Anfängerfrage zum Halten der Ukulele

Begonnen von CorinnaH, 26. Feb 2012, 21:50:21

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CorinnaH

Hallo Leute!

Ich bin Ukulelen-Neuling und auch neu in diesem netten Forum, hallo alle zusammen! Und bitte entschuldigt den etwas länglichen Beitrag...

Gerade habe ich mir meine allererste Ukulele angeschafft (Brüko Konzert) und bin eigentlich ganz glücklich, aber ich stoße jetzt auf Schwierigkeiten beim Halten des Instruments, es wäre total nett, wenn Ihr mir helfen könntet. Im Forum habe ich leider nix dazu gefunden.

Das Problem ist, daß es mir nicht gelingt, das Instrument mit dem rechten Arm so zu fixieren, daß der Hals bei Griffwechseln nicht nach unten fallen möchte. Wenn ich es mit dem rechten Arm stärker festklemme, steht der Hals fast rechtwinklig nach vorne vom Körper weg (liegt es daran, daß ich möppelig bin  :oops: ?), außerdem ist das Ganze total rutschig und instabil. Stabilität kann ich nur erreichen, wenn der Hals in der Beuge Hand/Zeigefinger anliegt.

Natürlich habe ich jetzt stuuuundenlang Videos auf YouTube angeschaut  :shock:  und festgestellt, daß es anscheindend so ganz grob 2 Arten gibt, das Instrument zu halten:
1. Bei manchen Spielern liegt der Hals überwiegend in der Hand oder am Zeigefingergrundgelenk auf (der Daumen steht dann meist hinter dem Hals ziemlich weit hoch und die anderen Finger müssen stärker gebeugt werden).
Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=rbs6XzuEG_I&list=PL7E0A4A091CEE9B16&feature=mh_lolz
2. Bei anderen liegt, der Daumen _hinter_ dem Griffbrett und die Hand kann sich am Hals entlang frei bewegen (und das finde ich - sag\' ich mal so als Laie - eigentlich besser, nachdem ich als Jugendliche mal kurz mit Konzertg*** angefangen hatte).
Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=zPWEQ-j00k0&list=UUkSX1u3W9iy7hTJd1wn5VNw&index=1&feature=plcp
Ich weiß aber einfach nicht, wie die Leute das machen: Wenn _ich_ den Daumen hinter das Griffbrett lege und z.B. von F auf E7 umgreife, plumpst der Hals auf das Zeigefingergrundgelenk herunter.

Mir geht es jetzt darum, daß ich mir nicht am Anfang etwas angewöhnen möchte, was mich später einschränkt und sich nur schwer wieder ausmerzen läßt.

Was meint Ihr denn dazu:
- Ich habe ein bißchen herumprobiert mit improvisierten Gurten und mit Gurt habe ich das Problem überhaupt nicht! Sollte ich einfach mit Gurt spielen oder ist das im Sitzen falsch... unsportlich... irgendwie uncool? Spielt Ihr nur im Stehen mit Gurt oder auch im Sitzen?
- Oder ist das Ganze ein Problem, das sich durch Üben-Üben-Üben von selbst löst, weil man sich irgendwie \'reinwurstelt, und später weiß man gar nicht mehr, was eigentlich so schwierig war?

Ich wäre Euch total dankbar für erhellende Antworten!
LG, Corinna

Rainbow

Hallo Corinna,

also im Sitzen geht das bei mir gut, weil die Ukulele auf dem linken Bein ruht.

LG

Marion

Tuke

Hallo CorinnaH,
herzlich willkommen hier und viel Spaß mit der Ukulele!

Um zu klären, warum bei mir der Hals beim Akkordwechsel nicht in die Fingerbeuge plumps, habe ich mir meine Linke mal ganz genau angesehen und habe folgende Beobachtung gemacht: Der Druck des Zangengriffs zwischen Daumen auf der Rückseite und Greiffingern auf dem Griffbrett lässt nie ganz nach!
D.h. es gehen, um bei Deinem Beispiel zu bleiben (F--->E7), der Zeige und Mittelfinger nicht hoch, bevor der Ringfinger auf der ersten Saite im 2. Bund den Druck übernommen hat. Erst, wenn der auf der Saite liegt und mit dem Daumen die - möglichst entspannte - Zange bildet, gehen Zeige- und Mittelfinger hoch und finden ihre neuen Positionen.
Beim Rückwechsel umgekehrt: Ringfinger bleibt so lange liegen, bis die beiden anderen Finger den Hals halten.
Ein geschmeidiges Nacheinander des Fingerwechsels, natürlich in natura nicht in slow motion, sondern schnell, das ist es...
Zu umständlich erklärt?
Zeigen lassen!
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

-Jens-

#3
Wenn ein Gurt all deine Probleme löst hast du ja schon die optimale Lösung gefunden! Unsportlich oder uncool ist das nur bei pubertären Jungs :) Gerade als Anfänger sollte man sich nicht mit solchen Problemen plagen müssen, da hat man doch besseres zu tun ;)

Man beachte das Avatar ... Sopranträger mit postpubertärem Gurt :D

P.S. Herzlich willkommen im Forum!

pi

Hallo Corinna, herzlich willkommen.

Also \"uncool\" geht bei der Uke eigentlich gar nichts.
Wenn du mit einem Gurt klarkommst - warum denn nicht?
Hat auch den Vorteil, dass du mal beide Hände loslassen kannst. 8-)

Das mit dem lockeren Halten kommt mit der Zeit von selber, hängt aber auch vom Instrument ab; z,B durch \"Kopflastigkeit\", also einem hohen Gewicht auf der Kopfseite.
Es hilft auch, wenn man beim Umgreifen die Finger nicht ganz loslässt sondern nacheinander umsetzt.

Gruß
pi

CorinnaH

Vielen Dank schon mal für die ersten Antworten!

@ Rainbow:
Da hab\' ich auch schon dran gedacht, dann müßte ich aber wie bei der G*** eine Fußstütze unter den linken Fuß stellen, damit der Hals der Ukulele hoch genug kommt (oder aber sehr niedrig und weit unten spielen), das hat mir nicht so gefallen, mal sehen...

@ Tuke und @ pi bezüglich Finger nacheinander umsetzen:
Dabei habe ich mich auch beobachtet, aber ich dachte, das wäre vielleicht ungünstig, weil es ja das Umgreifen verlangsamt... Es spricht die zukünftige Ukulelen-Virtuosin :mrgreen:

CorinnaH

Und wäre denn eine Tenor-Ukulele von der Gewichtsverteilung her günstiger, weil der Korpus größer und schwerer wäre?

-Jens-

Die wäre dann eher schon wieder so groß und schwer, daß nur Masochisten sie ohne Gurt im stehen spielen.

stephanHW

#8
Da drängt sich der Gurt aufgrund der Größe des Instrumentes noch mehr auf. Jens schrieb es, nimm den Gurt und das Problem ist erledigt.
Ein weiterer Vorteil des Gurtes ist, das dein Instrument nicht erdrückt wird, sondern der Korpus schön frei schwingen kann.
Klingt besser, lässt sich leichter spielen und sieht (wenn du ihn von Peanut bestickt wählst) auch noch schön aus.
Herzlich willkommen!

hoppla, Jens war mal wieder schneller...

Knasterbax

Gurtspieler schließt sich an:
Das Tolle am Spielen mit Gurt ist ja nicht nur, dass sich beide Hände aufs Spielen (statt Halten  :? ) konzentrieren können, sondern dass sich die Uke auch mitten im Stück mal schnell auf den Rücken drehen lässt, um beim Stammtisch mal eben ein BluesHarp-Solo einzuschieben...  8)
Für fliegende Wechsel hat schließlich nicht jede/r den Roadie dabei:
http://www.youtube.com/watch?v=5p8p5JkWUGg&feature=relmfu (0:39)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

ukelmann

Ich habe an alle Uken einen Gurt geklebt, und lebe gut damit.
Und obwohl nie geübt, kann ich witzigerweise inzwischen auch ganz gut ohne Gurt spielen ... einfach spielen, irgendwann kommt das.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

TERMInator

Pro Gurt
Du kannst Dich dann erstmal auf andere Sachen konzentrieren und später geht es dann - zumindest im sitzen - auch ganz von alleine ohne

CorinnaH

Aaah, das war jetzt sehr hilfreich, erst mal Eure Empfehlungen, tatsächlich mit Gurt zu spielen, und dann auch noch die Aussicht, daß es später vielleicht ganz von alleine auch ohne geht!!!
Da werd\' ich mal gleich bei Peanut einen Gurt bestellen!
Vielen Dank!!! :D

Jan

Bevor der Spaß am Spielen auf der Strecke bleibt oder die Uke auf den Boden knallt, lieber einen Gurt anbauen. Da gibt es auch verschiedene Möglichkeiten der Ausführung, nur Ausprrobieren hilft. Aber unsportlich ist das Spielen mit Gurt schon! :-)

Übrigens ist moppelig zu sein keine Ausrede --> siehe IZ.

CorinnaH

@ Jan:
ZitatAber unsportlich ist das Spielen mit Gurt schon! :-)
Ach nee, jetzt verunsicherst Du mich wieder!  :shock:

Bei den Videos von Iz, die ich gesehen habe, sieht es aber schon so aus, als ob der Gitarrenhals auf dem Zeigefinger aufliegen würde, wovon ich meine - das ist bestimmt ein Sakrileg -, daß es vielleicht nicht so gut wäre. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken, aber bevor man sich erst was Ungünstiges angewöhnt...

Ich hatte mir das eher so gedacht:
http://www.youtube.com/watch?v=puSkP3uym5k&list=PL7E0A4A091CEE9B16&index=2&feature=plpp_video
Wir wollen ja nicht, daß falsche Gewohnheiten meiner künftigen Karriere im Wege stehen, gell?  :mrgreen:

PS: Ab morgen Diät... :roll: