Shepard Skala mit Ukulele

Begonnen von Ohrenblicker, 18. Mär 2010, 23:20:36

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Ohrenblicker

Ich habe heute mal ein kleines physikalisches Experiment gewagt und mit meiner Ukulele die Shepard Skala gespielt. Huch, Shepard Skala, was ist denn das? Na, ich wusste, dass das einige fragen und habe es deshalb erklärt. Hier mein Artikel.

Für das Hörbeispiel habe ich vier Spuren übereinandergelegt mit vier parallelen Oktaven, die ich mit einer Lautstärkekurve ein und ausgeblendet habe. Wer sich jetzt wundert, wieso meine Ukulele einen Umfang von vier Oktaven hat, dem sei gesagt, dass ich die obere und untere einfach im Audioprogramm entsprechend hoch und runtergepitcht habe, ich Schlingel.

Okay, ist weder musikalisch noch physikalisch besonders gelungen, aber ich finde, es ist eine ganz witzige Spielerei, hört\'s euch an, wenn ihr mögt!

fritz

toller effekt, gekonnt geschummelt.
www.fritzhermann.com    www.coaching-rz.de   www.music4brains.com

Ohrenblicker

Na ja, es ist etwas schludrig gemacht und manchmal hört man doch dein ein oder anderen Sprung, aber ich übe ja noch. ;)

Floyd Blue

Ist auf jedenfall interessant. Leider startete das Java Applet auf der verlinkten Seite bei mir im Firefox unter Linux nicht, muss es bei Gelegenheit nochmal unter Windows probieren. Bei Deiner Datei stellte sich der Effekt für mich jedoch nicht ein, was wahrscheinlich aber an meiner Erwartungshaltung liegt und ich ja wusste was kommt.

Ohrenblicker

Bei YouTube gibt\'s ein \"sauberes\" synthetisches Beispiel.
http://www.youtube.com/watch?v=ev9hrqkhWsM

wwelti

Sehr schön gemacht! Vor längerer Zeit hatte mich diese Sache auch schon fasziniert, allerdings kannte ich den Namen nicht. Ich habe mir damals sogar überlegt, ob man ein Instrument nach diesem Prinzip bauen könnte, das genau 12 Töne hat, welche alle \"gleichberechtigt\" und kreisförmig angeordnet sind. Oder so ähnlich.

Aber wahrscheinlich gibt es das schon längst.

Gruß
  Wilfried

Floyd Blue

Zitat von: OhrenblickerBei YouTube gibt\'s ein \"sauberes\" synthetisches Beispiel.
http://www.youtube.com/watch?v=ev9hrqkhWsM

Danke für den Link, Jens! Da hat die Illusion gewirkt, habe mich allerdings auch abgelenkt mit packen...

WS64

Zitat von: wweltiIch habe mir damals sogar überlegt, ob man ein Instrument nach diesem Prinzip bauen könnte, das genau 12 Töne hat, welche alle \"gleichberechtigt\" und kreisförmig angeordnet sind. Oder so ähnlich.

Ich glaube nicht das die Illusion aufrecht bleibt wenn man \"springt\", die Illusion lebt ja von der Linearität...

Ohrenblicker

Zitat von: wweltiSehr schön gemacht! Vor längerer Zeit hatte mich diese Sache auch schon fasziniert, allerdings kannte ich den Namen nicht. Ich habe mir damals sogar überlegt, ob man ein Instrument nach diesem Prinzip bauen könnte, das genau 12 Töne hat, welche alle \"gleichberechtigt\" und kreisförmig angeordnet sind. Oder so ähnlich.


Elektronisch würde das schon gehen. Kann man sogar mit der entsprechenden Software und einem MIDI-Keyboard selbst machen. Allerdings sehe ich das wie WS64, man kann keine \"richtige\" Musik damit machen.

wwelti

Ich glaube schon, daß es funktionieren würde, da Melodielinien durchgängig bleiben. Es klingt bestimmt etwas \"anders\", aber ich fände es schon interessant.

Ja, man könnte es selbst machen, mit MIDI. Aber das klingt immer so leblos.

Naja, eigentlich habe ich gerade sowieso keine Zeit dafür.

Gruß
  Wilfried

Ohrenblicker

Zitat von: wweltiJa, man könnte es selbst machen, mit MIDI. Aber das klingt immer so leblos.


Nur deshalb funktioniert es, weil es so steril ist, weil du Amplitude und Frequenz exakt bestimmen kannst. Mein Ukulelenbeispiel überzeugt zumindest Floyd Blue und mich nicht wirklich, eben auch, weil es größere Toleranzen hat, die den Effekt zunichte machen.

WS64

Zitat von: wweltiIch glaube schon, daß es funktionieren würde, da Melodielinien durchgängig bleiben. Es klingt bestimmt etwas \"anders\", aber ich fände es schon interessant.

Ja, man könnte es selbst machen, mit MIDI. Aber das klingt immer so leblos.

Ja, bei einer einfahcne Melodieführung. Aber eben nicht bei Sprüngen wie bei \"Some-where\" (over the rainbow).

Und \"MIDI klingt immer so leblos\" ist einfach nur falsch. Ich gebe zu das \"meistens\" statt \"immer\" schon nahe dran ist an der Realität, aber gegen das \"immer\" wehre ich mich!

Ole Lele

#12
Wilfrieds Shepardphon wird leider gerade auf die einfachen Melodien beschraenkt bleiben, naemlich solche, die keine Intervalle groesser als eine reine Quarte enthalten.
Beim Tritonus wird es voellig uneindeutig sein, ob er aufwaerts oder abwaerts geht (haengt vom Hoerer ab, bekannt als \"Tritonus-Paradoxon\" ).
Groessere Intervalle werden immer als die komplementaeren kleineren wahrgenommen, also die Septime aufwaerts etwa als Sekunde abwaerts.
Wolfgangs Beispiel \"Some-where\" demonstriert dies ideal, da der Oktavsprung ja voellig entfallen wuerde.

Viele Gruesse
Ole

Edit: Tschuldigung habe gerade erst verstanden, das Wolfgang genau das meint. :oops:

wwelti

Oh ihr Zweifler! Sind wir nicht alle Ukulelenspieler?

Wer wird sich denn von solchen Kleinigkeiten irritieren lassen? Eine Ukulele kann keine Bass-Töne spielen. Ist sie deshalb ein schlechtes Instrument? Ein Shephardophon kann keine weiten Sprünge. Und? Das gehört halt dazu. Dafür kann es andere Dinge, z.B. eine endlose auf- oder absteigende Tonfolge. Oder Harmonien, in denen sich kein Ton als höchster, und damit \"wichtigster\" Ton aufspielt.

Wer unbedingt Klavierpartituren spielen will, sollte halt lieber ein Klavier nehmen. Das Shephardophon finde ich darum witzig, weil es irgendwie minimalistisch, und \"anders\" ist.

Nur möchte ich es nicht unbedingt als ein liebloses MIDI-Cubase-Plugin implementieren.

Ohrenblicker

Zitat von: wweltiDas Shephardophon finde ich darum witzig, weil es irgendwie minimalistisch, und \"anders\" ist.

Nur möchte ich es nicht unbedingt als ein liebloses MIDI-Cubase-Plugin implementieren.

Lass uns eins bauen, patentieren, reich und berühmt werden! Auch Edison wurde ausgelacht, als er Birnen zum Glühen bringen wollte.

Im Prinzip braucht man zwölf Tasten/Pads oder sonst was und zwölf Samples mit der Shepard-Tonleiter, die getriggert werden. Man könnte natürlich auch ein Touch-Pad o.ä. nehmen und das Ganze stufenlos machen! Aber wie gesagt, elektronisch muss es wohl sein.

Aber wahrscheinlich haben die Japaner schon längst sowas gebaut, wie ich die kenne...