Brüko No.6 - Temperaturfühlung?

Begonnen von wwelti, 13. Feb 2013, 22:52:33

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (58 Antworten, 7.031 Aufrufe)

wwelti

Da ja bekanntlich nichts so subjektiv ist wie Klangempfinden, habe ich hier einfach mal ein kleines Klangbeispiel mit der Brüko No.6 aufgenommen:

https://www.box.com/s/z3w6pogl2nho3gwal9qg

Aufgenommen mit dem Zoom H1, keinerlei Nachbearbeitung außer Normalisieren (das sollte man grundsätzlich).

Ja wie klingt sie denn nun? Kalt? Warm? Neutral? Brüko-typisch? Oder auch nicht? Ich persönlich bin mit dem Klang sehr zufrieden, und finde ihn sowohl markant als auch vielseitig: Auf der einen Seite ein klarer Attak, auf der anderen Seite trotzdem schöner Sustain, und ein Klang, der charaktervoll, aber weder schrill noch dumpf ist.

Wie ist eure Meinung?

Nachtrag: Die Saiten sind brauen Worth Medium die schon ewig drauf sind :)

Gruß
  Wilfried

Floyd Blue

#1
Ich finde den Klang eher Wilfried-typisch, bin der Meinung, dass der Spieler den Klang entscheidend beeinflusst. Es kommt auch noch immer darauf, wo man die Saiten anspielt.

Es klingt für mich warm, mit einem leicht kratzigen Anschlagsgeräusch und angenehm langer Ausklangphase (Sustain). Charaktervoll ja, aber so gespielt klingt es nicht Brüko-typisch (wenn es das überhaupt gibt).


Auch ein Nachtrag: Für mich haben bisher fast aller neueren Brükos (Pfeiffer-Ära) mit den werksaeitig aufgezogenen Pyramid-Fluorkarbonsaiten am besten gefallen.

Meg

Zitat von: Floyd BlueIch finde den Klang eher Wilfried-typisch, bin der Meinung, dass der Spieler den Klang entscheidend beeinflusst. Es kommt auch noch immer darauf, wo man die Saiten anspielt.
Da schließe ich mich Floyd\'s Worten gleich an. Du hast eben ein (bzw.2) spezielles Händchen dafür. Von einem anderen gleich gut und sauber gespielt würde es sich anders anhören.
So schön du das auch spielst und so gut sich das auch anhört, meine Wahl wäre die Brüko nicht.

wwelti

Danke für eure Meinung.

Floyd Blue: Interessant... ich persönlich mag die werkssaitig von Brüko aufgezogenen Fluorcarbon-Saiten gar nicht. Ich finde die klingen irgendwie komisch. Gleichzeitig etwas stumpf und etwas kalt. Mag sein daß die ein wenig für den Ruf der Brükos, \"kalt\" zu klingen, verantwortlich sind. Die Worths haben für meine Ohren eine deultiche Verbesserung gebracht.

Meg: Ich will natürlich niemandem eine Brüko aufdrängen. Trotzdem würde mich schon genauer interessieren, warum Du eine Brüko nicht haben wolltest. Ok, es mag sein daß Du den Klang einfach nicht magst. Da unterscheidet sich dann wohl unser jeweils persönlicher subjektiver Geschmack.

Floyd Blue

Tja, so unterschiedlich können Geschmäcker sein. Ich konnte bisher mit den Worthsaiten nichts anfangen. Die klangen mir immer zu steril. Ich würde mir jederzeit wieder eine Brüko holen, ich mag die einfach, neben den vielen anderen schönen.  ;)

Meg

Bei mir steht ja bald eine Neuanschaffung an, daher ist es für mich Thema. Ich habe so einen ziemlich bestimmten Klang im Kopf, da muss ich jetzt das Instrument finden, das die Resonanz darauf hat, deine Glyph würde mir schon besser gefallen als die Brüko, auch wenn die durchaus gut klingt. Ist nur nicht \"meins\". In Hamburg hab ich zwei Brükos angespielt und recht schnell wieder zur Seite gelegt, die haben mich nicht so angesprochen. Waren aber -glaube ich - beide keine Nr.6, die eine war ziemlich flach.

Meg

Du hast ich weiß nicht wieviele Ukulelen, ich habe zwei Konzert, wovon ich eine möglicherweise verkaufen will, um mir eine Sopran zu leisten, damit ich zwei verschiedene habe. Wenn du -so wie ich - dir die zweite jetzt kaufen würdest und danach längere Zeit keine weitere,  und du hättest dafür ca. 600 Euro zur Verfügung, würde deine Wahl dann auf die Brüko fallen?

wwelti

#7
Floyd Blue: Interessant, ich habe das genau umgekehrt empfunden. Die braunen Worth-Saiten brachten -- für meinen Geschmack -- einen viel lebendigeren, reichhaltigeren Klang als die originalen Saiten.
Offenbar hört wirklich jeder anders.
Meg: Naja, die Glyph gegen die Brüko No.6 ist nicht unbedingt der fairste Vergleich, oder? ;) ... Aber das wollte ich noch sagen: Ich persönlich finde daß viele Brükos durchaus etwas Brüko-typisches im Klang haben, doch davon abgesehen können sie ausgesprochen unterschiedlich klingen. Ich habe bei Treffen schon sehr verschiedene Brükos gesehen und angespielt, und ich war auch schon mehrmals in Kitzingen und habe mir die dort ausliegenden Ukulelen angeschaut (oft tolle Sondermodelle!). Da gibt es immer wieder auch klanglich sehr besondere Exemplare.

Nachtrag: Wenn ich zwei Ukulelen aussuchen müsste, auf die ich mich beschränken sollte, würde ich tatsächlich die Glyph und die Brüko wählen. Die Brüko hat einfach Qualitäten, die ich nicht missen mag. Man muß dazu sagen, daß die Brüko eine meiner ersten Ukulelen war, das mag schon auch ein wenig damit zusammenhängen, aber ich finde sie einfach gut.

2. Nachtrag: Um diese Aussage zu beweisen, möchte ich dieses schon mehrere Jahre alte \"E-Mail-Interview\" (wie nennt man sowas?) verlinken: http://ukulelelanguages.com/ukulele-beginner/wilfried-welti-a-classical-uker-with-magic-fingers/
Dort habe ich 3 meiner Ukulelen besonders hervorgehoben. Da hatte ich auch schon mehr als ein Dutzend. Die Brüko war eine dieser drei.

Die 3. im Bunde war die Schäpe, und die ist zwar auch was Besonderes, aber die Brüko und die Glyph bevorzuge ich da natürlich doch.

Tatsächlich war ich ganz am Anfang nicht ganz überzeugt von der Brüko, mit ihren Originalsaiten... der Saitenwechsel hatte viel gebracht, aber ich habe auch das Gefühl daß die Brüko über die Zeit noch viel an Klang dazugewonnen hat. Das mag subjektiv sein, aber ich finde doch daß sie heute besser klingt als damals.

Gruß
  Wilfried

Meg

Also - wenn ich jetzt 10, 15 oder sogar 20 Ukulelen hätte, wie so manch einer hier, dann müsste ich unbedingt eine Brüko haben, sonst würde ja was fehlen. Aber wenn man sich erstmal nur 2 leisten kann... :roll:

Meg

Ja, die erste Ukulele, die einem ans Herz ging... ist wie die erste große Liebe...irgendwie möchte man immer was davon behalten. Bei mir war es die Kala Acacia.

wwelti

Oh, 2 Postings schon wieder... Naja, ich hatte noch einen 2. Nachtrag im vorherigen Posting geschrieben.

Die Brüko ist keineswegs meine erste Ukulele... aber es ist eine Ukulele, die im Laufe der Zeit immer wieder und wieder ihren Wert bewiesen hat und mit immer treue Dienste geleistet hat. Und wie gesagt... ich finde, sie klingt immer besser! :)

Meg

Vielleicht liegt es auch an dem Stück, das du da spielst, klingt ein wenig nach irisch und Banjo, beides liegt mir nicht so.

wwelti

Na das ist aber doch wieder sehr Geschmackssache. Ich jedenfalls mag irische Musik :)

Meg

#13
Geschmackssache einerseits, persönliche Erinnerungen anderseits. Hab früher sogar mal leidenschaftlich gern Dubliners gehört und kann auch einige Stücke, nur - so im Nachhinein sind damals für mich sehr tiefgehende ungute Dinge geschehen, dass die irische Musik für mich leider jetzt immer diesen mit unguten Erinnerungen durchsetzten Beiklang hat. Für mich sind in vielen Musikstücken ganz bestimmte Zeiten meines Lebens konserviert.

Lelchen

Ja, ganz unterschiedlich klingende Brükos waren auch heute beim Berliner Stammtisch am Start. Meine Brüko (keine Nr.6, siehe unten) hat auch die Werkssaiten drauf, die ich nicht schlecht finde. Nun, nach 2 Monaten, die ich sie besitze, will ich aber mal andere ausprobieren und halte auch schon braune Worthsaiten dafür bereit. Ich werde natürlich auf den Unterschied achten, ihn aber wahrscheinlich nicht dokumentieren können (hab dazu einfach keine Technik). Möglicherweise aber beschreiben.

Zum brükotypischen Klang... ich weiß nicht recht. Kann nur sagen, dass ich den Klang MEINER Brüko - den knackigen Anschlag, die Lautstärke z.B. - mag, und zwar so sehr, dass ich mir wieder eine kaufen würde, dann aber sicher aus anderem Holz. Allerdings: Seit ich sie habe, und das ist erst meine zweite, regt sich mein UAS nicht mehr. Kann also eine Weile dauern mit meinem hausinternen Brükoklangvergleich  :mrgreen: .