Stagg US 120

Begonnen von Benutzername, 02. Feb 2013, 17:58:25

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stephanHW

Schönes Review und schön gespielt, vielen Dank!
Die geschlossenen Mechaniken benötigen vermutlich eine 10mm Bohrung, der Umbau muss scheinbar etwas aufwändiger gewesen sein? Musstest du das Loch zunächst verschließen und neu bohren, oder konntest du eine entsprechende Führungshülse nutzen?

Die Stagg entspricht (abgesehen vom Materialmix) einmal mehr ziemlich genau den Ukulelen von Moana bzw. Mahimahi und einigen Modellen von Ohana, Makai etc..
Ein bewährtes Rezept. Etliche Modelle in dieser Preisregion kommen mit massiven Hölzern, kleineren gewinkelten oder direkten Mechaniken daher.
GHS-Saiten sind die große Ausnahme, Standard sind eigentlich Aquilas.
Zwischen 130€ und 180€ kann man da richtig tolle Ukulelen bekommen. Der recht große, dünnwandige Korpus lässt die sehr schön schwingen und verhilft ihnen teilweise (z.B. mit Zederndecke) zu unglaublichen Lautstärken.

Benutzername

Ich habe schon eine Uke mit Zederndecke, die US60-S. Eine massive Walnussdecke mit so schöner Maserung wird man in der Preisregion lange suchen können. Das die Uke laminiert ist stört mich nicht, wichtig ist was raus kommt.
Die GHS Saiten haben mich nicht wirklich gestört, man hat mir kostenlos einen Martin Satz dazu gepackt.
Der Tausch der Mechaniken war nicht schwer. Die Bohrung hat 10mm Durchmesser, ich habe einfach ein Buche Rundholz eingeleimt und die Löcher neu gebohrt.
Mich interessiert aber, welche ähnliche Uke mit direkten Mechaniken dir vorschwebt.

stephanHW

Zitat von: BenutzernameMich interessiert aber, welche ähnliche Uke mit direkten Mechaniken dir vorschwebt.

Ich schrieb ja, das die Nussbaum-Variante anders ist, als die bekannten Variationen des Themas:
Mahagoni vollmassiv, Ahorn vollmassiv, massive Zederndecke/Palisander (die aktuellen Moanas kommen tatsächlich alle mit gewinkelten Mechaniken daher. Das war bei der letzten Generation, die mir sehr präsent ist, noch anders)


Massive Zeder/Weide (verflixt, auch die Mahimahi hat Ohren)
Ohne Ohren kommen tatsächlich nur die verhältnismäßig teuren Ohanas.

Ich meine mich jedoch zu erinnern, das die aktuellen Mechaniken der Moanas verhältnismäßig klein und leicht sind.
Die Nussbaumdecke der Stagg ist natürlich mal mehr, mal weniger interessant gemasert, ein Exemplar konnte ich vor einiger Zeit mal im Laden bewundern.
Deine Decke ist tatsächlich sehr schön gemasert.

Benutzername

Irgendwie haben nicht mehr viele Uken direkte Mechaniken.

Ukulela

Wirklich schön die Kleine! Viel Spaß damit!  :D

Guchot

Zitat von: BenutzernameIrgendwie haben nicht mehr viele Uken direkte Mechaniken.

Naja, ich vermute stark das es noch weniger werden. Rigk hatte das irgendwann mal geschrieben das sich Ukulelen mit direkten Mechaniken schwerer verkaufen lassen. Der durchschnittliche Ukulelenneukäufer (und davon soll es ja doch durchaus einige geben, die auch nicht hier im Forum vertreten sind) tut sich halt mit übersetzen Mechaniken leichter als mit den direkten, bei denen eine Vierteldrehung schon 2 Töne ausmacht (geschätzt, nicht nachgemessen). Wenn dann noch ein befreundeter Gitarrenspieler dabei sitzt und seinen Kommentar zu direkten Mechaniken abgibt, ist das Urteil schon gefällt. Ich möchte nicht das leidige Thema \"Ohren oder nicht\" neu anstossen, aber ich persönlich denke das Ukulelen mit direkten Mechaniken immer mehr zu Exoten werden. Ein Weg den auch Gitarren, Banjos, Mandolinen usw. schon gegangen sind.

Benutzername

Ohren oder nicht ist Geschmackssache. Da muss man nicht viel diskutieren.
Übersetzte Mechaniken sind beim Stimmen einfacher zu handhaben, das stimmt. Bei einem leichten Instrument wie einer Ukulele spielt das Gewicht aber eine große Rolle. Selbst leichte übersetzte Mechaniken sind immer noch schwerer als direkte Mechaniken. Bei sehr leichten Instrumenten können die schon zu Kopflastigkeit führen. Die Mechaniken wie sie bei der US 120 und vielen anderen Ukulelen verbaut sind stellen einen Extremfall dar. Die gleichen Mechaniken sind auch bei meiner Kala Bariton verbaut, ich habe schon bei meinem Youtube Review dazu gesagt, dass es da egal ist, weil das Instrument genug Eigengewicht mit bringt.
Bei einer Sopran Ukulele wirken sich die schweren Metallklumpen negativ auf die Bespielbarkeit aus, ein kopflastiges Instrument muss man mit der Greifhand immer abstützen, was beim Greifen stört. Es geht leichter von der Hand, wenn der Kopf leichter ist.
Die Mechaniken an der Stagg entsprechen 1:1 den Mechaniken meiner Roundback Gitarre. Da ist es fast egal wie schwer sie sind.
Komisch dass den Käufern von hochpreisigen Ukulelen eine offensichtlich schlechtere Lösung angeboten wird, als es möglich wäre. Übersetzte Mechaniken gingen auch leichter und trotzdem hübsch. Man könnte sie aus Aluminium herstellen

ukelmann

#22
Zitat von: BenutzernameÜbersetzte Mechaniken gingen auch leichter und trotzdem hübsch.
Die gibt es ja jetzt von Gotoh, wie im anderen Thread zu sehen ist
(Bastlerecke http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=14543)
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

Frolicks

#23
Zu den hier besprochenen Instrumenten kann ich leider nichts beitragen, aber...

Zitat von: BenutzernameDas die Uke laminiert ist stört mich nicht, wichtig ist was raus kommt.

DAS kann ich nur voll unterschreiben! Ich hatte kürzlich eine Kala Tenor Akazie in der Hand, gute 400€ kostet das gute Stück. Schönes Holz, fasst sich prima an, alles toll. Aber meine laminierte Kala Exotic Mahogany (149,- bei ukulele.de) klingt besser. Voller, wärmer, holziger, lauter. Die Akazie klang dagegen nur dünn und fad. Und das war nicht nur mein Eindruck, sondern auch der der meisten anderen Anwesenden (und das waren einige), einschl. der Besitzerin der Akazie.

Und weil obiges Zitat genauso gut von mir stammen könnte, bin ich ja auch ein Riesenfan der Fleas und Flukes. Plastik hin oder her, der Sound ist riesig.

Alsdann, zurück zu Stagg und co!

EDIT: bzw zu direkten oder übersetzten Mechaniken: Richtig unangenehm fällt das mit dem Gewicht bei der Kala Travel Sopran auf: So ein feines, leichtes, filigranes Instrument... und wiegt glatt das doppelte nur wg der übersetzten Mechaniken. Dadurch natürlich auch total kopflastig, wirklich extrem. Also, RICHTIG EXTREM. Vernünftig spielen kann man die im Stehen eigentlich nur mit Gurt. Dagegen im Vergleich die flache Brüko Nr 5 mit ihren direkten Mechaniken: Ein Fliegengewicht. Allerdings nicht, was den Klang angeht, der ist riesig, steht der Kala kaum nach. Deutlich leichter z.B. auch die Baton Rouge U 4 S, mit ihren offenen übersetzten Mechaniken. Kein bisschen kopflastig, und eben nicht nur wg des größeren bzw tieferen Korpus.
I plink, therefore I am.

Meg

Zitat von: FrolicksDAS kann ich nur voll unterschreiben! Ich hatte kürzlich eine Kala Tenor Akazie in der Hand, gute 400€ kostet das gute Stück. Schönes Holz, fasst sich prima an, alles toll. Aber meine laminierte Kala Exotic Mahogany (149,- bei ukulele.de) klingt besser. Voller, wärmer, holziger, lauter. Die Akazie klang dagegen nur dünn und fad. Und das war nicht nur mein Eindruck, sondern auch der der meisten anderen Anwesenden (und das waren einige), einschl. der Besitzerin der Akazie.

Und weil obiges Zitat genauso gut von mir stammen könnte, bin ich ja auch ein Riesenfan der Fleas und Flukes. Plastik hin oder her, der Sound ist riesig.

Alsdann, zurück zu Stagg und co!

Vielleicht hast du mit dieser Kala einfach nur irgendwie Pech gehabt, dass was daran nicht stimmte (vielleicht die Saiten?) oder du  magst vielleicht den Klang von Mahagoni oder anderem lieber als die Akazie. Ich z.B. mag Mahagoni nicht so besonders, bin aber von meiner Kala Akazie Konzert sehr begeistert. Die Tenor Akazie ist hier auch öfters sehr lobend erwähnt und es gibt bestimmt einige glückliche Besitzer hier, die sich soviel Negativität nicht vorstellen können. Ich glaube, es ist so, dass man einfach dieses oder jenes Holz lieber mag und anderes -Holz oder Plastik - weniger.

lelopa

Zitat von: Benutzername.......
Komisch dass den Käufern von hochpreisigen Ukulelen eine offensichtlich schlechtere Lösung angeboten wird, als es möglich wäre. Übersetzte Mechaniken gingen auch leichter und trotzdem hübsch. Man könnte sie aus Aluminium herstellen

Alu bricht viel zu leicht  :?

Gerd

Da wären dann noch die Pegheds
http://www.pegheds.com/

LG
Gerd

Guchot

Zitat von: GerdDa wären dann noch die Pegheds
http://www.pegheds.com/

LG
Gerd

Die aber meiner bescheidenen Meinung nach auch nicht gerade leicht sind...

stephanHW

Zitat von: GerdDa wären dann noch die Pegheds
http://www.pegheds.com/

LG
Gerd
Der Einbau ist aufgrund der leicht konischen Bohrung aufwändig, also teuer.
Abgesehen davon dürfte der Preis der Pegheads die Herstellungskosten der hier angesprochenen Ukulelen locker übersteigen.

Offene gewinkelte Mechaniken sind doch auf `normalgewichtigen´Sopran-Ukulelen unproblematisch in Fragen der Kopflastigkeit.
Unsäglich sind doch nur die hier verbauten geschlossenen Mechaniken, und die lassen sich leicht austauschen.

Gerd

#29
ZitatAbgesehen davon dürfte der Preis der Pegheads die Herstellungskosten der hier angesprochenen Ukulelen locker übersteigen.

Das stimmt natürlich! Meine Absicht war, auf die unmittelbar davor liegenden Posts zu antworten, da die Pegheds aus Alu sind (hab in der Eile aufs Zitieren veressen, sorry):

ZitatKomisch dass den Käufern von hochpreisigen Ukulelen eine offensichtlich schlechtere Lösung angeboten wird, als es möglich wäre. Übersetzte Mechaniken gingen auch leichter und trotzdem hübsch. Man könnte sie aus Aluminium herstellen
ZitatAlu bricht viel zu leicht :?

Meiner Meinung nach sind die Pegheds eine gute Lösung für hochpreisige Ukulelen.