Verstärker Gretsch

Begonnen von Matze, 18. Jul 2008, 15:27:46

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mittelblau

>Und die meisten Röhrenamps klingen eben nur voll aufgedreht richtig gut

Halbrichtig. Es kommt drauf an, was Du willst, bzw. was für ein Instrument Du spielst.

Erstmal musst Du zwischen Vorstufen- und Endstufenverzerrung unterscheiden. Das sind zwei paar Schuhe.
Grundsätzlich zerrt eine Röhre, wenn sie hoch belastet wird. Das muss man mit Bedacht einsetzen.
Und dann kommt\'s drauf an was Du willst.

Mit einer akustischen Ukulele mit Piezotonabnehmer kannst Du über einen Gitarrenverstärker eh\' nicht laut spielen. Es sei denn, der Verstärker steht in einem anderen Raum, am besten in einem anderen Raum in einem anderen Gebäude. Denn sonst werden Dich die Rückkopplungen umbringen. Oder zumindest Dein Ohr.

Ausserdem ist Verzerrung bei Ukulelen eher ein Randthema. Mir geht\'s um saubere Klänge. Und auch die kann ein Röhrenverstärker für meine Meinung besser als ein Transistorverstärker. Röhren klingen, ganz generell gesprochen, einfach wärmer.

Mit Gitarren oder einer Ukesolid oder einer Ukulele mit Stahlsaiten und magnetischen Tonabnehmern kann man dann den Verstärker voll aufdrehen und so die Endstufenverzerrung nutzen. Die klingt ganz anders als die Vorstufenverzerrung und ist das, worauf unsere Kollgen vom Schwermetal so stehen.

Bei unseren Konzerten mache ich es so:
Schräg hinter mir ein Röhrenverstärker (wie oben geschrieben genau so laut, dass nichts koppelt und der Klang unverzerrt ist) per Mikro abgenommen, und richtig laut wird\'s über die PA. Dazu unbedingt noch ein Monitoring, in dem Du die Ukulele zusätzlich hörst.
Ist viel Aufwand, ich weiss, aber sonst wird\'s schwierig.

Im Proberaum (nur Gesangsanlage) sehe ich zu, dass der Verstärker niemals in meine Richtung abstrahlt. Sonst koppelt es rück.

Wer unverzerrte Klänge möchte, sollte keinen zu schwachen Verstärker kaufen. Dazu braucht es etwas Leistung, damit die Röhren nicht zerren und der Klang schön klar bleibt.

@Matze
>Wie findest Du den Fender Blues Junior ( 15 Watt )?

Den habe ich selbst noch nicht gespielt. Da er aber dem Hotrod recht ähnlich ist, sollte er genau das sein, was ich empfehlen würde.


Viele Grüsse,
mittelblau

moskeeto

gute Beschreibung. In der Tat klingt ein voll aufgedrehter Röhrenverstärker auch nur dann gut, wenn man Verzerrungen will (irgendwie logisch ^^).

Eigentlich hast du recht - da man gerade das nicht will, kann man für Ukulele auch einen Röhrenamp einsetzen. So hab ich da noch gar nicht drüber nachgedacht. Denn wärmer klingen Röhren meist eh.

Tja, für Gitarre, Akustikgitarre und Ukulele greifen eben jeweils andere Strategien und Prioritäten.

Matze

Hallo mittelblau, ich möchte also noch einmal zusammenfaßen und meine Anforderungen an den Amp stellen:

verstärken möchte ich eine E - Gitarre, Westerngitarre, Keyboard und div. Zupfinstrumente und meine Stimme. :D
Für zu Hause zum Üben, für Aufnahmen oder Kneipen - Gigs.  :mrgreen:
Was würdest Du also unverbindlich empfehlen? :shock:
Noch ein Zusatz ( wenn man schon mal einen Profi hat ): ;)
Nicht alle akustischen Instrumente haben von vorne herein einen Tonabnehmer. Diese würde man dann ja auch über ein
2. Mic abnehmen können, oder? D.h. ich bräuchte dann mit meiner Stimme zusammen 2 Mics. Geht das 2. in den Gitarren-Input? :roll:

GM

mittelblau

#33
@Matze

Gesang:
Dynamische Mikrofone kann man grundsätzlich an einen Gita, äääh, Ukulelenanschluss anschliessen.
Das verstärkt auch, aber anständig klingen wird es nicht. Dazu fehlt der Hochtöner. Wesentliche Frequenzen der Stimme liegen ausserhalb des Bereichs eines 10\" oder 12\" Lautsprechers.
Wenn Du im \"Mikrokanal\" die Höhen weit aufreist, wird Dich das etwas glücklicher, aber nicht wirklich glücklich machen.

Ukulele:
Ob Piezo oder Mikro ist eine Geschmacksfrage. Vieles spricht für das Mikro. Der Piezo ist leichter abzunehmen und man muss nicht wie angeschraubt vor dem Mikro stehen.
Hier kann man auf beide Arten gute Ergebnisse erzielen.

Keyboard:
Schwierig, weil ganz anderes Frequenzspektrum als Ukulele, Gitarre oder der Gesang.
Geht am zwar Gitarrenverstärker, aber nicht wirklich gut. Auch hier fehlt der Hochtöner und etwas Bass.

Aufnahme:
Ich nehme mittlerweile die Ukulelen trocken über\'s Mischpult auf und haue erst beim Mischen Effekte drauf.
Ist flexibler. Denn was mal auf der Aufnahme drauf ist, kriegst Du nicht wieder weg.
Die meisten (oder sogar alle?) Aufnahmeprogramme haben Effekte drin, die man gut für die Ukulele oder auch Gitarre nutzen kann.
Keyboard, Gesang und Gitarre würde ich genauso \"trocken\" aufnehmen.

Was bleibt:
-Eine gute Verstärkung für die Ukulele für \"live\".
-Verstärkung für E-Gitarre, Westerngitarre, Keyboard und Gesang \"live\".
-Ein Proben- und Übungsverstärker.

Jetzt haben wir das Dilemma. Gesang und Keyboard verlangen ganz andere Dinge als Ukulele und Gitarre.

Ich bevorzuge, wie ich schon schrieb, Röhren für die Ukulele und Gitarre. Es gibt sicher auch gute Transistorteile.
Wenn Du aber die anderen Instrumente auch anschliessen willst und nur einen Verstärker kaufen möchtest, dann suche entweder nach der eierlegenden Wollmilchsau oder gehe Kommpromisse ein.

In Deinem Fall würde ich das Hauptaugenmerk auf die Stimme legen (ohne Dich oder Deine Musik zu kennen, daher kann ich mich irren) und alle Augen zudrücken:

Suche einen Keyboardverstärker. Der kann alle Frequenzen. Was Du nicht brauchst kannst Du mit der Klangregelung ausfiltern (hoffentlich).
Ohne ihn zu kennen, aber seine diversen Brüder und Schwestern, würde ich in Richtung Roland CM30 Cube Monitor oder KC 60 Ausschau halten.

Oder die Luxusversion:
Kleiner Röhrenverstärker (Fender Blues Junior o.ä.) für die Ukulele und die Gitarren und dazu eine kleine Gesangsanlage für Keyboard und Gesang.

Mittelversion:
Kleine Gesangsanlage für alles und dazu ein anständiges Multieffektgerät für Ukulelen und Gitarren. Oder dazu einen Microcube und den per Mikro abnehmen.

Bei allem was du willst ist nur ein Verstärker leider immer irgendwo ein Kompromiss.

Viele Grüsse (auch wenn ich leider keinen tollen Tipp bereit habe),
mittelblau

Matze

Hallo mittelblau,

im Grunde genommen habe ich auch gar keinen \"tollen Tip\" von Dir verlangt. Ich habe während der Diskussion nur bemerkt,
daß Du ein sehr fundiertes Wissen hast und habe versucht, soviel wie möglich davon abzurufen, was mir auf Grund Deiner
Hilfe auch gelungen ist. Bei so viel Anforderungen war mir schon fast klar, daß da Kompromisse geschlossen werden müssen,
aber es hätt\' ja sein können....!
Naja, jetzt weiß ich so einigermaßen Bescheid. Trotzdem möchte ich es nicht versäumen, Dir zu sagen, daß ich es sehr bemerkens-
wert finde, wie gut und ausführlich Du dich hier zu diesem Thema geäußert hast. Vielen Dank!

mittelblau

@Matze

Sehr gerne geschehen.
Lass\' mal hören, für was Du Dich entschieden hast.

Viele Grüsse,
mittelblau

gallier

Was mir zu dem Thema gerade noch einfällt ist , das du vielleicht dich auch mal bei den Keyboardverstärkern umschauen solltest. Die decken das ganze Frequenzspectrum ab ohne den Klang zu verfälschen und haben auch oft einen Mikrofoneingang. Nur bräuchtest du event. einen aktiven Pickup in der Uke.

bof

Also ich hab den schon genannten Vox DA-5, ein wirklich toller amp. Er ist ziemlich laut und hat viele Effekte. Der Klang ist super und einen Bluesgitarristen der seit 30 Jahren Gitarre spielt konnte er schon beeindrucken. Natürlich ist er primär zum üben zu hause gedacht, aber er kann auch mti Batterie betriben werden. Ich spiel zwar zum Großteil meine E-Gitarre drauf aber die Ovation hab ich auch schon des öfteren angeshclossen.  Ein leises summen erklingt sehr wohl, ist halt ein amp der auf e-gitarren ausgelegt ist, das summen ist aber zu vernachlässigen.

Matze

Hallo nochmal !

Entschieden habe ich mich natürlich noch nicht, ich muß das alles erstmal verarbeiten.
Aber eins ist klar: Investitionen sollten der jeweiligen Situation entsprechen. Momentan spiele ich mit niemanden zusammen, also
entfällt erstmal der Übungsraum oder irgendwelche Gigs.
Was ich gerade tue ist: Meine ganzen Instrumente von früher zusammensuchen, üben, mich musikalisch wieder einarbeiten und
die Stimme entrosten - nach all den Jahren!
Auf E - Gitarre lege ich momentan keinen so großen Wert, dafür gibt\'s später mal eine Röhre. Mein Keyboard hat links und rechts
eine Box, sodaß auch ohne Amp etwas zu hören ist.
Was bleibt also: Meine Stimme und akustische Instrumente , am Besten uber ein 2. Mic. Und das Ganze zu Hause!
Na, was sagt ihr jetzt??? Kommen wir der Sache schon Näher?

UkeDude

Für was brauchst Du dann nen Verstärker? :)

Valerius

Ok, also nur akustisch und 2 unabhängige Kanäle. Da kommt ein AER oder vielleicht auch der kostengünstigere Marshall AS50D und natürlich auch wieder der Streetcube in Frage. Mensch, Du machst es uns ja nicht leicht ;).

Aber gerade weil Du so verschiedene Anforderungen hast würde ich erstmal etwas wählen, was möglicht universell einsetzbar ist (mit entsprechenden Kompromissen). Später kannst Du dann immer noch spezielleres Equipment dazukaufen. Also ich würde mir den Streetcube und die VOX DA5/10/20 anschauen. Da kommst Du mit 100 bis 250 EURO davon. Gute Vollröhrenverstärker und gute Akustikverstärker kosten zum Teil erheblich mehr. Ich hab mir z.B. bei Just Music in Hamburg mal die AER Teile angeschaut. Die klingen schon toll, kosten aber ab etwa 700 Euro aufwärts wenn ich mich recht erinnere.

Gruß,
Valerius

Sugar

Hallo zusammen!
Wenn hier schon nach Verstärkern gesucht und verglichen wird:
Ich bin neulich beim Recherchieren über den Roland Micro Cube RX gestolpert ... hat den von euch schon mal einer in den Fingern gehabt und getestet?

vinaka

Ja, mit dem habe ich mal gespielt. Das ist ein empfehlenswertes Teilchen.

Matze

Ok, Valerius, guter Tip!

So schwer ist das alles eigentlich gar nicht. Wenn man meine Ansprüche so minimiert und darstellt, wie ich es eben getan hab,
brauche ich eigentlich nur 2 Mics - Für Stimme und  Akustikinstrumiert. Den Street Cube hat mir Guido auch schon empfohlen.
Bei weiteren Aktivitäten sieht man weiter, aber so für zu Hause - vielleicht ein tolles Teil!
GM

bof

Also ich hab das heute nochmal getestet und das Rauschen war anscheinend eine Sinneseinbildung. Also der Vox Da 5 läuft perfekt mit der Ovation, obwohl die effekt natürlich schöner mit ner e gitarre sind. Aber man kann ja auch clean spielen