Ukulelen mit Stahlsaiten. Erfahrungen? Empfehlungen?

Begonnen von starscape, 26. Okt 2009, 14:02:15

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (38 Antworten, 8.038 Aufrufe)

starscape

Hallo allerseits!

Da ich schon mein ganzes musikalisches Leben lang ein begeisterter Stahlsaitenspieler bin, interessieren mich auch Ukulelen mit Stahl.
Es ist mir natürlich klar, dass das nicht traditionell ist und ich habe dementsprechend auch wenig Infos bzw. Angebote gefunden.
Um eine E-Ukulele mit Stahlsaiten und magnetischen Pickups geht es mir hier nicht, die werde ich mir selbst bauen.

Meine Fragen zielen eher in Richtung akustische, und zwar in Tenor- oder mindestens Konzertgröße.
Ich habe mir schon Gedanken um Saitenzug und Stabilität gemacht und denke,
das ist mit entsprechenden Saiten (z.B. Thomastik) in den Griff zu kriegen.
Probleme werden wohl am warscheinlichsten mit der Intonation auftauchen, da Stahlsaiten wesentlich dünner sind und eine andere Mensurkorrektur brauchen als Nylonsaiten.

Hat da schon jemand Erfahrungen gemacht bzw. könnte mir jemand ein Modell empfehlen?
Oder hat schon mal jemand eine Ukulele erfolgreich umgerüstet (Sattel, Brücke...)?

Über Antworten und Anregungen würde ich mich sehr freuen!  :)  
Vielen Dank!

PS: ich habe mich als Newbie noch nicht durch das ganze Forum gelesen.
Falls das Thema schon mal behandelt wurde, tut\'s natürlich auch ein Link.

ukemouse

wie wärs denn mit einer Cavaquinho? Ist auch klein, aber schon gleich für Stahlsaiten ausgelegt.
Sowas meine ich.

vinaka

Auf meiner Resonator ( umgebaute Johnson ) habe ich Stahlsaiten. Nicht abgekürzte Git.-Saiten, sondern Stahlsaiten für Ukulele. Das funzt ganz ordentlich und passt zum Resonator - ist unglaublich laut.

Poltergeist

Es gibt ja auch spezielle Stahlsaiten für normale Ukulelen. ZB von Pyramid. Die sind allerdings sehr dünn. Und die Ukulele klingt nicht mehr wirklich nach Ukulele.
Klick!

kurt

Ich bin ebenfalls ein Stahsaiten freak.
Ich habe jetzt die Thomastik Classic S Rope Core auf meinem Ukenbanjo und bin davon entzückt.  8)

starscape

Herzlichen Dank schon mal für Eure Anregungen!  :)

An eine Resonator Uke mit Stahlsaiten hatte ich auch schon gedacht.
Eine Reso ist aber (zur Zeit zumindest) nicht so ganz der Sound den ich mir vorstelle
(...was natürlich extrem schwer zu beschreiben ist  ;) ).

Eine Ukulele mit Ukulelestahlsaiten hatte ich mal in der Hand.
Stimmt, die Saiten sind extrem dünn, machten bei fast jedem Ton pioing, und die Intonation war gar greuselig.
Das kann es nicht sein.

Ich denke, ich werde die Thomastik Rope Core und vielleicht auch die Classic Steel mal ausprobieren.

Danke schön!  :)

uschaurischuum

Zitat von: starscapeIch denke, ich werde die Thomastik Rope Core und vielleicht auch die Classic Steel mal ausprobieren...

Hallo, ich habe diesen Thread eben erst entdeckt. Ich denke, die Produkte von Thomastik sind sicherlich eine gute Wahl, weißt du, dass die Rope Core auf der Gitarre (für die sie ja gemacht ist) weniger Zug erzeugt als eine \"normale? Konzertgitarrensaite?

Die Classic Steel habe ich auch mal ausprobiert, die fand ich zu blechern, daher wanderte sie auf mein 6-string Banjo. Mit der Rope Core klingt eine Konzertgitarre wie eine Folk-Guitar, eine interessante Mischung, irgendwo zwischen Westerngitarre und klassischer G., absolut interessant und vielleicht reizvoller als die W.-G. oder die K.-G. es an sich sind.
Soviel mal als Ansatzpunkt. Auf einer normalen Ukulele würde ich die Rope Core verwenden, auf der Banjolele die Classic Steel!

ukemouse

#7
Die Thomastik Rope Core hatte ich eine Zeitlang auf einer Tenor Uke. Funzt prima.
Aber wie Stahlsaiten sind die nicht, aber immerhin eine gute Alternative.
Die Saiten sind alle umwickelt (auch die dünnste), aber flatwound, was beim Spielen kaum nebengeräusche gibt.

Vom Zug her gabs keine Probleme, da die Saiten ja für Konzertgitarre ausgelegt sind. Wenn man die Ummantelung der Saiten abwickelt, dann sieht man daß ALLE Saiten innen einen fadenartigen Kern haben, ähnlich wie die tiefen Nylon-Gitarrensaiten.

Ich hatte bei den Saiten nur immer das Problem, daß die Ummantelung sich abgewickelt hat, wenn man die Saite kürzer als das farbige Ende abschneidet. Habe dann eben nicht abgeschnitten und mehr aufgedreht. Ich denke für Sopran Uke gehen die Saiten nicht.
Bei Konzert weiß ich nicht. Das wollte ich mal probieren. Hab mir grad vor ein paar Tagen ein paar der Saiten bestellt.

Edit: die Thomastik Classic S Precision Saiten sind da schon eher richtige Stahlsaiten (für Konzertgitarre), allerdings sind die wie die Ukulelen-Stahlsaiten ziemlich dünn. Mein Fall sind die nicht.

Guchot

#8
Haben die hier besprochenen Saiten eigentlich Ballends? Bei meiner Banjolele ist die Saitenbefestigung bissl tricky, da kämen mir Ballends gerade recht :-)

ukemouse

#9
Thomastik Rope Core haben Ball Ends und die Precision auch.

Die Rope Core halten übrigens ziemlich lange. Was den nicht soo günstigen Preis etwas wett macht. Habe sie sehr lange auf meiner Konzertgitarre gespielt. Nach den Rope Core habe ich nochmal Nylons versucht, aber bin immer wieder bei den Rope Cores gelandet.
Bei den Precision habe ich da keine Erfahrung, da ich die recht schnell wieder runter gemacht habe.

Poltergeist

Ich habe die Rope Core Saiten auf meiner Bariton und mag sie da drauf sehr. Aber nach Stahlsaiten klingen die nicht. Ist ja eigentlich auch logisch. Soweit ich weiß, sind die dafür konzipiert, auf elektrischen Instrumenten das Spielgefühl von akustischen zu erzeugen und trotzdem Metall in den Saiten zu haben für die Tonabnehmer.

uschaurischuum

Zitat von: dschingis kāne... Soweit ich weiß, sind die dafür konzipiert, auf elektrischen Instrumenten das Spielgefühl von akustischen zu erzeugen und trotzdem Metall in den Saiten zu haben für die Tonabnehmer.
Ich glaube nicht ganz, dass man dies im Sinn hatte :)  Der erste Satz Stahlsaiten für Konzertgitarre wurde übrigens von John Pearse für Thomastik entwickelt, den gibt es auch noch heute zu kaufen. Man wollte damals schon und in der Tat Saiten für eine folkige Klampfe mit mehr Sustain haben!
Der John Pearse Satz von Thomastik ist im Übrigen nicht zu verwechseln mit den eigenen Saitenprodukten aus dem Hause John Pearse!

ukemouse

#12
Zitat von: dschingis kāneSoweit ich weiß, sind die dafür konzipiert, auf elektrischen Instrumenten das Spielgefühl von akustischen zu erzeugen und trotzdem Metall in den Saiten zu haben für die Tonabnehmer.
Eher andersrum. Die Saiten sind extra für Konzertgitarre gemacht, mit weniger Zug. Und ein wenig metallisch klingen sie ja. Das soll ja auch so sein. Es sind aber keine richtigen Stahlsaiten, schrieb ich ja oben schon.

@Ukie der Wookiee: Die John Pearse Thomastik Saiten kenne ich auch.

Poltergeist

Letztlich ist es auch schnuppe, warum und wofür die gemacht wurden. Sie klingen halt nicht wirklich wie Stahlsaiten. Und ich denke, in dem Punkt sind wir uns einig, oder?

ukemouse

#14
Ja klar, aber ich dachte es ging hier darum Stahlsaiten auf eine Uke zu machen.
Da ich finde, daß die Ukulele-Stahlsaiten ziemlich übel klingen (sind halt doch recht dünn) ist eine alternative ja auch schon mal was. Und etwas metallisch klingen die Rope Core eben. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Mir gefällt auch das Spielgefühl bei diesen Saiten.  ;)

Normale Stahlsaiten von einer Akousticgitarre würde ich nie auf eine Uke machen, außer ich will sie schrotten  :mrgreen: