sie um einiges günstiger wie eine Kamaka sein wird, also preislich in 2 verschiedenen Ligen sind.

Verarbeitung und Optik:
Ich kann mich noch an den Zustand des unbehandelten Koas  erinnern und wenn man jetzt das Endresultat in den Händen hält, dann ist das für mich schon ein kleines Wunder wie blank und glatt alles geworden ist. Ich kann nichts ungenaues entdecken, keine Riffen oder Ungenauigkeiten im Lack. Wenn man überhaupt von Lack sprechen kann, die Oberläche würde ich als seidig-matt bezeichnen. Ich weiss nicht wie man sowas hinkriegt. Es ist auf jedenfall sehr edel. Die Kamaka hat einen glänzenden Lack der aber von der Stärke her sehr unterschiedlich ist. Vor allem unter dem Schallloch ist er etwas dicker, mir wurde mal erzählt das dies Absicht sei, weil dort die Abnutzung am grössten sein.Nun denn. Jetzt wo ichden Unterschied von Matt und Glänzend so richtig sehen kann, muss ich sagen das mir das Matte mehr zusagt.
Der Korpus der Risa hat ein helles  Echtholzbinding. Ich vermute mal das es das gleiche Holz ist wie der Hals. Auf dem Foto kommt es etwas heller wie in Natura rüber. Zumindest ist das bei meinem Monitor so, man sollte bedenken das wir nicht alle das gleiche Bild sehen und jeder seinen Monitor gewollt oder ungewollt anders eingestellt hat. Die Kamaka kommt ganz ohne Binding aus. Was mir jetzt besser gefällt kann ich gar nicht sagen. Das kommt immer so auf meine Stimmung an. Im Moment ist es ganz klar die Ukulele mit Binding. Sieht doch schon sehr edel aus. Das schlichte der Kamaka gefällt mir aber auch. Naja, wie schon gesagt, ist halt von der Tagesform abhängig.

Die Kopfplatte ist nicht aus Koa sondern aus, ich glaube Nussbaum, leider hatte ich dafür kein Holz mehr (der winter steht vor der Tür und wir brauchen Feuerholz):-) . Die Serienukulelen ( ich hoffe es wird sie geben) werden also noch ein bisschen besser aussehen.

Beide Ukulelen haben die gleiche Mensur, wobei die RISA vermutlich aus Kompensationsgründen ein paar Millimeter länger ist. Anzahl der Bünde ist jeweils 18, Korpusübergang bei R. ist am 12. und bei K. am 14. Bund. Der Unterschied der Bundstäbchen liegt darin das sie bei der K. schon von Anfang an etwas scharfkantig auf der Daumenseite waren, bei der R.sind sie akurat abgeschliffen, also keine Verletzungsgefahr.
Wenn ich für die Verarbeitung Punkte vergeben müsste so würde ich der Risa 100 und der Kamaka 80 Punkte geben, von einer Skala die bis 101 geht. :-)


Zu den Mechaniken gibt es nicht viel zu sagen was nicht schon bekannt sein dürfte. Die R. hat die 4:1 übersetzten Banjomechaniken, die K. die von vielen gehassten 1:1  Schallermechaniken. Für mich sind die Risamechaniken noch etwas ungewohnt, da man halt mit einer ganzen Umdrehung den Ton erst um einen 1/4 Ton höher gestimmt kriegt. Für Grobmotoriker die idealle Mechanik. :-) Aber wichtiger als der Stimmvorgang, ist das sie den Ton auch hält. Das tun sie beide. Ich weiss nicht ob es die Risamechaniken auch in anderen Farben gibt, falls ja, dann würde ich falls ich was  empfehlen darf, sie in der Farbe des Binding oder  wie der Stegeinlage und des Sattel  nehmen.

Klang und Bespielbarkeit:
Eines will ich direkt sagen. Sie klingen verschieden und ich habe auch gehofft das es so sein wird . Was soll ich mit 2 gleich klingenden Ukulelen? Koa klingt nicht  wie Koa, sondern es hängt auch sicherlich noch mit anderen Komponenten zusammen die ich aber nicht kenne und nur vermuten kann.. Der Korpus der R. ist durch das Cutaway kleiner, die Decke ist dicker. Bei R. ca. 3mm, bei K. ca. 2mm. Durch die dünnere Decke spricht die K. früher an, leider \"übersteuert\" sie auch viel früher bei heftigeren Strumming. Dann klingt sie etwas verwaschen. Ich vermute mal das die Decke dann zusehr schwingt und mit den starken Schwingungen der Saiten überfordert ist. Vielleicht ist das ein Grund warum bei den richtig teuren Ukulelen die Maserung oft quer ist. (siehe J.Hill, J. Shimabukuku) Die etwas dickere Decke der R. verhindert dieses \"übersteuern\". Beim Zupfen ist sie allerdings auch etwas leiser. Sie klingt im Gegensatz zur K. frischer und luftiger. Die K. klingt,auf neudeutsch gesagt, fetter und mit mehr Sustain, vor allem beim Zupfen. Naja, sie ist ja auch schon etwas länger eingespielt.
Was mich beim ersten längeren spielen auf der R. irritiert hat ist der Saitenverlauf. Immer wieder habe ich die Akkorde nicht richtig getroffen. Man hört es hier. Ich habe schon an mir selbst gezweifelt. Diejenigen die eine Risa schon länger ihr eigen nennen weden das Problem sicher nicht kennen. Das Problem ist auch kein Mangel der Ukulele sondern liegt am Spieler und dessen Gewohnheit. Der Abstand der G zur A Saite ist bei der R. am Steg ca.44mm und am Sattel 26mm im Gegensatz dazu bei der K. 39mm am Steg und 31mm am Sattel. Das erfordert schon eine gewisse Umgewöhnung aber wenn man erstmal weiss woran es liegt, hat man sich schnell daran gewöhnt und kann es auch richtig auskosten das in den oberen, immer enger werdenden, Bünden die Saitenabstände grösser werden. Man kriegt quasi Raum zurück geschenkt.
 Ich frage mich ob es nicht durch den breiten Steg möglich ist einen ganz normalen Piezopickup für Gitarren dort einzubauen. Vielleicht wird das ja schon immer gemacht, keine Ahnung.Ich dachte bis jetzt immer das ein spezieller  ukulelenpickup in eine Ukulele muss.
So, ich habe fertig. Ich bin froh und auch ein klein bisschen stolz diese Ukulele zu besitzen. Vielen  Dank nochmal, Rigk. Ich hoffe ihr kommt auch bald in den Genuss  euch eine zuzulegen.Obwohl...... dann habe ich ja kein Unikat mehr. :roll:

Mike von D

Sehr schöner Bericht Achim,

Na dann will ich die Decke 2,5mm dick haben dann passt es  ;) .

Muss mir nur noch gutes Koa....oder Mango......oder gar beides  :P  besorgen!

Oha ich fange schon wieder an zu träumen......

MAIK