Verbreitung der Ukulele

Begonnen von Ukebass, 05. Sep 2007, 08:52:21

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Ukebass

Hallo zusammen,
in euren Beiträgen fällt mir immer wieder auf, dass ihr ganz erfreut reagiert, wenn es den tatsächlichen oder \"eingebildeten\"(?) Anschein hat, dass die Uke eine grössere Verbreitung gefunden hat (oder findet).
Meine provozierende Frage ist:

             Warum freut ihr euch?

Fühlt ihr euch unter wenigen Uke-Spielern einsam, oder was ist der Grund? Bei den Herstellern oder Händlern ist der Grund für die Freude offensichtlich, aber was freut den gemeinen Uke-Spieler an diese Entwicklung?

Gruss Michael

PS. Um den Anfang zu machen, hier meine Meinung:
Ich würde es nicht unbedingt positv sehen, wenn die Uke zu einer Massenbewegung würde.
Ich fühle mich unter wenigen Uke-Spielern absolut wohl.
Wenn ich auf der Welt der einzigste Uke-Spieler wäre, wäre das in Ordnung
So, jetzt genug Provokation! ;) .

Scrabby

#1
Ich finde es schön, wenn auch anderen so wie ich den Spaß an der Uke entdecken. Dann kann ich mich mitfreuen und bin noch viel glücklicher !
Außerdem bringen neue Spieler neu Ideen und Einflüsse aus allen Stilrichtungen mit und dass wiederum sorgt für einen ständigen Wandel.

Gruß Dirk

PS: @Michael: Das Ergebnis könnte ein starrer elitärer Kreis werden. ;)  Aber suchst Du nicht gerade Ein-Akkord-Lieder für einen Kurs? Dann verbreitest Du ja schon aktiv den Uke-Virus :)

RISA

Meine Aussage als Uke-Spieler (nicht als Hersteller oder Händler):

Viele Uke-Spieler leiden darunter, dass das Instrument als Spielzeug angesehen wird und nicht ernst genommen wird. Mit zunehmender Verbreitung und dem Einsatz des Instrumentes im professionellen Umfeld bei renomierten Stars, wie Beatles oder Jack Johnson, kommt die Ukulele weg von dem reinen Spielzeug- und Comedy-Image. Auch wenn Leute wie Stefan Raab die Ukulele in Deutschland bekannt gemacht haben, hat er die Ukulele doch eher wegen des Comedy-Faktors eingesetzt.

Ein weiterer Grund liegt darin, dass mit zunehmender Verbreitung auch mehr Material zur Verfügung steht, ob es Noten, Tabs, CDs oder Videos sind. Mittlerweile gibt es für Anfänger eine gute Auswahl an Material. Als ich anfing zu spielen, gab es praktisch gar nichts. Übrigens, wenn Du der einzige Ukulelenspieler wärst, wo hättest Du Deine Ukulele herbekommen. Auch die Auswahl an Instrumenten ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Und letztendlich würde ich viele wunderschöne Sessions mit anderen Ukulelenspielern vermissen, die man auf Ukulelenfestivals trifft. Und diese Festivals gibt es auch nur, weil sich genügend Leute mit der selben liebenswürdigen Macke gerne treffen  ;)

wwelti

Ehrlich gesagt finde ich die Uke an sich ein tolles Instrument, und nicht etwa deshalb weil sie so wenig verbreitet ist! Ich finde auch die Gitarre toll (hehe ja ich spreche das G-Wort ganz offen aus!!!). Aber die Ukulele spiele ich in letzter Zeit häufiger. Eins steht fest, die Ukulele werde ich nie verlassen, schon allein weil sie so hübsch klingt, und so ungemein praktisch ist :D und toll aussieht und halt einfach toll ist ;)

Wer die Uke nur als Spielzeug sieht kann mich mal... das heißt aber noch lange nicht daß ich einem Kleinkind keine Uke als Spielzeug gönnen würde. Wahrscheinlich eine Brüko, die ist stabil und vielleicht schadstoffärmer als eine Schaepe ;)

Also wenn\'s nach mir ginge dürfte die Uke ruhig zu einer Volksbewegung werden. Dann gäbs immer genug Mitukler (damit hab ich im Moment ein bissl ein Problem, es gibt zu wenige!). Außerdem würde alles reichhaltiger werden um die Uke.

Aber immerhin ist eine positive Entwicklung absehbar. Inzwischen wissen die meisten Leute daß es sich um eine Ukulele handelt, wenn ich sie heraushole!

Viele Grüße
  Wilfried

Mike von D

Von mir aus kann sich die Ukulele noch um einiges weiter verbreiten damit man eben nicht nur auf sporadischen Treffen mit anderen musizieren kann.
Ich denke dennoch das wir immer \"Exoten\" bleiben werden und das die Verbreitung sich in Grenzen halten wird.

Maik

Henk

Je mehr Leute Ukulele spielen, desto wahrscheinlich ist es, dass sich weitere Leute hier im Forum anmelden, die mit ihren Beiträgen Augen und Ohren öffnen. Mit selbstaufgenommenen Stücken, mit Internet-Funden, die man sonst nicht bemerkt hätte, mit polarisierenden Meinungen usw... Und vielleicht ist jemand von denen ja aus Bielefeld. Hier gibts zu wenig Ukulelespieler.

Gestern Abend war es zum Beispiel ganz toll, mit einem Masseltoff-Cocktail-Kollegen über Bariton-Ukulelen zu sprechen und anschließend Eleuke-Werbefilme anzuschauen. Zu dritt oder viert hätte das bestimmt noch mehr Spaß gemacht.

...aber wenn Maiks Wohnzimmer, der Satteldorfer Sportplatz oder das Ferienhaus in Winterswijk zu klein werden, weil zu viele Leute an den Treffen teilnehmen wollen, sollten wir dem ganzen einen Riegel vorschieben. [size=8](Dramatisiert  - muss nicht stimmen)[/size]

Scrabby

#6
Zitat von: Henk...aber wenn Maiks Wohnzimmer, der Satteldorfer Sportplatz oder das Ferienhaus in Winterswijk zu klein werden, weil zu viele Leute an den Treffen teilnehmen wollen, sollten wir dem ganzen einen Riegel vorschieben. [size=8](Dramatisiert  - muss nicht stimmen)[/size]

Künstliche Verknappung des Instrumentenangebots durch Rigk, Maik, Hans ...  ;)
Ich wäre sehr dafür, dass es auch im Norden mehr Ukespieler gibt, dann wären wir beim nächsten Treffen mehr als zwei :)

Johannes :-)

Ich freue mich auch über die Verbreitung, weil so die Chancen höher sind, mal mit Gleichgesinnten zu musizieren.

Natürlich ist es völlig in Ordnung, der einzige Uke-Spieler auf der Welt zu sein, aber zusammen macht es dann doch mehr Spaß. :)

Ich arbeite noch daran, daß die Ukulele in meinem Umfeld nicht als Spielzeug wahrgenommen wird, aber allmählich stellen sich erste Erfolge ein. ;)

Ukebass

#8
ZitatDas Ergebnis könnte ein starrer elitärer Kreis werden.  Aber suchst Du nicht gerade Ein-Akkord-Lieder für einen Kurs? Dann verbreitest Du ja schon aktiv den Uke-Virus

Hallo Scrabby,
deinen Einwurf habe ich als Frage aufgefasst, deshalb jetzt eine Erklärung von mir (meine Meinung ;) ).
Ein \"elitärer\" Kreis würde nur dann entstehen, wenn Uke-Spieler nicht den Kontakt zu anderen Musikern (mit anderen Instrumenten, ja auch Gitarristen :P ) suchen würden. Das müsste sowieso das Ziel sein, auf der einen Seite der Informationsaustausch zwischen Uklern und daneben aber die Öffnung hin zu anderen Instrumenten. Erst dann macht Musizieren richtig Spass. Nur Uken zusammen, klingt sehr schnell langweilig :mrgreen: .
Mit meinen Uke-Kurs-Absichten (wenn sie dann überhaupt stattfinden?) werde ich natürlich u.U. weitere mit dem Uke-Virus infizieren. Das ist aber vordergründig nicht meine Absicht. Mir geht es darum, Menschen jeden Alters zur Musik zu führen, um Freude an der Musik zu finden. Die Uke ist hier Mittel zum Zweck, denn sie ist weit besser geeignet als z.B. die vielstrapazierte und in Kinderhänder total ungeeignete Blockflöte, aber auch wie die Gitarre! Es geht darum u.a., Menschen anzusprechen, die aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Musik und dem Umfeld, ein gestörtes Verhältnis zur Musik entwickelt haben oder denen wirkungsvoll eingeredet worden ist, dass sie nicht musikalisch sind. Wer einmal erlebt hat, wie sich gerade solche Menschen über selbstgemacht Musik freuen können, der wird mich verstehen. Also es geht um Musik und die Freude, die man damit haben kann und die Uke ist ein hervorragendes Instrument, um die ersten Schritte in diese Richtung zu wagen :D . Ich hoffe auf ein frohes Gelingen.

Gruss Michael

Klangohr

Ich habe letzte Woche die Ukulele-AG an der Heubach Grundschule in Groß-Umstadt im Odenwald besucht.
Die AG startete an diesem Tag für die Viertklässler. Nach genau 7 1/2 Minuten spielte die Gruppe ihren ersten Song in D-Dur. Das schlägt die traditionelle Blockflöte nicht nur um Längen sondern prinzipiell.
Nicht zuletzt hier gibt es also tatsächlich einen Grund zur verschärften Verbreitung der Ukulele. Sie ist einfach ein tolles Einstiegsinstrument und macht Bock auf mehr Musizieren. Deshalb müsste sie eigentlich zum Pflichtinstrument an den Grundschulen werden.
Es geht das Gerücht herum, in den skandinavischen Ländern sei das so. 1999 erzählte mir in  einem Klangohr-Interview Fam. Pfeifer von BRÜKO ,,In Schweden z.B. gibt es richtige Ukuleleschulen. Es gibt Clubs, die da auftreten. Und es wird auch in der Schule als Früherziehung auf die Gitarre hin angeboten. Die sind da irgendwie mehr auf die Ukulele eingeschossen, wie in Deutschland."
Mit Hilfe von Rigk Sauer von RISA habe ich nun Kontakt mit schwedischen Ukulele-Aktivisten aufgenommen. Doch ganz so einfach scheint die Frage nach \"Beweisen\" für das Ukuleleln an Schulen gar nicht zu sein. Die Rückmeldungen sind noch nicht sehr konkret.
Deshalb bei dieser Gelegenheit an Euch alle die Bitte, wer Infos über das Thema \"Ukulelenunterricht  an skandinavischen Schulen\" hat, möge sie bitte an mich mailen.

Rüdiger Bischoff
info@klangohr.de
www.klangohr.de

Mike von D

ZitatNur Uken zusammen, klingt sehr schnell langweilig :mrgreen:

hmm.....???...DEMENTI

Das Ukulele Orchestra of great Brittain ist 2 Stunden lang alles andere als Langweilig, und das sind nur Ukulelen (laut UOGB ist der Bass ja auch eine Bass-Ukulele da 4 Saiten. Wäre es eine Bass Git..... würde er ja derer 6 haben)  ;)

Maik

Ukebass

#11
Hallo Rüdiger,
interessant was du so schreibst. Leider habe ich dir keine weiteren Informationen zu schwedischen Ukulele-Aktivisten  :( , dafür aber eine Frage: Um welches Lied hat es sich in der Grundschule gehandelt?

@Maik. Abgesehen davon, das das Ukulele Orchester nicht auf meiner Wellenlänge spielt (irgendwie zu englisch :mrgreen: ), habe ich den Eindruck, dass der \"Unterhaltungswert\" diese Gruppe nicht aus dem Ukespiel erwächst, sondern aus dem Verbalen und der Komik. Oder habe ich etwas überhört, -sehen ;) ?

Zitatlaut UOGB ist der Bass ja auch eine Bass-Ukulele da 4 Saiten

Lauter Protest :evil:  :evil: !!!!!!!!!!  Wer auch immer UOGB ist, er hat Null Ahnung und will sich nur bei Ukelisten einschmeicheln. Dabei braucht es diese Einschmeichelung nicht, garnienicht!!!!! Der Kontrabass, dieses wunderschöne Instrument, besteht, ohne Rot zu werden, neben jeder Art von Instrumenten :P . Amen :mrgreen: .

Gruss Michael


Gruss Michael

Uketeufel

Wie ich mich freue, wenn irgendwo Kriege zu Ende gehen, wenn irgendwo ein Dikator verschwindet, wenn eine Dialer-Firma pleite gehen oder wenn ein Monopolist zerschlagen wird (alles nur Beispiele) - kurz gesagt: wenn sich irgendwo die Vernunft durchgesetzt hat, so freue ich mich auch, wenn jemand eines der schönsten Instrumente der Welt entdeckt hat. Ich freue mich für ihn (oder sie), und ich freue mich für die Welt, die dadurch schöner wird.


(Ach, ich bin doch ein Sozialromantiker!)
Ich bin ein Prootcher!

http://www.prootchers.de
www.facebook.com/Prootchers

RISA

@Uketeufel: Aber manchmal neigen Ukulelenspieler auch zu romantischen Übertreibungen  :mrgreen:
Was sie natürlich nur sympathischer macht  ;)

Scrabby

Hallo Ukebass,

ok, elitär sollte eigentlich auch nur provozieren ;)
Die Öffnung hin zu anderen Instrumenten wird ja schon aktiv betrieben... Kazzoos, Nasenpfeifen und dann noch der musikalische Wok... Anscheinend schauen \"Randgruppen\" (nicht abwertend gemeint!) nur nach anderen Randgruppen und die \"Mainstreammusiker\" belächeln einen nur.

Gruss
Dirk
Ich möchte aber, dass die Ukulele als vollwertiges Instrument angesehen wird, und dass erreicht man meiner Meinung nach nur, wenn man präsenter ist. Insofern freue ich mich über jeden weiteren Ukespieler.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg mit dem \"Projekt\", und das würde ich Dir auch wünschen, wenn Du die Maultrommel, das Klavier, die Git... (nee..... naja, doch auch die) verwenden würdest. Ich finde es gibt nichts schöneres als den Spaß an der Musik.