Frage an Musiktheoretiker und Musikpraktiker oder Lehrer

Begonnen von -Jens-, 15. Jul 2010, 22:09:28

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Ohrenblicker

Zitat von: jazzjaponique:oops:eigentlich gilt aufhören zu denken für viele aktivitäten.der japaner nennt das ZEN. :mrgreen:

Dann scheint ZEN weit verbreitet zu sein. Vor allem in der Politik und im Fernsehen...

Floyd Blue

Zitat von: Ohrenblicker
Zitat von: jazzjaponique:oops:eigentlich gilt aufhören zu denken für viele aktivitäten.der japaner nennt das ZEN. :mrgreen:

Dann scheint ZEN weit verbreitet zu sein. Vor allem in der Politik und im Fernsehen...

Um mit etwas aufhören zu können, muss man aber erstmal damit angefangen und Erfahrungen gesammelt haben...  :mrgreen:

-Jens-

#17
Zitat von: Floyd Blue
Zitat von: -Jens-Bitte mal hier einsteigen:
...
Alles einsteigen! Die nächste Fahrt geht rückwärts!  :mrgreen:


Da sind wir nun wieder  :mrgreen:  War ja nur ein Beispiel. Gedacht, um für Nichtmusiker die Musik etwas zu erhellen und auch mal ein wenig über Musik zu plaudern.

Caruso

Neben den Überlegungen zur Harmonie möchte dann aber noch zum Besten geben, dass mir persönlich die Begleitung durch den Bass bei dem Lied entscheidend ist. Ich finde, es wird quasi ein ganz anderes Lied durch die Begleitung.,

wwelti

Mit der Harmonielehre bin ich schon seit langem auf Kriegsfuß... und letztendlich kann auch der krummste, namenlose, Mehrklang im richtigen Kontext \"richtig\" klingen. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand an mein \"Experiment\" in dieser Richtung, das ich mal vor Jahren gemacht habe...

Michael

Ich denke ohne Schnörkel würden die Akkorde D-A-D-E heißen, also ein Lied in A-Dur, das auf der 4 anfängt. Sie spielt allerdings Dsus2-Amaj7-Dsus2-Esus4, oder für Akkord-Analfabeten 2200-1100-7400-4400. Auf sowas kommt man, wenn man einfach 2 Saiten immer offen klingen lässt und probiert, was man auf den anderen 2 dazu greifen kann. Dann fängt man an, was dazu zu singen. So ist zumindest \"entrer sortir\" von Hannes und mir enstanden :)

Schönes Lied, aber die Brille und der Seitenscheitel... :shock:

(aus versehen zuerst im falschen thread gepostet)

-Jens-

Zitat von: MichaelSchönes Lied, aber die Brille und der Seitenscheitel... :shock:

 :mrgreen: Ist doch immer das gleiche mit den Männern. (Ich hab\' es mit dem amerikanischen Klischee high-school girl etwas netter formuliert, ist aber ja sekundär). Danke, Michael u.a., also frei Schnauze experimentieren, nicht viel darüber nachdenken, und gegen möglichst viele Regeln der Theorie verstoßen. Entiendo :)

Für alle anderen Akkordanalphabeten wie mich, die es interessiert (als Beispiel), sei noch hinzugefügt:
Riff2 wäre 2200 - 2100 - 2400 - 2100
Riff3 etwa 2600 - 4600 - 6600 - 1600
und der Rhythmus Reggae-like mit Betonung auf Beat 2 und 4 (... und den Bass bekomm\' ich auch noch hin).

richi

Zitat von: Ohrenblicker
Zitat von: jazzjaponique:oops:eigentlich gilt aufhören zu denken für viele aktivitäten.der japaner nennt das ZEN. :mrgreen:

Dann scheint ZEN weit verbreitet zu sein. Vor allem in der Politik und im Fernsehen...

da hat anscheinend  jemand den Zen-Buddhismus völlig falsch verstanden -
Empfehlenswert wäre: Zen in der Kunst des Bogenschießens  von Eugen Herrigel -(nur noch antiquarisch)

wenn die Aussage so richtig wäre, könnte man ein einfach irgendein Instrument nehmen - Hirn ausschalten - sofort drauflosspielen und es kommt
was \"vernünftiges\" dabei raus -
eigentlich weiß auch jeder Nicht-Zenler, daß es genauso funktioniert!

nfu -nixfürungut

richi

jazzjaponique

#23
Nix für ungut mein Lieber, aber Eugen Herrigel (und nicht nur in der Kunst des Bogenschiessens),
 D.T.Suzuki und sämtliche Konsorten hab ich schon studiert da bist du noch mit dem Butterbrot hinter der Musik hergelaufen.
Aber wenn du mal antiquarische Bücher zum Thema für deine weitere Bildung brauchst: Meld dich einfach ;)
Ach und: Man kann irgend ein beliebiges Instrument nehmen, das Hirn ausschalten, drauflosspielen und es kommt immer was bei raus, vernünftig ist jetzt allerdings nicht so meins -  und manchmal auch dauert es etwas.

-Jens-

Nu is aber wieder gut, ich wollt\' doch nur bisserl über Musik schnacken :)

Caruso

#25
@ -Jens- : Sorry, ich muss da auch noch ganz kurz etwas zu sagen und ich glaube, dass es gar nicht soweit vom Thema weg ist.
@ jazzjaponique & richi: Ich glaube, dass jazzjaponique Zen damit recht gut beschrieben hat. Als eine die Rationalität übersteigende ( bzw. transzendierende) Philosophie versucht Zen ja gerade eben auch Wege zu finden, die jenseits dessen liegen, was man stringent nachvollziehen kann. Das ist ja auch das gute Recht jeder (spirituellen) Denkart, die versucht, Bereiche zu durchdringen, die sich gegen den Verstand sperren bzw. die sogenannten \"Letztfragen\". Und wenn man der Idee \"Ein Instrument nehmen - Hirn ausschalten - los spielen.\" folgt, kann man auf den Gedanken kommen, dass doch irgendetwas dabei heraus kommen könnte, was man nicht vorhersehen kann. Und dabei meine ich natürlich nicht nur das akustische Ergebnis, sondern auch besonders die Erfahrung, die man selber macht. Jeder, der sich mal das eigene Geklimper versenkt und verloren hat, weiß vielleicht was ich meine. Jedenfalls habe ich in den Jahren meines Ukulelespielens viele Stunden damit verbracht und ich weiß, dass es einen glücklicheren Menschen aus mir gemacht hat.
Ich hoffe, ich habe damit auch ein bißchen belegt, dass es sich bei diesem Gegenstand durchaus um einen Bereich handelt, der zu dem Thema des Threads gehört.
Schön finde ich zum Thema Zen übrigens auch die Bücher von Janwillem van de Wetering.

jazzjaponique

DANKE, Caruso ich kann das nicht immer so nett ausdrücken wie Du. Bin eher für das Klatschen der einen Hand. :mrgreen:
Der Holländer ist sehr gut, auch Gerta Ital ist nicht übel und sehr zu empfehlen auch:
Philip Toshido Sudo: zen guitar.

richi

Hi Jens,

ist nicht Deine Schuld - ich hätte mir schon die erste Replik sparen sollen - aber....
keine Angst, auf die Nummer lass ich mich nicht ein.

schönen Tag noch
richi

Ole Lele

#28
Plattenproduzent Roger Greenawalt (David Barrets Partner bei The Beatles Complete on Ukulele) sprach letzten Sommer ueber seine eigene Transzendenzerfahrung:
ZitatThe kind of personality that Obama has? You get that from playing ukulele. It\'s aloha zen.

Zum eigentlichen Thema dieses Threads (\"Wie macht man ...?\") sagte er:
Zitat(...) things that seemed like bizarro chord progressions, like \"Strawberry Fields Forever,\" or the intro to \"If I Fell,\" they\'re all extremely easy to play on ukulele.
Auch ich denke, dass es auf der Lele wesentlich erleichtert ist, ja, man geradezu dazu verfuehrt wird, harmonisch komplexer zu spielen. Man braucht vielleicht gar nicht viel \"machen\", bei manchen kommt es gerade auf der Lele von allein. Fuer mich persoenlich bin ich sicher, dass dies mit der reentranten Stimmung zusammenhaengt, die halt zu Close Harmonies verleitet.

Viele Gruesse
Ole

Floyd Blue

Also dann, hier noch mein Senf zu Zen, Brillen und Saitenscheiteln: ZEN könnte man ja vielleicht auch als Akronym für \"Zero Effort Nonsense\" ansehen, also \"Null Aufwand Unsinn\". Das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass ich Zen für schlecht halte, war nur so ein Gedanke. In der Novell-Server-Netzwerk-Welt heißt ZEN Zero Effort Networking und soll den Administrationsaufwand auf ein Minimum reduzieren helfen, was natürlich niemals funktioniert und in dem Fall wirklich Nonsens ist. Die Brille und den Saeitenscheitel finde ich in dem Fall sehr sexy.

Was das Musikalische angeht, bin ich der Meinung, man muss nicht immer versuchen alles zu erklären, man kann es auch einfach nur wirken lassen und sich daran erfreuen.