Pro / Con: Ukulelen in den USA bestellen?

Begonnen von Henk, 15. Jul 2008, 11:18:17

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (54 Antworten, 6.469 Aufrufe)

RISA

Ich lese immer nur Gewährleistung, Garantie, 10% sparen etc. Ein häufiger Grund des Rückversandes liegt darin, dass das Instrument einfach nicht den Vorstellungen des Käufers entspricht, d. h da ist nichts beim Versand kaputt gegangen oder sonst irgendetwas, sondern einfach Dinge wie: Optik sagt mir doch nicht zu, Sound hatte ich mir anders vorgestellt, die ist gut aber in anderer Mesur u.s.w. Gerade das Risiko ist bei Auslandskäufen groß, denn eine Rückgabe bedeutet nochmals €50,- Versand sowie Zoll und MWSt in den Wind geschossen.

Klar als europäischer Ukulelen-Großhändler argumentiere ich für den Kauf in Deutschland. Letztendlich ist es für deutsche Händler schwer, wenn diejenigen, die sich vor ein paar Jahren beschwert haben, dass es in Deutschland keine Ukulelen zu kaufen gibt, nun genau diese mittlerweile verfügbaren Ukulelen in den USA kaufen, um ein paar Euro zu sparen. Das macht es nicht gerade einfacher in Deutschland etwas aufzubauen.

Wenn man dann noch sieht, dass die Listenpreise in Europa (zumindest für unsere Produkte) unter denen in den USA liegen, dann wird klar, dass wir in Europa eine Politik einheitlicher, stabiler Preise fahren wollen. Die Amerikaner sind für mich nicht zu verstehen. Keiner kauft zu Listenpreisen, aber jeder ist bereit mehr zu zahlen als es wert ist, wenn nur davor steht \"50% off\". MGM wird auf den Messen in den USA von den Einzelhändlern beschimpft, weil er als reiner eBay-Verkäufer praktisch keine Kosten hat und den Einzelhandel mit seinen Preisen kaputt macht. In einem normalen Einzelhandelsgeschäft in den USA sind die Preise in der Regel höher als in Europa.

schmirgel

Ich finde nicht, daß das Thema \"Bundfeile und Stegeinlage\" hier rein paßt.
Es ist eine handgefertigte (der eine baut sie) Uke aus Hawaii, die in Europa nicht erhältlich ist.

v50super

bekanntlich wird \" man \" nur aus Schaden klug.
Sendungen aus USA werden gelegentlich einfach nicht
versandt; an falsche Adressen verschickt; entsprechen nicht
dem Beschriebenen; enthalten nicht alle Teile; haben Schäden
die erst nach einiger Zeit sichtbar werden; brauchen viele
Wochen bis sie ankommen und sind oft nicht die neuesten ihrer Serie.
Natürlich kann das alles auch bei inländischen Anbietern passieren,
aber da ist die Anzahl unruhiger Nächte deutlich niedriger.
Mir sind die Vorteile der paar Euro mehr, bei
erfahrenen Händlern, inzwischen viel wert,
deutlich mehr als noch vor ein paar Jahren!

schmirgel

Wieso macht MGM den Einzelhandel kaputt? Die Uke ist doch nur ein Nischenprodukt. Die meisten Ukes werden im Internet verkauft und MGM hält sich an die Vorgaben der Hersteller. Eine Koaloha Tenor ist für 880 Dollar nicht mehr zu verkaufen. Jetzt wird sie für ca 855 Dollar angeboten. Von \"ukulele4u\" weiß ich, daß dies der niedrigste Verkaufspreis ist, den Koaloha zuläßt. Aber auch dann geht  sie nicht weg. Deshalb wahrscheinlich die Lieferung ohne Versandkosten. Oder das Beispiel Kanilea: Die Kanileas wollte niemand geschenkt haben. MGM hat auf FMM ständig auf die verbesserte Qualität der Kanileas hingewiesen, suchte sich bei Kanilea die besten Modelle raus und verkaufte sie. Mittlerweile läuft die Kanilea sehr gut und MGM muß 12 Monate im voraus bestellen (vorher 3 Monate). Als erster Großkunde und Nachbar hat er sicherlich einen günstigeren Einkaufspreis als die Händler, die jetzt auf ihn schimpfen.

In Frankreich und den Niederlanden ist ein Ukulele-Boom (laut FMM) ausgebrochen und im Gegensatz zu uns werden dort Ukes oberhalb der Pono von hiesigen Händlern importiert. Den Ukuleleshop aus GB kennt ihr ja schon. Alternativen zu Bestellungen aus den USA sind schon da.

WS64

Rigk, schick mir doch mal bitte eine Eleuke, wenn sie mir nicht gefällt schicke ich sie zurück, und wenn sie mir gefällt schicke ich sie auch zurück und bestelle dann eine bei MGM...

So darf es natürlich nicht laufen. genauso wenig wie man zum Einzelhändler um die Ecke geht, sich einen Fernseher vorführen lässt und den dann im Internet für 50€ weniger kauft.

Aber wenn ich ein Instrument unbedingt haben will das es hier nicht gibt dann kaufe ich eben in USA. Und wenn es dann nicht so gefällt wie es ist dann habe ich eben Pech gehabt.
Und auch wenn ich genau weiss daß das was es in USA gibt wirklich das ist was ich haben will, und es eben erheblich(!) günstiger ist als hier, auch dann kaufe ich dort. Oder wenn ich sowieso vor Ort bin. (Übrigens, Pittsburgh ist kein guter Platz um Ukulelen zu kaufen!)

Aber da mein Zollamt leider nicht um die Ecke liegt versuche ich wenn es eben geht nicht ausserhalb der EU zu bestellen.


Das \"Benzin-in-USA-kaufen\" Beispiel wird übrigens nicht klappen, denn versteuern must man das Benzin dann trotzdem hier!
Trotzdem, genau so funktionert vieles auch innerhalb Europas, viele LKWs verstopfen unsere Strassen weil Müll an einem Ort günstiger zu entsorgen ist als an einem anderen, oder weil man Kühe, die in ABC wohnen, günstiger zum Schlachten nach XYZ schicken und dann das Fleisch zurück nach ABC senden kann als direkt in ABC zu schlachten.

MicroMue

Zitat von: WS64Rigk, schick mir doch mal bitte eine Eleuke, wenn sie mir nicht gefällt schicke ich sie zurück, und wenn sie mir gefällt schicke ich sie auch zurück und bestelle dann eine bei MGM...

So darf es natürlich nicht laufen. genauso wenig wie man zum Einzelhändler um die Ecke geht, sich einen Fernseher vorführen lässt und den dann im Internet für 50€ weniger kauft.

Aber wenn ich ein Instrument unbedingt haben will das es hier nicht gibt dann kaufe ich eben in USA. Und wenn es dann nicht so gefällt wie es ist dann habe ich eben Pech gehabt.

Signed. Danke!

losguidos

da muß ich rigk natürlich recht geben. ein musikinstrument ist schon etwas sehr induviduelles und im idealfall, hat man die möglichkeit es sich vorher in natura anzusehen und zu spielen. wenn geld keine rolle spielt, kann man sich ja auch ein induviduelles, nach seinen wünschen machen lassen. das macht aber nur sinn, wenn auch auch eine konkrete vorstellung davon hat, was einem letzendlich gefällt.

viele vorlieben entwickeln sich ja erst im laufe der zeit und es bedarf schon einer gewissen musikalischen erfahrung um sagen zu können was einem lieber ist. mir als anfänger ging es z.b. vor allem darum, ein gut spielbares instrument mit einer ansprechenden optik zu haben (das ist ja sehr subjektiv). der preis war dabei zwar nicht unwichtig, aber nicht der entscheidende kaufgrund. ich hatte für mich ein model gefunden, das genau meinen vorstellungen entsprach und das es hier nicht zu kaufen gab. ich verstehe vielleicht nicht viel von ukulelen, aber ich weiß genau was ich von einer ukulele erwate. in meinem fall, hat die eigene recherche im internet zu einer positiven kauferfahrung geführt. wem das zu viel aufwand ist, der kann sich ja gerne von einem händler beraten lassen. in der regel wird dieser aber selten ein instrument vorschlagen, was er nicht selber auch führt. ein objektiveres bild würde man also auch nur bekommen, wenn man verschiedene händler bemüht.

ich würde es ja auch begrüßen, ein gut sortiertes händlernetz in europa zu finden. wenn man sich diese bequemlichkeit aber teuer erkaufen muß sind ein paar zweifel schon angebracht. bei rigk ist das ja etwas anders, weil er gleichzeitig auch hersteller ist (bei einer elektrischen uke würde ich sofort zu ihm laufen  ;) ). als händler sollte man sich aber nicht darüber wundern das angebot und nachfrage den markt regulieren... und bei einem globalen markt eben manchmal auch durch blöde wechselkurse.

ich kann genauso einen erfahrenen musiker verstehen, der genau weiß was er möchte und das instrument da kauft, wo es ihm am günstigsten erscheint, wie denjenigen der nicht so konkrete vorstellungen hat und vielleicht lieber zum händler geht. ich glaube es gibt hier kein richtig, oder falsch...

vg

RISA

@WS64: Genauso sehe ich das auch. Nur der entscheidende Zusatz \"dann habe ich eben Pech gehabt\" sollte jedem auch bewusst sein. Nur darum geht es mir.

Ich habe meine National Ukulele auch im Ausland bestellt, weil es sie hier nicht gibt. In dem Fall hatte ich Glück. Mit meiner Mele hatte ich z. B. Pech. Mir war klar, dass ich die $900 für die Mele nie wieder sehen würde. Wer mir dem Verlust leben kann und es als kalkulierbares Risiko betrachtet, der soll das so machen. Wer beispielsweise eine Pono in den USA über eBay bestellt und meint er hätte darauf in Deutschland Garantie, der irrt sich. Auch das muss klar sein. Kalkulationsbeispiele wurden hier schon viele abgegeben. Das man irgendwo 20% spart ist einfach ein Rechenfehler. Wen man Glück hat spart man maximal 10%. Das zeigen alle realistischen Rechenbeispiele, in denen z. B. der wirkliche Umtauschkurs (nicht Tageskurs), Gebühren, Zoll, Versand, Steuer etc. eingerechnet sind.

Fazit: Wie überall im Leben kosten Versicherungen Geld.

Wenn ich eine Hausratversicherung habe ist mein Risiko gering, aber meine Kosten sind hoch. Hier ist es genauso. Für Umtauschrecht, Gewährleistung und Garantie zahle ich mehr, aber verringere auch das Risiko. Wie viel Risiko jeder bereit ist zu tragen, muss jeder für sich entscheiden.

moskeeto

So, es gibt echt einige gute und interessante Beiträge hier, schön :D

Ich würde nur nochmal betonen, dass es zwar einige Ukes nicht in Europa gibt, aber dass das Angebot schon seeehr viel besser geworden ist in den letzten Jahren, z.B. durch Rigks Entscheidung, verstärkt auch andere Marken ins Sortiment aufzunehmen. Also es scheint auch in Deutschland eine Art \"Ukulelenboom\" zu geben, zumindest steigt das Angebot und auch die Mitgliederzahlen hier im Club usw...

Aber mal ne andere Frage... wenn man im Urlaub kauft, dann müsste man ja eigentlich auch Zoll zahlen - oder? Gelten da die gleichen Prozentsätze? (Und außerdem... wenn ich ne Rechnung aus Europa mit dabei hätte, sagen wir mal von einer Schaepe... würden die Zollbeamten das wirklich von einer Koaloha unterscheiden können? ;) )

charangohabsburg

#39
Zitat von: moskeeto(Und außerdem... wenn ich ne Rechnung aus Europa mit dabei hätte, sagen wir mal von einer Schaepe... würden die Zollbeamten das wirklich von einer Koaloha unterscheiden können? ;) )
Die würden wahrscheinlich staunen, dass Du Rechnungen Deines Reisegepäcks mit in die Ferien genommen hast...   :mrgreen:
Wahrscheinlich ist es die bessere Idee, die Neuanschaffung in einen alten Ukulele-Koffer zu stecken ;)

losguidos

hi moskeeto,

die versandkosten fallen natürlich weg. aber die sind eh gering... da sparst du 30,- euro. lesen können zollbeamte in der regel schon :) dann müßtest du schon das schild rausknibbeln und hoffen, daß sie sie für eine gebrauchte halten. so schlau sind natürlich auch schon andere vor dir gewesen, einen alten beleg mitzunehmen. wenn das ding nagelneu aussieht und du gerade aus dem hawaii-urlaub kommst, wirste mit der nummer nur schwer durchkommen. zoll und einfuhrumsatzsteuer zahlst du sonnst genauso.

vg losguidos

Mike von D

Ich habe schon 2x im Urlaub in New York eine Uke gekauft und es wurde nicht einmal in den Koffer gesehen!
Das erste Jahr bin ich mit einem Koffer hin und mit 2 Koffern zurück gekommen und nix!!

Also wer will denn beweisen das du das Instrument nicht bereits mit in den Urlaub genommen hast?

Maik

losguidos

na ja... bei new york denk vielleicht auch nicht jeder gleich an ukulelen ;) wenn das so einfach ist, wäre es einen vielleicht versuch wert. dann sollte man aber besser gleich einen beleg einer alten koaloha mitnehmen. bei meiner steht übrigens ein herstellungsdatum drinnen... das sollte im idealfall nicht neuer sein, als der kaufbeleg :)

WS64

Zitat von: Mike von DAlso wer will denn beweisen das du das Instrument nicht bereits mit in den Urlaub genommen hast?

Es ist nur nicht besonders klug die USA-Rechnung mit sich zu führen und zu behaupten, das Teil wäre schon in D gekauft worden.

schmirgel

Falls der Zöllner in den Koffer schaut, dann sieht er an deiner Nasenspitze, daß da was nicht stimmt. Die nehmen dir das Teil weg und warten auf Belege, die nachgereicht werden müssen. Sind keine Belege da, dann wirds teuer.