Setzen des Cone und andere Resonator-\"Spezialitäten\"

Begonnen von howein, 13. Mär 2013, 11:07:11

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howein

Hallo!

Ich habe in letzter Zeit öfter mal gelesen dass sich bei neuen Resonator-Ukulelen oder Resonatorinstrumenten allgemein der Cone \"erst mal setzen\" müsste. Was ist damit genau gemeint? Was setzt sich da, und noch so schnell? Die Cones sind doch aus Metall, und wenns nicht grad einer der dünneren Delta-Cones ist wirken sie auf mich auch - relativ - robust.

Bei meinen Resonatorgitarren und nun auch der Johnson Ukulele ist mir da selbst noch nichts aufgefallen, die im Laden oder später von mir selber eingestellte Saitenlage hat sich seither nicht oder nur im für mich nicht wahrnehmbaren Bereich verändert. Auch Wechsel auf andere Saiten hat nichts verändert, allerdings verwende ich nur Saiten ähnlicher Art und Spannung. (Nur bei einer der Resonatorgitarren die ausschließlich mit Bottleneck gespielt wird hab ich die Saitenstärke auf 14er erhöht, da musste natürlich der Halsstab etwas nachgestellt werden, aber auch die ist nun schon lange stabil).

stephanHW

Zitat von: howeinDie Cones sind doch aus Metall, und wenns nicht grad einer der dünneren Delta-Cones ist wirken sie auf mich auch - relativ - robust.
Das sich dünnes Alublech verformen kann, kann ich mir leicht vorstellen.
Tatsächlich habe ich mit dem China-Cone die gleichen Erfahrungen gemacht wie du, gesetzt hat sich da bis heute nicht viel.

allesUkeoderwas

#2
Du siehst das genau richtig !!! Setzen im sichtbaren Bereich heißt zermatschen.

Ich hab auf meiner Gitte von Hause aus sogar 16er gehabt und spiel jetzt mit 12ern, ohne daß der Cone in die Luft gesprungen ist. Bei einer 2ten Reso hab ich Basssaiten aufgezogen, auch das hat den Cone völlig kalt gelassen. Den Hals mußte ich jedoch in beiden Fällen nachstellen...

Ach ja, wir sind ja Ukulele:

Mein King mit Stahlsaiten lag über 1 Jahr unter Spannung im Koffer, da hat sich ooch nix gesetzt !!!
Zumindest nicht sichtbar.

Und....

Wird so \'ne Uke nicht schon sofort nach der Geburt unter Spannung gesetzt ??? (Ja)
Welche Zeitspanne vergeht zwischen Geburt und Adoption ??? (mindestens, wenn nicht noch länger)
Warum sollte ich ihr dann nach der Adoption noch 14 Tage zum Setzen geben ??? (ähhh... )
Ukulelen: Nur Schrott

UkeDude

#3
ja, das kam von mir.

Hintergrund ist der das mir jemand erzählt hatte das man beim Teiferlegen der Saiten Vorsicht walten lassen sollte und das Absetzen des Cones berücksichtigen sollte. Sprich man bekommt die frische Resonator Uke aus dem Werk, die Saiten sind zu hoch, man bearbeiten den Biskuit. Alles super. Nach 2 Monaten, schnarrt das Teil, weil die Saiten jetzt zu tief liegen.  Ich hab ein bisl im Netzt geforscht und hab das auch so woanders gefunden. (Weiß aber grad nicht mehr wo)
Ich bilde mir auch ein, das die Saiten, seit dem Kauf und erstem Tieferlegen, sich im mm Bereich sich dem letzten Bund genährt haben.  Ich werde es sehen, wenn ich erneit die Abdeckung abmachen und schau ob zwischen Rand des Cone und dem Holz noch so viel Platz ist wie vorher. Da war ca 1mm platz ringsrum.

allesUkeoderwas

#4
Zitat von: UkeDude...Da war ca 1mm platz ringsrum.

Die sollten da auch tunlichst bleiben - Wenn er klemmt, stimmt was nicht !!!

Mein King hat mit Original-Cone insgesamt 5 mm Spiel, mit Delta Resonator sind es 4 mm...
Und die 6\" sind auch keine genauen 6\"  ;)

Was hier und in anderen Foren geschrieben wird, glaub ich nur dann, wenn ich es selbst erlebt oder nachvollzogen hab. Was ich hier schreibe entspricht zumindest meinem eigenen Erkenntnisstand - Auch wenn es nicht unbedingt dem Lehrbuch eines Gitarrenbauers entspricht.

Das hier ist mein Lieblingsvideo, es erklärt sehr schön wie so \'ne \"Biscuit-Bridge-Holz-Reso\" aufgebaut ist...

http://www.youtube.com/watch?v=KWCEhZKN440
Ukulelen: Nur Schrott

howein

Die Befestigung des Stegs im Bisquit, was ist da eigentlich Standard bzw. häufiger, geklebt oder gesteckt?

allesUkeoderwas

#6
Keine Ahnung...

Sowohl meine Gitarren, als auch der billige vom King und der teure (original) von Delta sind mit Presspassung gesteckt. Die Bisquits auf dem Cone sind bis auf meine Johnson nur verschraubt. Der Johnson Bisquit war auf dem Cone verklebt und verschraubt. Die hatte ich aber verbastelt und schnarrend billig gebraucht gekauft. Jetzt ist der Bisquit nur noch geschraubt und nix mehr schnarrt.
Ukulelen: Nur Schrott

howein

#7
Mit Presspassung gesteckt ... jetzt verstehe ich, warum sich mal einer der nur gesteckt schien nicht verschieben ließ ... ich hab dann vorsichtshalber nicht weiter dran rumgemacht, zumal sich dann zeigte dass der gesamte Cone außermittig saß und sich in die richtige Lage schieben ließ.

allesUkeoderwas

#8
Ohh,... Ich muß mich leicht korrigieren...

der billige Original-Bisquit mit Steg vom Recording King war verklebt - Den hatte ich damals ausgetauscht, da ich damals (06/2011) den Bisquit, der nur aus einer schwarz angetünchten Scheibe Sperrholz bestand für zu popelig hielt.

Würde ich jetzt nicht mehr tun, da ich inzwischen zu der Erkenntnis gekommen bin, daß so ein Instrument auch dann funktioniert, wenn man keine Maßstäbe eines Feinmechanikers ansetzt.

Hier mein damaliges Gelaber...

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=10215

Und wie ich am Datum feststelle, ist es im Juni 2 Jahre her, daß sich der Cone hält.  :mrgreen:

Edit:

Ich glaube auch, daß sich der Cone selbst in seinem Bett zentriert...
Er hat ja nach allen Seiten Luft...
Nach dem Saitenwechsel hört man beim Anziehen der Saiten manchmal ein Knackgeräusch...
Manchmal auch erst beim ersten Anspielen...

Edit 2:

Ein wichtiger Hinweis von der Delta Homepage, der mir sehr einleuchtend erscheint...

ZitatNote: The biscuit should never be cut whilst connected to the cone
Ukulelen: Nur Schrott

Guchot

Colin Oldham, der Eigentümer von Delta Resonator Cones hat mir gesagt das ich mit dem tieferlegen der Saiten vorsichtig sein soll, da sich ein neuer Cone noch setzt, sprich absenkt. Bei Instrumenten die als Neu im Laden gekauft werden passiert sowas wahrscheinlich nicht, da der Cone ja nicht ne Stunde vorm Verkauf erst eingesetzt wird. Das der Cone nach dem entfernen der Saiten nochmal hoch springt, glaube ich eigentlich nicht. Wenn der einmal seinen endgültigen Sitz erreicht hat, wird er wohl auch so bleiben. Ich gehe mal davon aus das Colin weiß wovon er spricht, schließlich stellt er die Dinger her.

El_Adrenalid

Das kann ich bestätigen.
Bei meiner Delta, die ich direkt bei Colin kaufte, senkten die Saiten sich auch.
Dieses hauchdünne Blech ist extrem empfindlich, das Instrument schnarrt einigermaßen, was aber im Laufe des Spielens besser wird (nach ca. 10 Minuten. Resonatorvoodoo.)

Knasterbax

Mir ist eins noch nicht klar, was den Aufbau bei den Holzresos betrifft (ist in Jogis WunderAnimationVideo nicht zu sehen):
Hat der Cone nur einen Befestigungspunkt, nämlich den Bisquit, und schwebt/schwingt ansonsten frei im Korpus?
(Ich hab da irgendsowas von Filzring gelesen, auf dem der \"Tellerrand\" des Cones angeblich aufliegen soll.)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

howein

#12
Die Deltas sind ja auch wirklich erheblich dünner als die \"normalen\". Ich hab hier einen neuen, den ich mal günstig gesehen (und natürlich mitgenommen) habe. Man könnte sagen, papierdünn, wie ein etwas kräftigeres gutes Papier. Bei denen muss man angeblich sogar beim Saitenwechsel aufpassen dass man gleichmäßig wechstelt, da der Cone bei einseitiger Belastung beschädigt werden kann - ich weiß nicht ob das stimmt, aber ich könnte es mir vorstellen.

UkeDude

Zitat von: KnasterbaxMir ist eins noch nicht klar, was den Aufbau bei den Holzresos betrifft (ist in Jogis WunderAnimationVideo nicht zu sehen):
Hat der Cone nur einen Befestigungspunkt, nämlich den Bisquit, und schwebt/schwingt ansonsten frei im Korpus?
(Ich hab da irgendsowas von Filzring gelesen, auf dem der \"Tellerrand\" des Cones angeblich aufliegen soll.)


Also bei der Gretsch ist es so, das im Inneren ein Holzring ist und auf dem liegt der Cone auf.  Der Cone liegt da frei drauf und wird durch die Saiten via dem Biskuit auf diesen Holzring gedrückt. Weit und breit da kein Filz.  Ist das Sinnvoll mit dem Filz?

Guchot

Zitat von: UkeDude...Ist das Sinnvoll mit dem Filz?

Da scheiden sich wohl die Geister. Herr Attenberger hatte bei meiner Johnson eine Filzunterlage verbaut und hat das wohl auch bei seinen Gitarren gemacht. Ich hatte bei meiner RK auch was untergelegt. Colin hat aber geschrieben \"NO(!) Felt\"....