Tipps zum Ukulelenkauf

Begonnen von Samuel, 15. Nov 2007, 12:44:56

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Samuel

Ahoi!

Ich besitze im Augenblick eine Samick UK-70. Solides und meiner Ansicht nach in Preis/Leistung exzellentes Instrument. Trotzdem möchte ich mir noch mindestens zwei weitere Ukes kaufen. Eine ordentliche Concertukulele (ich dachte da an die Pono Koa #1 mit Pickup) und eine Tenorukulele aus dem mittleren Preisbereich (ca. 200€-250€). Ich wäre für jede Kaufempfehlung dankbar und wüsste vor allem gerne, ob schon jemand Erfahrung mit Pono-Ukes hat bzw. eine Tenor-Uke besitzt, die er weiterempfehlen würde.

Danke im Voraus für die Tipps
Samuel

wwelti

Mit den Pono Uken kann ich persönlich leider nix anfangen. Irgendwie nicht mein Ding. Du solltest sie vielleicht testen bevor Du sie kaufst. Sie sind klanglich ein wenig zurückhaltend finde ich. Bei den Tenören gefällt mir sehr die RISA Acoustic Tenor, kostet allerdings einen Hunni mehr als Dein Preisbereich.

Aber wie kann man eigentlich ohne eine Brüko überleben? ;)

Viel Spaß bei der Ukulelen-Suche :)

Viele Grüße
  Wilfried

Samuel

Naja... ich hab am Uke-Treffen eine Brüko gespielt und die hat mich nicht so richtig vom Hocker gehauen. Das war so eine Flache... ganz niedlich und auch sicher ein gutes Instrument aber nicht mein Ding.

Was die Pono betrifft: Ich teste jedes Instrument wenn ich es kaufe. Da nehm ich mir mehrere Stunden Zeit, setz mich in einen ruhigen Raum mit 3 Seitensätzen und teste Mechanik und Verarbeitung. Da spiel ich dann jeden Ton auf dem Griffbrett einzeln an und schau, dass eh keiner absäuft. Dass kann nämlich leicht passieren, wenn im Holz selbst am Griffbrett vom natürlichen Wachstum her Unregelmäßigkeiten sind oder der Korpus nicht richtig mitschwingt. Das einzige Problem ist, dass ich sowas bisher immer im Musikgeschäft gemacht habe. Da ich aber in Wien wohne ist das nicht möglich. Ich hatte also vor mir mal was edles bei RISA zu bestellen, ausgiebig zu testen und bei Nichtgefallen zurückzuschicken (ich gehe davon aus, dass das möglich ist). Die Versandkosten sind mir das dann schon Wert. (Nicht bei ner 100€ Uke, aber bei ner Pono schon).

An die Pono hab ich halt gedacht, weils aus massivem Koa-Holz gemacht ist, das anscheinend die erste Wahl für Ukes ist. Ich kenn\' mich aber wie gesagt nur wenig aus. Wichtig ist mir halt, dass die Uke einen satten und weichen Klang hat. Sie soll leise und laut spielbar sein ohne beim leisen Spielen an Klangfülle zu verlieren und beim lauten Spielen zum Klimpern zu neigen. Wie du siehst suche ich also wirklich was handfestes mit dem ich in ein paar Jahren wenn ich besser spielen kann und meine Anforderungen ans Instrument wachsen auch noch meine Freude hab und mich dann nicht ärgere, dass ich um ein paar Euronen zu geizig war, um mir ein professionelles Instrument zu kaufen.

Bei der Tenor-Uke bin ich zurückhaltender, weil ich mich jetzt schon an die Concert-Größe gewöhnt habe. Und es kann dann passieren, wovon ich ausgehe, dass ich die nicht so oft spielen werde. Das ist wie bei der Zigarettenmarke: da bleibt man auch der ersten Treu, die man gekostet hat (ich bin übrigens mittlerweile stolzer Nichtraucher).

Also nach wie vor... für alle Tipps dankbar
Samuel

wwelti

Na Du willst es aber wissen ;)

Wie gut die Brükos wirklich sind muß man aber, glaube ich, regelrecht entdecken. Da sie nicht teuer und sehr stabil sind sollte man trotzdem auf jeden Fall eine haben, ein Qualitätsinstrument das man problemlos immer dabeihaben kann und das auch einiges aushält. Wobei ich eine leichte Präferenz für die \"Standard\"-Modelle (also nicht die flachen) entwickelt habe. Gute Saiten sind natürlich Pflicht (Aquila oder Worth), egal welche Uke Du hast. Die Originalsaiten sind fast nie das gelbe vom Ei, und das macht viel aus. Ausnahme: RISA macht bei vielen Uken ab Werk Worth drauf, das sollte dann in Ordnung sein. Maik (Ukulele24) macht soviel ich weiß auch ab Werk Worth oder Aquila drauf.

Eine Ukulele die bei jedem Ton gleichmäßig gut klingt -- da wirst Du aber noch ein Weilchen suchen müssen denn sowas habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Moment, doch -- dann kauf Dir eine elektrische von RISA, da ist das so, z.B. die RISA Solid Concert oder eine Ellie :)

Pono = Koa? Ja, es gibt ein Koa-Modell, das musst Du aber schon dazusagen, es gibt nämlich auch viele aus Mahagoni usw. Ich glaube aber nicht daß Koa für ein gutes Instrument notwendig ist -- wahrscheinlich ist es nicht einmal das absolut beste Klangholz für Ukulelen (ok, gut ist es schon), nur eben sehr hübsch und typisch für teure Ukulelen ;)

Du wirst vielleicht noch viele Uke-Hotspots besuchen müssen wenn Deine Anforderungen an ein Instrument dermaßen hoch sind... Pflicht für Dich ist dann natürlich das Ukulelenfestival im kommenden Jahr in Groß Umstadt, auch wenn Wien wohl schon ein gutes Stück entfernt ist.

Gratuliere zum Nichtraucher übrigens :)

Vielleicht ist für Dich auch die akustische Concert Classic von RISA von Interesse. Sie machte einen ziemlich guten Eindruck auf mich.

Viele Grüße
  Wilfried

Henk

Zitat von: wweltiMit den Pono Uken kann ich persönlich leider nix anfangen. [...] Sie sind klanglich ein wenig zurückhaltend finde ich.
Ich kenne nur Dukes Pono. Als ich in Satteldorf neben ihm saß, dachte ich, dass die Uke unverstärkt tatsächlich etwas leise ist. Spielen konnte man die aber prima. Und was Duke mit der verstärkten Pono und ein paar Effekten anstellen konnte, das war schon überzeugend. Sowohl Dukes Spiel als auch den Klang der Pono betreffend.

Caruso

Ich habe eine Pono-Sopran. Zu der habe ich mich auch recht ausführlich auf meiner kleinen Ukulelen-Homepage (siehe Signatur) ausgelassen. Da kommt sie nicht gut weg, was unter anderem an dem meiner Meinung nach zu dünnen und leisen Klang (m.E. wegen des Hochglanzlacks) und den ungenauen umgelenkten Mechaniken liegt. Keine meiner anderen Ukulelen (alle gerade Wirbel) lässt sich so schlecht einstellen wie meine Pono. Die neueren Ponos sollen lauter klingen (laut Musikus66 aka Maik in RISAs Pono-Thread).
Vielleicht sind auch die Mechaniken besser. Kurzum: ich war enttäuscht.
Ich würde jedem eher eine BRÜKO empfehlen.
Jedenfalls weiß ich, dass ich mir wenn, dann eine RISA Classic Concert kaufen werde. Die habe ich in Groß-Umstadt getestet und hätte sie damals um ein Haar gekauft, hatte nur kein passendes EC-Terminal in der Nähe.

Samuel

#6
Danke sehr für die Tipps. Das einzige, was mich am RISA-Modell stört sind aber gerade die unübersetzten Mechaniken. Ich hab damit keine guten Erfahrungen gemacht. Ich bin ein Fan von gut übersetzten Mechaniken... aber da kann ich ja evtl. mal fragen, ob man sich um nen kleinen Aufpreis die Mechaniken tauschen lassen kann ;)

Achja und asl einzige Brüko, die mich interessiert hab ichdie hier gefunden:

http://www.brueko.de/template/index.html

Mahagoni ist auch ein sehr feines Holz :) Also ich höre hier bis jetzt eigentlich nur schlechtes über den teuersten Anbieter... hätt\' ich nicht gedacht. Bin trotzdem noch gespannt auf weitere Kommentare...

wwelti

Hi Samuel,

Es ist m.E. wichtiger daß die Mechanik gut \"läuft\" und hält, kein Spiel hat, und daß der Sattel sauber verarbeitet ist, als eine übersetzte Mechanik zu haben. Übersetzte Mechaniken werden gerade bei sehr guten Ukulelen oft NICHT verwendet, da sie schwer sind, eine gute Ukulele jedoch leicht ist. Und starke Kopflastigkeit stört das Spielgefühl deutlich (naja, ist wohl Ansichtssache, aber ein spürbarer Unterschied ist jedenfalls da).

Viele Grüße
  Wilfried

RISA

Die RISA-Acoustic-Tenor haben schon immer übersetzte Mechaniken. Für die anderen Acoustic-Modelle stellen wir gerade die Produktion auf übersetzte Mechaniken um. In ca. 2 Wochen werden die ersten Concert und Sopran mit übersetzten Mechaniken zur Verfügung stehen.

Samuel

Zitat von: wweltiEs ist m.E. wichtiger daß die Mechanik gut \"läuft\" und hält, kein Spiel hat, und daß der Sattel sauber verarbeitet ist, als eine übersetzte Mechanik zu haben. Übersetzte Mechaniken werden gerade bei sehr guten Ukulelen oft NICHT verwendet, da sie schwer sind, eine gute Ukulele jedoch leicht ist. Und starke Kopflastigkeit stört das Spielgefühl deutlich (naja, ist wohl Ansichtssache, aber ein spürbarer Unterschied ist jedenfalls da).

Absolut richtig. Die Mechanik zu übersetzen bringt aber bei ordentlicher Ausführung eine bessere Kontrolle für die Feinstimmung. Das zusätzliche Gewicht ist natürlich ein Malus. Allerdings bin ich auch kein Fan davon, wenn die Instrumente zu leicht sind. Grade die flache Soprano Brüko, die ich in der Hand gehalten habe (keine Ahnung welches Modell das genau war), ist mir dadurch negativ aufgefallen, dass ich Angst hatte sie unabsichtlich aus meiner Hand zu niesen ;) Nay... okay das ist jetzt plakativ übertrieben. Aber ich finde das Instrument darf ruhig was wiegen. Allerding darf es selbstverständlich nicht kopflastig sein. Ich habe beobachtet, dass einige Hersteller nur die Übersetzung aus Metall anfertigen, die Wirbel selbst aber aus Holz. Das halte ich für einen guten Mittelweg. Hat der Korpus die entsprechende Fülle und damit auch das Klangvolumen, dass ich mir vorstelle, sollte das Gewichtsmäßig kein Problem darstellen.

Am abschreckendsten hat bisher auf mich gewirkt, dass allgemein festgestellt wurde, dass die Ponos eher sehr leise sind... das finde ich aber überhaupt nicht gut!

Samuel

#10
Zitat von: RISADie RISA-Acoustic-Tenor haben schon immer übersetzte Mechaniken. Für die anderen Acoustic-Modelle stellen wir gerade die Produktion auf übersetzte Mechaniken um. In ca. 2 Wochen werden die ersten Concert und Sopran mit übersetzten Mechaniken zur Verfügung stehen.

Danke für die Info :) Das Bild im Surfershop von der Tenor-Uke zeigt nämlich unübersetze Mechaniken ....

RISA

Zitat von: SamuelDanke für die Info :) Das Bild im Surfershop von der Tenor-Uke zeigt nämlich unübersetze Mechaniken ....

Nein, das sind übersetzte Banjo-Mechniken 1:4 mit teilweise versenktem Planetengetriebe.

Samuel

Zitat von: RISANein, das sind übersetzte Banjo-Mechniken 1:4 mit teilweise versenktem Planetengetriebe.

Hehe... was ein Planetengetriebe ist musste ich zwar erst auf Wikipedia nachschlagen aber jetzt versteh ichs. Das heißt du hast bei den Instrumenten eine echte Übersetzung drinnen hast aber halt keinen Winkel eingebaut, sodass die Wirbel vertikal stehen. Ist auch gut... find ich zwar nicht so ästhetisch, aber das Aussehen kommt bei mir beim Instrumentenkauf an die aller letzte Stelle ;)

Caruso

#13
Also, es gibt nix ästhetischeres als stehende bzw. gerade Wirbel. Wie heißen noch die Instrumente, die meist gewinkelte Wirbel haben? Brrrrrrr.

RISA

Genau das ist Sinn der Sache, eine klassische Ukulelen-Optik wie mit Direktwirbeln, aber trotzdem mit Übersetzung!