Fichte oder Zeder? Eine Sinnfrage...

Begonnen von Tschebberwooky, 15. Sep 2014, 10:46:56

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Tschebberwooky

Ich überlege mir eine Koki\'o Concert zu kaufen da ich mit der Tenor Palisander (Black Beauty) sehr zufrieden bin.

Nun eröffnet sich mir die Frage ob ich eine mit massiver Zederndecke oder eine mit massiver Fichtendecke (beide mit laminierten Seiten und Boden aus Ebenholz) nehmen soll.

Was sind die klanglichen Unterschiede (aus der Ukulelenpraxis)?
Was die jeweiligen Vor- und Nachteile?

Merkt man bei einer so kleinen Decke wie der einer Ukulele überhaupt einen Unterschied?
Als Vorteil der Koki\'o Modelle sehe ich auf jeden Fall die sehr dünne Lackierung (da sollte sich das Schwingverhalten verbessern...).

Freue mich über eure Meinungen zu diesem Thema.

ukuyeti

Fichte : klare Mittel und Hoch Töne, Glasige und spitzige Antwort, weniger \"Warm\" , bei Solospiel sehr schnelle und klare Trennung der Töne,
           bei struming vielleicht zu \"Spitzig\" und schrill. Bei \"Zupfen\" sehr klare und gute Trennung der Töne
           Diese Eingenschaften kann man fördern oder \"Dämpfen\" mit der Bebalkung

Zeder : Warme Bässe, Warme Mitteltöne, Perkussiver und glechzeitg warmer Bass bei Flamenco spiel ,
            bei Solospiel nicht so schnelle und klare Trennung der  Töne wie bei der Fichte,
            bei struming geeignet weil warm und nicht so schrill
            Auch da lässt sich viel mit der Bebalkung fördern oder \"Bremsen\"

Achtung:  man muss auch sehen welche  Decke- Brettchen die gerade haben  . . .
              es gibt Gegenden wo bei der Fichte das Harte \"Jahresring Holz\" nicht so hart ist
               so wie bei anderen Fichte Gegenden. Wenn dieses \"Jahresringholz\" nicht so hart ist dann klingt das  Brettchen auch \"Weicher\"  . .  also
               auch Fichte kann \"Weicher\" klingen.

Oh  Oh  Oh  . . . ich hoffe dass  nach ddieser Beschreibung du noch etwas verstehst

Grüße aus Italien  Ukuyeti

-Jens-

#2
Eigentlich ist es wie bei den Gitarren, Zeder klingt etwas perkussiv, Fichte eher weich/warm, beides klingt gut. Das Ohr gewöhnt sich eh dran.

Knasterbax

ZitatZeder klingt etwas perkussiv, Fichte eher weich/warm
bzw. genau umgekehrt, siehe ukuyeti?  ;)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Claus

Meiner Meinung nach gibt es keinen Unterschied zwischen Ceder-und Fichtendecken was den Klang betrifft. Es kommt auf die einzelne Decke und die Beleistung an.
Grüße vom Claus

kmklw

Zitat von: Knasterbax
ZitatZeder klingt etwas perkussiv, Fichte eher weich/warm
bzw. genau umgekehrt, siehe ukuyeti?  ;)

Das würde ich auch sagen,  bei Gitarren kenne ich Fichte auch eher agressiver, mit knackigem Bass - allerdings wird der Bass bei einer Ukulele nicht so eine große Rolle spielen.

Ich denke, ukuyeti hat es auf den Punkt gebracht.

Tschebberwooky

Dann würde ich daraus extrahieren, dass für Strumming die Zederdecke geeigneter als Fichte ist, sich die Töne besser \"mischen\"
und von den Höhen bis hin die Tiefen homogener klingen?

Sozusagen klangmäßig ein Mittelding zwischen Fichte und zb. Mahagoni?

wwelti

Ich bin der Meinung, daß die Konstruktion und Beleistung wesentlich größeren Einfluß auf den Klang hat als die Holzart. Davon abgesehen würde ich immer Fichte vorziehen, da diese ein längeres \"musikalisches Leben\" hat und ein sehr reiches Spektrum an Klängen bieten kann. Letztendlich kann man aber mit beiden Holzarten erstklassige Instrumente bauen, die hervorragend klingen. Es kommt also viel mehr auf den Instrumentenbaumeister an als auf die Holzwahl.

Ich bin nicht der Meinung, daß meine Glyph (mit Fichtendecke) zu spitz klingt.

Viele Grüße
  Wilfried

ukuyeti

Ja das ist Wahr.

so einfach kann ich das auch nicht letztendlich sagen : Fichte spitz-hoch   . . .  Zeder weich-Bassig
Viel davon ist auch Subjective Wahrnehmung.

Am  besten beide Ukulelen probieren  . . .  
Entschuldige Tschabberwooky  . .  jetzt Kapierst du sicher gar nichts meht  !!  . . weich oder hart , Bassig oder Höhenlastig?

Was sagen da die Profis  :  Grenosi und Co ????

Grüße  Ukuyeti

stephanHW

#9
Das sagt der Profi:

Zitat von: ClausMeiner Meinung nach gibt es keinen Unterschied zwischen Ceder-und Fichtendecken was den Klang betrifft. Es kommt auf die einzelne Decke und die Beleistung an.
Grüße vom Claus
http://www.cmohri.de/docs/ukulelen.php




Zeder ist sehr weich und kann sehr empfindlich sein, eine delikate Oberfläche.

UkeD

Hi Tschebberwooky,

hier gibt´s ein Soundbeispiel.

passt nicht exakt zu Deiner Frage, aber vielleicht hilft es ein wenig. Zeder ist tatsächlich recht empfindlich, da die Oberfläche recht weich ist. Hätte ich auch gern vor dem Kauf meiner Uke gewusst.

Gruß Dirk

UkeD


LokeLani

Dieses Thema kommt wohl in jedem Gitarrenforum zur Sprache. Bei Gitarren ist die Auswahl ja auch nicht so gross wie bei Ukulelen!  :mrgreen:

Hier wird der Unterschied gut beschrieben http://www.artesanoguitars.com/know-how/detailansicht/datum/2010/08/17/zederndecke-oder-fichtendecke-was-ist-der-unterschied.html

Aber wie oben erwähnt, das Holz ist ja nur EIN klangbestimmender Faktor unter vielen anderen.

allesUkeoderwas

#13
Der Yeti bringt es auf den Punkt, möchte nur noch eins ergänzen:

Der Klang läßt sich zusätzlich noch durch die Saiten dem persönlichen \"Wohlempfinden\" anpassen, ich habe folgende Wahl getroffen:

Fichte mit Aquila und low G (die roten low G würden auch passen) entschärft sie und macht sie auch zur prima Schrammeluke. Auf meiner Cedro dagegen habe ich high G Carbon. Auf die Konstruktion hat man ja keinen Einfluß. Eines haben beide gemeinsam: Sie sind sehr laut.

Zur Empfindlichkeit: Zeder läßt sich von der Druckempfindlichkeit fast mit Balsaholz vergleichen zusätzlich ist sie aber auch noch \"bröselig\". Eine Zeder mit F-Loch und ultradünner Lackschicht würd ich mir verkneifen. Fichte dagegen ist auch ohne Lackschicht sehr robust und \"elastisch\", obwohl man auch da mit Plek oder Fingernagel leicht die Oberfläche zerkratzen kann.

Auf die Frage Fichte, oder Zeder lautet meine Antwort: Am Besten beides...
Ukulelen: Nur Schrott

Kenzo

... und außerdem gibt es da noch das Gerücht im Umlauf, dass Fichtendecken ihren Klang erst im Laufe der Zeit entwickeln und Zederndecken sich klanglich von Beginn an nicht mehr ändern.

Ansonsten wird (zumindest für Ukulelen) oft empfohlen:

- Korpus: Ebenholz/Palisander/Ahorn -> Decke: Zeder oder Redwood
- Korpus: Mahagoni/Koa -> Decke: Fichte