Klangveränderung

Begonnen von Ukulela, 24. Feb 2013, 21:24:17

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jazzjaponique

#15
Ausser Leinöl kann man natürlich noch andere Öle verwenden.
Ich habe Ukulelen mit Danish Oil und/oder mit Viol und/oder mit Sandelöl und/oder Kamelienöl und/oder mit Carnauba Wachs behandelt. Das ergibt dann nur weichere Oberflächen, riecht aber dafür besser.

LokeLani

#16
Ich habe einmal die Decke einer alten Brüko No.7 abgeschliffen und danach mit so einem Öl/Wachs-Präparat behandelt.
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=7022

(Testaufnahmen vor und nach der Behandlung habe ich keine gemacht, aber der Klang hat sich (subjektiv gehört) schon verändert)

Juku

Für meine Pete Howlett-Bausatz-Ukulele habe ich Tungnußöl verwendet. Das ist haltbar und sieht schön aus, zu klanglichen Auswirkungen kann ich aber nichts sagen. Das Zeug ist eigentlich für Holzfußböden gedacht, es enthält Terpentin-Ersatz und getränkte Lappen sind auch feuergefährlich.

Ukulela

Super, super,super diese vielen Erfahrungen. Ich hab echt Lust auch meine eigene erste Erfahrung dazu zu machen  ;)

Theoretisch kann man doch auch Lack runterschleifen und dann die Ukulele ölen oder?

jazzjaponique

Schleifen geht natürlich, wenn der Lack super dick und Hochglanz ist funktioniert es auch sehr gut mit einer einfachen Cutterklinge. (Bei dünnen Mattlackschichten geht´s nicht) Einen Anfang finden und dann immer parallel zum Holz mit der Klinge unter den Lack. Hat bei mir bei 2 Ukulelen ganz leicht funktioniert, man hebelt quasi den Lack in großen Placken runter in dem man Luft zwischen Lack und Holz bringt.

Ukulela

Das probiere ich an meiner Billiguke aus :-)

Cutterklinge...super Idee wenn es funktioniert, ich hätte mich wahrscheinlich kaputt geschliffen. (Tennisarm oder so)  :mrgreen:

Kenzo

#21
Ich glaube, hier passt meine Frage ganz gut rein:

Ich bin vor kurzem auf eine Ukulele gestoßen, die zwar mit \"satin finish\" angepriesen wird tatsächlich aber geölt ist. Muss man bei solchen Instrumenten hin und wieder \"nachölen\" oder ist das Holz sozusagen wartungsfrei?

Klanglich (in Videos) spricht mich diese Variante etwas mehr an als das gleiche Modell in der Hochglanzlack-Version.

- K

sora

Geölte Instrumente muss man irgendwann mal nachölen. Das merkst du aber, wenn es so weit ist. Dann wird die Oberfläche irgendwie dumpf an manchen Stellen. Bis es soweit ist können aber einige Jahre vergehen.

Kenzo

Ahja, danke. So hatte ich mir das in etwa schon vorgestellt. Man findet im Netz leider nicht sehr viel zum Thema \"Pflege von geölten Instrumenten\" dafür umso mehr zum Thema \"Pflege von geölten Esstischen\". Das Prinzip scheint aber ja das gleiche zu sein.

- K

Ole Lele

#24
Naja, das ist ungefähr so wie mit dem Schuheputzen: Je intensiver der Gebrauch, um so größer der Pflegebedarf. Ein altbewährter Rhythmus ist, beim unbehandelten Holz mit 1x täglich anzufangen, um die Durchsättigung zu erreichen; nach 1 Woche nur noch 1x pro Woche; nach einem Monat nur noch 1x pro Monat; nach 6 Monaten je nach Bedarf alle paar Monate bis alle paar Jahre beim Saitenwechsel.

Beachte, dass man mehr Muskelschmalz braucht als Öl: Das gründliche Auspolieren ist fast wichtiger und wesentlich zeitaufwendiger als der Ölauftrag. Auf der Oberfläche darf absolut kein Ölfilm bleiben - der würde zu klebrigen Gummi.

Die zum Auffrischen benötigte Ölmenge ist minimal: Ein erbsengroßer Tropfen für die Decke, ein zweiter für den Boden; Zargen und Kopf bekommen von dem, was jeweils übrigbleibt. Auspolieren mit einem frischen Tuch, und erst mit dem, was darin hängengeblieben ist, gehe ich an den Hals.

Viel Erfolg
Ole

Edit: Ach ja, abgesehen vom Griffbrett, bitte nur \"trocknende\" Öle  nehmen, also Leinöl, Tungöl, Firnis, Danish Oil, o.ä. (Und nicht: Olive, Raps, Sonnenblume, Kamelie, Silikon, Weißöl, Waffenöl, etc.)

Kenzo

#25
Ich hätte noch etwas weißes Kettenöl für das Motorrad. Das ist angeblich sogar schmutzabweisend, trocknet aber auch nicht besonders gut.  :)

Die Ukulele die ich gemeint hatte ist von Kanilea. Ich habe mich inzwischen noch etwas eingelesen und wenn ich das richtig verstanden habe ist deren \"Satin Finish\" nicht nur geölt

Zitat von: KanileaWe utilize a traditional application of a Wiping varnish that provides a strong, thin surface finish with a pleasing satin texture.

Das klingt eher nach einer spezielle Lackmischung und der entsprechenden Technik beim Auftragen.

Ole Lele

#26
Das meiste, was einem als \"Oil\" (Danish oil, TruOil, etc.) verkauft wird, ist tatsächlich Wiping varnish. Dabei handelt es sich um verdünnte (wiping) Lein- und/order Tungölverkochungen (varnish). Wesentlich ist, dass sie
(a) sich untereinander und eben auch mit den Ausgangsölen vertragen und verbinden
(b) sie nicht die Härte von UV-gehärteten Plastiklacken erreichen und unter Abrieb leiden, dafür aber im Gegensatz zu letzteren leicht auffrischbar sind.

Der Pflegevorgang ist also der gleiche wie auch sonst bei Öl.