Palisander aus Madagaskar

Begonnen von uschaurischuum, 11. Jun 2009, 15:12:26

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uschaurischuum

Hallo, ich mache heute einmal etwas, dass ich sonst eher vermeiden möchte, ich poste hier ein Thema, dass ich auch in einem anderen Forum aufgegriffen habe. Ich glaube, die Wichtigkeit dieser Nachriecht rechtfertigt dies!

Ich möchte euch hier einen Link zu einem Artikel der TAZ posten, in dem es um das Problem des Palisanders - Rosewood geht, in dem Fall um Illegale Abholzung auf Madagaskar.
Dieses Holz spielt bekanntlich eine sehr wichtige Rolle im Instrumentenbau.
Ich bitte euch, ein paar Minuten aufzubringen, um diesen kurzen Artikel durchzulesen. Die hier erwähnten Fakten sollten Grund genug sein, unser Kaufverhalten dementsprechend zu gestalten!

http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/gebraucht-wird-rosenholz/ (edit Henk: Link in Ordnung gebracht)

Ähnliche kriminelle Machenschaften gibt es ganz sicher nicht nur auf Madagaskar. Eigentlich typisch, wo das entsprechende Holz hingeht, nämlich in das Land, aus dem die ganzen Billigangebote für akustische Intrumente herkommen!
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jetpack

bei mir geht der link leider nicht!

apfelrockt

es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

jetpack


jazzjaponique

Danke für den Artikel, hört sich alles gruselig an.
Noch gruseliger fand ich die Greenpeace Anzeige da drunter, wegen der Kinderarbeit beim Kakaoanbau.
Ach ach ach :|

Lebostein

Schade, dass viele Hersteller (so auch Brüko) keine Informationen über die Herkunft ihrer Hölzer geben...

uschaurischuum

Danke für den richtigen Linke, Apfelrockt!

@Lebostein: Ja, es wäre schon wünschenwert, wenn bei den Instrumenten Zertifikate dabeiwären, selbst Vesperbretter haben teilweise Gütesiegel, die aussagen, dass das Holz aus einer Plantage stammt. Allerdings kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass ausgerechnet Brüko der schlimme Übeltäter sein soll. Einige Modelle von Brüko sind doch eher aus einheimischen Hölzern. Da kann vielleicht jemand aus dem Kreis der Brükokenner mehr dazu sagen als ich!

Lebostein

#7
Zitat von: uschaurischuumAllerdings kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass ausgerechnet Brüko der schlimme Übeltäter sein soll. Einige Modelle von Brüko sind doch eher aus einheimischen Hölzern. Da kann vielleicht jemand aus dem Kreis der Brükokenner mehr dazu sagen als ich!
Nein, um Himmelswillen, ich will das niemandem unterstellen. Brüko hatte ich nur als Beispiel aufgeführt, als einer der Hersteller, auf deren Homepage keine Infos zu finden sind (oder hab ich sie nur nicht gefunden). Gerade bei Brüko kann ich mir gut vorstellen, dass dort die verwendeten Hölzer schon mit Bedacht gewählt werden....aber dann darf und sollte man auch damit werben.

apfelrockt

Also, ich weiss z.B. dass Martin seit einiger Zeit neben dem Indischen auch Madagaskar Rosewood, oder wie wir sagen Palisander, bei einigen Gitarren verbaut. Aber alles aus zertifizierten Anbau. Auch scheint Madagaskar Rosewood noch einiges teurer zu sein als das Indische, von daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen dass dieses Holz in die Produktion von Billig Ukulelen oder Gitarren einfliest?
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

uschaurischuum

Zitat von: apfelrocktAlso, ich weiss z.B. dass Martin seit einiger Zeit neben dem Indischen auch Madagaskar Rosewood, oder wie wir sagen Palisander, bei einigen Gitarren verbaut. Aber alles aus zertifizierten Anbau. Auch scheint Madagaskar Rosewood noch einiges teurer zu sein als das Indische, von daher kann ich mir eigentlich nicht vorstellen dass dieses Holz in die Produktion von Billig Ukulelen oder Gitarren einfliest?

In dem Bericht der TAZ erfahren wir ja auch, dass sich die Situation auf Madagaskar in jüngster Zeit grundlegend verändert hat. Die Richtlinien, die bis vor kurzem noch galten, werden nicht mehr befolgt.
Rio Palisander aus Brasilien wird offensichtlich bereits seit 1968 nicht mehr als Rundholz exportiert, was immer das für Konsequenzen hat...

LokeLani

#10
Dieses Thema habe ich auch schon mal angeschnitten und ich finde es gut, sich darüber Gedanken zu machen, denn
es liegt einerseits in unserem Konsumverhalten, aber auch in der Verantwortung der Hersteller, in solchen Fragen verantwortungsvoll zu handeln. Viele Konsumenten wollen günstige Produkte und solche Produkte  werden oft in Asien hergestellt und in diesen Ländern sind Umweltfragen zweitrangig. Das gilt aber nicht nur für Instrumente!
Im Vergleich zur Bauindustrie, (Bodenbeläge, Holzverkleidungen aller Art,) Möbel, und grösseren und auch in grösseren Mengen produzierten Instrumenten wie Gitarren, (auch Blockflöten werden aus Edelhölzern gefertigt) ist der Holzverbrauch für Ukulelen wohl nicht so entscheidend.
Ich habe mich vor dem Kauf auch mit dieser Frage auseinander gesetzt, aber hätte mir ein Instrument aus Koa oder Mahagoni super gefallen, ich hätte es wohl trotzdem gekauft. (Hingegen verzichte ich auf teure Filets und T-Bone Steaks aus Brasilien, auch das hat mit dieser Frage zu tun!)

uschaurischuum

Zitat von: LokeLani...Ich habe mich vor dem Kauf auch mit dieser Frage auseinander gesetzt, aber hätte mir ein Instrument aus Koa oder Mahagoni super gefallen, ich hätte es wohl trotzdem gekauft. (Hingegen verzichte ich auf teure Filets und T-Bone Steaks aus Brasilien, auch das hat mit dieser Frage zu tun!)

Als Vegetarier freue ich mich natürlich ganz besonders, wenn du auf T-Bone Steaks usw. verzichtest  :)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man, gerade im Instrumentenbau, wo, wie du richtig anmerkst, keine so großen Holzmengen benötigt werden,  Holz  verwendet werden könnte, das aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt. Das gilt sicherlich nicht für alle, aber doch zumindest für manche tropischen Edelholzarten. Außerdem könnte man sich auch auf die \"besonderen\" einheimischen Hölzer rückbesinnen!

Lebostein

Mittlerweile habe auch ich meinen Fleischkonsum drastisch reduziert (höchsten 2 mal pro Woche). Mir ist (nicht nur durch meine vegetarische Lebensgefährtin) klar geworden, dass nicht nur des Holzes wegen der Wald in dieser Welt fallen muss, sondern vor allem um dort Futter (Soja usw.) für die Tier- und Fleischindustrie anzubauen. Wenn man liest, dass 25 % der Weltackerflächen für Tierhaltung und zusätzlich über 35 % für das Tierfutter verwendet werden (macht zusammen 60% !!!), kann einem schon Angst werden....

HEiDi

#13
Zitat von: LebosteinMir ist (nicht nur durch meine vegetarische Lebensgefährtin) klar geworden, dass nicht nur des Holzes wegen der Wald in dieser Welt fallen muss,
sondern vor allem um dort Futter (Soja usw.) für die Tier- und Fleischindustrie anzubauen.

Also, ich kriege ja immer zu hören, ich würde den armen Tieren das Futter wegfressen...  8)
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

uschaurischuum

Zitat von: HEiDiAlso, ich kriege ja immer zu hören, ich würde den armen Tieren das Futter wegfressen...  8)

Mach dir nichts draus, wir Vegetierier halten zusammen ;)