Aufgemotzt

Begonnen von jazzjaponique, 25. Jul 2010, 22:34:58

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faltukulele

#15
Das konzentrierteste, was es in der Apotheke zu kaufen gibt, ist Ethanol p. a. (pro analysi, 99,8%). Die Zusammensetzung der restlichen 0,2 % ist dann (eben für Analysezwecke) noch eine halbe Seite lang detailliert deklariert. Das Zeug ist richtig teuer, wegen der hohen Reinheit, die Steuern fallen da kaum noch ins Gewicht. Meine seinerzeitige Freundin (damals Apothekenhelferin) brachte immer mal ein angebrochenes (aber eben nach fast volles) Literfläschchen mit nach Hause, eben für die ganz edlen Zwecke wie den Eierlikör :mrgreen: .

Zur Schellackherstellung für weniger hohe Ansprüche genügt eigentlich Brennspiritus (der ist steuerbefreit), man sollte ihn nur wegen der Giftigkeit der Vergällungsstoffe nicht verwenden. Es gibt aber auch wasserfreie, ungiftig vergällte Ethanole, äußerst preiswert z. B. bei Kremer-Pigmente: http://kremer-pigmente.de/70800.htm (3 Taler je Liter). \"Reiner\" Schellack (ca. 24 g auf 100 ml Alkohol) ist sehr hart, aber auch entsprechend spröde und eigentlich nur für extrem dünne Schichten auf Vitrinenstücken geeignet. Ein paar durchaus brauchbare Rezete gibt es hier: http://kremer-pigmente.de/schellackr.htm Schellack-Rezepte. Natürlich verkaufen die Jungs auch gern den Lack: http://kremer-pigmente.de/shopint/PublishedFiles/60400-60500.pdf.

Viele Grüße

Christoph

P. S. Damit der Alkohol nicht gleich verdunstet, kommt er wie der fertig angesetzte Lack in den Kühlschrank (Siedepunkt knapp über 10° C).
Pinsellackierung wie Ballenpolitur erfordern ein wenig Übung - nicht die gute alte Martin als Versuchsobjekt wählen.
Eine halbwegs staubfreie Umgebung findet sich em ehesten im eigenen Badezimmer (nach der allfälligen Grundreinigung).
Sind Wanne und Boden noch feucht, kann man sogar das Fenster ungestraft aufmachen - Flammpunkt knapp über 400° C.

Dieter

billigen schellack gibts im goldschmiedebedarf :) - und das bischen hat auch jeder goldschmied übrig..

wird bei uns häufig verwendet zum kapseln von perlketten usw..
Gruss Dieter

H a n s

Ich nehm ganz stinknormalen Spritus. das geht ausgezeichnet.
Und Kostet nicht viel
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

LokeLani

#18
Die sieht nun richtig edel aus, bravo!
Was ich mich frage, wie hast du es fertig gebracht, dass das Binding nicht versehrt wurde? Oder ist das durchgehend, so dass es von der Schleiferei nicht beeinträchtigt wurde?
Bei der Brüko war das Binding weg nach dem Schleifen, (leider hatte ich keine Maschine dafür!!!) was mich allerdings nicht stört.
Für die Versiegelung habe ich ein spezielles Holzwachs verwendet.

jazzjaponique

#19
:(

jazzjaponique

#20
:(

kurt

Ich fasse es euch noch einmal kurz zusammen :

1. Ethanol gibt es unvergällt zu 96 %  und 100% (wasserfrei!!) in der Apotheke zu Schweinepreisen !

vergällt bedeutet es sind Stoffe zugesetzt, die einen Genuß durch Menschen verhindern. z.B. Pyridin oder auch Benzin

2. Spiritus ist dasselbe Ethanol nur vergällt  !! = selbe Verdunstungsrate !! kostet ein Bruchteil

zu schellackieren nimmt man eine 10%ige Lösung.
 Also auf der Küchenwaage Spiritus und Schellackharz abwiegen. z.B. 90g Spiritus und 10 g Schellack = 100g Lösung zum arbeiten

Fest verschlossen hält die Lösung jahrelang. Auch bei Raumtemperatur !