Gab es schon 1559 Ukulelen...?

Begonnen von Bm7, 04. Dez 2010, 21:33:12

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Bm7


UkeDude

Das ist der Beweis, toller link. Danke.

Bm7

Ubs, wie verlinke ich denn?

Ich meine das Bild \"Der Kampf zwischen Karneval und Fasten\".

Bm7


Tuke

Super, toller Fund!
Vielleicht können unsere niederländischen Akademiker etwas zur historischen Klärung beitragen  :mrgreen:
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Sir Roy

Ukulele mit Sicherheit nicht, aber die Vorläufer waren ja schon einige Zeit im spanisch/portugiesischen Musikalltag vertreten. Remember: Die Niederlande gehörten zur Zeit Breughels zu Spanien! Paar Jahre Später hat das Willkür Regime Phillipp II. und seines Bluthundes Alba die Niederländer in den Widerstand getrieben, ein 80 jähriger Unabhängigkeitskrieg, der erst mit dem Westphälischen Frieden endete (= Ende des 30 jähr. Krieges) Breughel hat immer wieder spanische Details in seinen Bildern verarbeitet... Ich tippe bei dem Instrument auf eine Vihuela.

SR

Tuke

Zitat von: Sir RoyIch tippe bei dem Instrument auf eine Vihuela.


Waren die nicht deutlich größer?
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Sir Roy

Zitat von: TukeWaren die nicht deutlich größer?

Tuke, du hast Recht, war nur ein Schnellschuss.
Ist wohl eher eine Art Renaissance Gitarre oder Quinterna. In der Zeit entstehen die Vorläufer der heutigen Gitarre.. sie waren auch nicht unbedingt genormt von der Größe..
SR

Spottdrossel

Toller Fund zwar!!!!!!!     :P

Spottdrossel

charangohabsburg


vinaka

Rechts vom Ukulelenspieler ist eine Bäckerin mit eindeutig STUTTGARTER BREZELN zu sehen. Also ist das Bild vom Stuttgarter Marktplatz (der wurde nach dem tausendjährigen Reich umgestaltet).
Ist doch alles logisch: Der erste schnellaufende Verbrennungsmotor wurde in dieser Stadt erfunden, die Zündkerze, die Brezel und die Ukulele. Und noch vieles mehr - man weiß von vielen Erfindungen nur nicht, in welcher Strasse.
Nein, das Schiesspulver stammt nicht aus dieser Stadt.

Tuke

#11
Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe noch mal in meiner \"Privatbibliothek\" geforscht:
\"Christian Vöhringer, Pieter Bruegel,
Meister der niederländischen Kunst
Könemann 1999\"
Da findet sich eine große Abbildung 28 x 38 cm vom \"Streit des Karnevals mit der(!) Fasten\".
Das Original findet sich im Kunsthistorischen Museum Wien.

Drei Stimmwirbel auf der sichtbaren Seite deuten vermutlich auf einen Sechssaiter, leider.
Bleibt die Frage: Welches Instrument?



Der Kopfschmuck - übrigens - könnte als Anregung für unsere verkleidungsfreudigen heutigen Mitspieler dienen... :mrgreen:

Edit nulluhrfünfzehn:
Ein Herr Schulze-Kurz hat in Philosophie(!) über die Laute promoviert. Auf seiner Homepage finden sich einige schöne historische Bilder von Saiteninstrumenten. Auch \"der\" Breugel ist dabei. Er deutet das Instrument als 4chörige Renaissancegitarre (mit Fragezeichen).

http://www.schulze-kurz.de/Schulze-Kurz_Galerie.htm
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Kay

Naja, 4-chörig ist ja schon fast eine Ukulele.

losguidos

Zitat von: Tuke

...und dicke Bäuche gab\'s damals auch schon  :lol:

VG

wwelti

Eine Renaissance-Gitarre _ist_ eine Ukulele -- sie heißt zwar nicht so -- aber de facto ist es dasselbe, sieht ein kleines bisschen anders aus... aber die Unterschiede sind letztlich relativ unbedeutend.

Eine der üblichsten Stimmungen dürfte uns auch wohlbekannt sein: GCEA. Da die Leute damals praktisch veranlagt haben, wurde die G-Saite doppelt ausgeführt, die eine Saite low-, die andere high-G. Somit hat man quasi beide Stimmungen gleichzeitig. Gespielt wurde diese G-Doppelsaite als Einheit.

Tabulaturen für Renaissance-Gitarre können normalerweise direkt mit einer Ukulele gespielt werden. Ob es sich mit Low-G oder High-G besser anhört, muß man jeweils ausprobieren, falsch hört es sich auf keinen Fall an.

Es gab vor längerer Zeit mal eine Seite die viele solcher Tabulaturen zur Verfügung stellte. Leider ist sie nicht mehr online, ich erinnere mich gerade nicht mal mehr an den Namen... :(

Theoretisch ist diese Musik ja schon seit Ewigkeiten gemeinfrei, aber heutzutage läuft das ja mit alter Musik oft so, daß sie von jemandem transkribiert wird, dabei werden zwei Noten geändert oder so, und dann sind die Bearbeitung und der Notensatz urheberrechtlich geschützt. An die Originale kommt man natürlich auch nicht so einfach \'ran, die sind in irgendwelchen Museumsarchiven... da braucht man schon besondere Genehmigungen... Faksimiles sind oft nicht leicht zu bekommen, und wenn, dann teuer, und da ist dann irgendwie auch wieder ein Rechtsschutz drauf, wie auch immer das funktionieren kann. Was man machen könnte ist wohl: Sich Faksimiles (für teuer Geld) kaufen, die Noten bzw. Tabs davon abschreiben (denn zwar ist die Reproduktion geschützt, jedoch nicht der Inhalt von dem was reproduziert wurde). So bekäme man dann wieder ein gemeinfreies Resultat.

Vielleicht sollte man so eine Aktion einfach mal durchziehen.

Wenn jemand jedoch gute (legale) Quellen für solche Musik kennt, fände ich das hochinteressant.

Viele Grüße
  Wilfried