Welches Audiosetting bei Zoom Q3? (Vormals: Audioaufnahme: Zoom H2? Zoom Q3? Oder was anderes?)

Begonnen von Linho, 03. Mai 2011, 13:50:21

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torstenohneh

Ahh jetzt muss ich doch auch noch meinen Senf dazugeben.
Ich selber habe ein H1 und bin vollauf damit zufrieden. Meine Anforderungen sind jedoch schnelle und qualitativ gute Aufnehmen mit wenig Equipment zu machen.

Schnell: Mal schnell eine Idee festhalten (Akkorde oder Texte); ist sehr hilfreich beim Lieder schreiben (Gerät einschalten und sofort aufnehmen).
Gute Aufnahmen: Bei diesem Gerät bekommt man eine gute Qualität mit sehr wenig Equipment. Eben um mal schnell einen Live Mitschnitt zu machen.

Meines Erachtens nach sind genau das die Stärken dieses Gerätes. Schnell, unkompliziert aber trotzdem gute Qualität. Und genau dafür ist es gemacht.

Für Mehrspuraufnahmen würde ich jedoch zu anderen Geräten greifen (z.B. zu einem USB AudioInterface).

Sicherlich kann man das H1 auch mit der von dir genannten Methode benutzen. Aber letztendlich ist das im Nachhinein Fricklerarbeit.

Für Mehrspuraufnahmen habe selber dann auch ich dann ein richtiges USB Audiointerface, das ich zusammen mit GarageBand benutze.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Linho

Danke Torsten!

Und was genau wäre denn für meine Zwecke der Vorteil des H2 gegenüber des H1?

Ich muss doch mit beiden die Spuren einzeln aufnehmen und hinterher zusammenbasteln, so wie ich das verstehe...


Für die zwei- bis dreimal pro Jahr, die ich wahrscheinlich eine Mehrspuraufnahme erzeuge ist die Handarbeit auf jeden Fall ok, dafür hab ich dann ein kleines mobiles und günstiges Gerät, also ein großes Mehrspurgerät brauch ich wirklich nicht :)

Floyd Blue

@Linho: hier auch noch mein Senf: Mehrspuraufnahme muss nicht unbedingt nur bedeuten, dass man mehrere Instrumente gleichzeitig auf mehreren Spuren aufnehmen kann, sondern auch, dass man mehrere Instrumente auch nacheinander auf verschiedene Spuren aufnehmen kann, aber dann alle zeitgleich abspielen kann. Ich habe Dein Ansinnen so verstanden, dass genau das Deine Intention ist. Das geht selbstverständlich auf die von Dir beschriebene Weise, aber eben mit den bereits erwähnten Problemen (Snchronisation). Das ist ein frickelige Angelegenheit, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen; das will ich nicht wieder probieren.

Früher (vor etwa 30 Jahren) habe ich, ich nenne es mal Pseudo-Mehrspuraufnahmen mit zwei Kassettenrekordern gemacht, heißt auf einem aufgenommen, das ganze wiedergegeben und gleichzeitig mit einem anderen Instrument, auf einem anderen Rekorder wieder aufgenommen. Man konnte dabei also immer genau einen Schritt wiederholen. Nachteil war, dass das Rauschen mit jedem Mal stärker wurde und die Klangqualität mit jeder Aufnahme sank. Das selbe könntest Du auch mit zwei Digitalrekordern machen. Aber naja... alles nur Fummelei.

Inzwischen arbeite ich mit einem H1 für die Proberaum- und Live-Aufnahmen bzw. mit einem PC mit nachträglich eingebauter, besserer Soundkarte und einer vernünftigen Software für die Mehrspuraufnahmen. Also im Prinzip das gleiche, was Torsten angesprochen hat. Selbst mit einem Mehrspurrekorder, wie UkeDude ihn benutzt, bleibt das Aufnahmeprinzip gleich.

Ansonsten ist zu den Mehrspuraufnahmen, gerade im Bereich Aufnahmetechnik schon einiges geschrieben worden. Lies das doch noch einmal nach.

Sintram

Also mein Tip wäre in Deinem Falle der Boss BR-80. http://www.thomann.de/de/boss_micro_br_br_80.htm
Der kann 8 Spuren aufnehmen und hat zusätzlich Effekte und n kleinen aber guten Drumcomputer an Bord.
Ich hab das Vorgängermodell BR-600 und bin damit sehr zufrieden

Floyd Blue

Als Ergänzung: Schau Dir auf der Herstellerseite die Eigenschaften des H1 und des H2 an, dann wirst Du die Unterschiede leicht erkennen.

Linho

Hehe, das mit den Kassettenrekordern klingt interessant! :D

Und auch die anderen Infos, danke nochmal!

Zitat von: Floyd BlueMehrspuraufnahme muss nicht unbedingt nur bedeuten, dass man mehrere Instrumente gleichzeitig auf mehreren Spuren aufnehmen kann, sondern auch, dass man mehrere Instrumente auch nacheinander auf verschiedene Spuren aufnehmen kann, aber dann alle zeitgleich abspielen kann.
Aber WIE läuft das ab? Ich drücke auf Start, nehme die erste Spur auf, drücke auf Stop. Ich drücke auf Start, nehme die zweite Spur auf, drücke auf Stop. Woher weiß das Gerät nun, wann beide Spuren exakt synchron sind? Geht das etwa ohne Handarbeit?

Und ja, genau das möchte ich! Zwei- bis drei Audiospuren nacheinander aufnehmen und anschließend übereinanderlegen.

apfelrockt

Zitat von: LinhoAber WIE läuft das ab? Ich drücke auf Start, nehme die erste Spur auf, drücke auf Stop. Ich drücke auf Start, nehme die zweite Spur auf, drücke auf Stop. Woher weiß das Gerät nun, wann beide Spuren exakt synchron sind? Geht das etwa ohne Handarbeit?

Und ja, genau das möchte ich! Zwei- bis drei Audiospuren nacheinander aufnehmen und anschließend übereinanderlegen.

Im Prinzip ja. Die Sofware spielt dir die erste (oder die bereits aufgenommenen) Spur(en) über Kopfhörer ein, während du zeitgleich deine neue Spur einspielst. Die Software regelt das für dich. Sofern du synchron spielst ist auch die Aufnahme insync mit den vorherigen. So einfach ist das :-)
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Guchot

Ich hab eins von diesen \"einfacheren Teilen\" vom MusicStore, den Fame HR-2, geibts baugleich unter anderem Namen auch bei Thomann. Von der Aufnahmequalität her isses ganz OK, es hat nur ein \"kleines\" Problem. Manchmal versaubeutelt es die Aufnahmen... d.h. man kann die Aufnahmen nach dem Anschluß an den PC nicht mehr lesen. Das ist sehr schön wenn man 10 oder 11 Aufnahmen machen mußte, wegen falsch gespielt, Türen knalle, Hunde bellen oder weiß ich was und der PC dann ab Aufnahme 8 sagt \"Datei kann nicht gelesen werden\" :( Das ist auch der Grund warum ich mir was neues holen will, entweder auch das Zoom H2 oder das Tascam LR-10.

torstenohneh

ZitatUnd was genau wäre denn für meine Zwecke der Vorteil des H2 gegenüber des H1?

Also ich kenne jetzt das H2 nicht. Aber ich hatte es so verstanden, dass es sowohl für Live Aufnahmen als auch als USB Audio Interface verwendet werden kann.

Wahrscheinlich ist es tatsächlich das beste (wie schon von dir angemerkt) mal ins Fachgeschäft zu gehen und sich die Sachen mal vorführen zu lassen (wenn möglich).
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Tessy

... ich schließe mich SINTRAM an und betrachte den BOSS micro BR als \"eierlegende Wollmilchsau\". Das Gerät beinhaltet auf kleinstem Raum eine Mehrspur-Aufnahmemöglichkeit, Micro, Effektgeräte für Stimme und Instrument, Drumcomputer und Stimmgerät. Der zu zollende Tribut bei dem winzigen Gerät ist allerdings eine äußerst fricklige Bedienung mit vorab unbedingt erforderlichem Studium der DICKEN BEDIENUNGSANLEITUNG.
Ein weiteres tolles Feature ist die Möglichkeit, sich MP3´s zu erstellen, die man ohne Veränderung der Tonhöhe in verschiedenen Geschwindigkeiten abspielen kann (macht sich beim üben wirklich gut). Ansschlußmöglichkeiten für externe Quellen sind ebenfalls vorhanden (ext. Micro etc.).  Wirklich negativ finde ich hier eigentlich nur den Stromverbrauch --- das Ding ist ein extremer Akkufresser. Ein zusätzliches Netzgerät ist hier absolut empfehlenswert.
Ich nutze das kleine Ding haupsächlich als \"Übungsorchester\", wenn mal wieder keiner mit mir spielen will  :\'( , dann werden mal schnell ein paar Spuren eingespielt - und los geht´s!
... ich kann auch mit Noten bestens falsch spielen!

losguidos

Hi Linho,

wenn Du die Spuren ohnehin nur nacheinander einspielst brauchst Du ehrlich gesagt auch nicht einen Mehrspur-Recorder. Eine gute Software erleichtert Dir das Arbeiten dann schon eher. Vielleicht verrät Dir Apfelrockt ja welche er benutzt, denn die scheint ja zumindest von der Bedienung sehr einfach zu sein. Im Grunde geht das aber mit jeder halbwegs vernünftigen Aufnahmesoftware die mehrere Tonspuren verwalten kann. So kompliziert, wie das bei manchem hier klingt, ist das Synchronisieren von Hand eigentlich auch nicht.

Es gibt einige Unterschiede zwischen dem Zoom H1 und H2 (z.B. die Größe, verwendeten Mikrofone und deren Anordnung, die Möglichkeit das H2 auch als Interface zu benutzen, die Genauigkeit das Eingangs-Signal auszupegeln, die Menueführung, die dauer des Batteriebetriebs, usw... bin zu faul alles rauszusuchen). Die meisten davon sind für Dich aber eher zweitrangig, wenn es Dir einfach darum geht den Aufnahmeknopf zu drücken und unkompliziert etwas aufzunehmen. Da kommst Du wahrscheinlich mit dem H1 besser klar. Deine Beyerdynamic Mikrofone kommen dann allerdings nicht zum Einsatz.

VG

wwelti

Oje, was wird hier alles kompliziert gemacht!

Laß Dich bloß nicht kirre machen, Linho. Ich glaube das H1 ist wunderbar geeignet für Dich.

Die nachträgliche Synchronisation der Wav-Dateien am PC wird übrigens zum Kinderspiel, wenn man den Metronom-Sound am Anfang jeder Aufnahme kurz vom Mikro mitaufnehmen lässt, z.B. indem man den Kopfhörer kurz vors Mikro hält.

Ich finde es übrigens ungemein angenehm und unkompliziert, ohne PC aufzunehmen. Mit einem portablen Gerät wie dem H1 oder H2 hat man viel Bewegungsfreiheit und keinerlei Störgeräuschquellen.

Viele Grüße
  Wilfried

torstenohneh

ZitatDeine Beyerdynamic Mikrofone kommen dann allerdings nicht zum Einsatz.
Externe Mikrofone kann man doch anschließen. Der H1 hat doch einen Eingang dafür.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

losguidos

Zitat von: torstenohneh
ZitatDeine Beyerdynamic Mikrofone kommen dann allerdings nicht zum Einsatz.
Externe Mikrofone kann man doch anschließen. Der H1 hat doch einen Eingang dafür.

Ja... das bringt nur keinerlei Vorteil. Die beiden Elektret-Kapseln des Zoom sind sicher nicht soviel schlechter als die Beyer. Die schwächen der Geräte liegen eher woanders. Aber Torsten hat schon recht, ausprobieren könntest Du sie trotdem mit einem Adapter.

VG

ukuuhu

Ich klinke mich hier auch mal ein, weil der Zoom Q3 hier garnicht mehr berücksichtigt wird.
Den habe ich seit etwa 1 Woche und habe den bisher genauso benutzt, wie linho das wohl
vorhat.

Also:

1. Ukulele mit Q3 aufnehmen und die Aufnahme anschließend per usb-kabel auf den Rechner  in das
    Programm \"Kristal\" übertragen (ist kostenlos downloadbar, 16 Spuren stehen zur Verfügung)

2. Abspielen der soeben übertragenen Aufnahme über Kopfhörer und gleichzeitiges Aufnehmen
    des Gesangs mit dem Zoom Q3

3. Übertragung der zweiten Aufnahme in Kristal

4. Synchronisieren der beiden Spuren in Kristal

5. Evtl. Einbinden von Effekten, die in Kristal in brauchbarer Menge vorhanden sind

Vorteile:
- Die Aufnahmequalität des Q3 im Audiobetrieb finde ich sehr gut (im Videobetrieb etwas schwächer, aber
  schön, dass das Gerät diese Möglichkeit bietet)
- Der Preis für den Q3 ist z.Zt. absolut im Keller
- \"Kristal\" kann auch für Direktaufnahmen über ein Mikro sehr gut verwendet werden, weil es ASIOfähig
  ist und keine Latenzen aufweist

Nachteil:
- Das Übertragen der Aufnahme auf den Rechner ist mit Umstöpselei des USB-Kabels verbunden, das ist
  vielleicht etwas nervig

Insgesamt für mich aber keine schlechte Lösung für ca. 100 Euro!