Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts

Begonnen von Linho, 24. Aug 2011, 10:58:54

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Michael

Zitat von: LinhoVielleicht wird sich das irgendwann noch ändern? Michael, du schriebst ja, dich stört das lange Griffbrett beim Picken nicht MEHR -- alles Gewöhnungssache?!

Nein, alles Änderung der Technik. Ich mach mittlerweile fast alles mit dem Daumen. Da stört das Griffbrett nicht so wie bei deiner Picking Technik.

-Jens-

Vielleicht ist ja für dich, Linho, auch eher ein primär ästhetisch optisches Problem, also eigentlich kein Problem, sondern einfach dein Geschmack bzw. Sinnbild für Ukulele. Das ist doch ok :)

Linho

@L\'Uke: Wow, der spielt super! Ungefähr so fühlt es sich für mich auch an, die Greifhand muss die ganze Ukulele halten, die rechte Hand schrammelt eigentlich nur. Eben, weil ich sie nicht mit dem Ellenbogen einklemmen kann, dann müsste ich über den Griffbrett spielen. Ein Teufelskreis, aber vielleicht hab ich es auch irgendwann mal so raus wie Mr. Goossens! Das gibt Hoffnung! :mrgreen:

@Michael: Aha. Akkorde schlage ich meist mit dem Zeigefingernagel runter, mit dem Daumennagel rauf. Je nach gewünschten Klang auch mit dem Daumenfleisch herunter. Aber picken mit dem Daumen liegt mir gar nicht. Hier nehme ich für Einzeltöne jenseits der \"Bass\"saite (ich spiel ja Low-G) fast ausschließlich den Zeigefinger. Sicher nicht optimal, ich staune jedesmal, wenn ich wwelti mit allen Fingern zupfen sehe, aber mir liegt es so am besten. Und nur mit dem Daumen ist das Griffbrett unter der Saite für mich akzeptabel, bei den Fingern komme ich damit nicht zurecht.

Aber ich spiele ja noch nicht lange Ukulele, habe also eigentlich noch keine unänderbaren festgefahrenen Verhaltensmuster... :roll:

@Jens: Schwer zu sagen. Eigentlich ist es wirklich kein Problem. Mir gefällt es einfach nicht. Aber dennoch hege ich die Hoffnung in mir, zu einem Anhänger des überstehenden Griffbretts zu werden, um eben eine gigantische Auswahl an Konzertukulelen zur Verfügung zu haben. So bin ich leider auf ein paar wenige Modelle beschränkt. :?

Ich versuche auch, mich darauf einzulassen, aber sobald ich das erste mal ans Griffbrettstoße reicht es mir schon wieder. Ich bin vermutlich ein hoffnungsloser Fall, der sich dann eben an die wenigen Alternativen hält. :P

El_Adrenalid

Zitat von: MichaelDas kurze Griffbrett kommt denke ich aus der Anfangszeit der Ukulelen, als es oft noch kein aufgeklebtes Griffbrett gab und die Bundstäbe einfach in den Hals eingesetzt waren. Da war bei 12 halt Schluss. Hier sind ein paar abgebildet.
http://www.oocities.org/~ukulele/hawaiian.html

Hmmm, gleich die erste abgebildete Ukulele vom Origniator schlechthin (Dias) hat 17 Bünde bis zur Rosette runter...
Also ein fragwürdiger Beweis für Deine Theorie  ;)

Zum Glück wurde die Ukulele nicht von Doctor Dick erfunden, der sagt: \"Fur mich sind drei Bünde genug für ein glückliches UkuleleLeben \"   :lol:

El_Adrenalid

Zitat von: Linho@L\'Uke: Wow, der spielt super! Ungefähr so fühlt es sich für mich auch an, die Greifhand muss die ganze Ukulele halten, die rechte Hand schrammelt eigentlich nur. Eben, weil ich sie nicht mit dem Ellenbogen einklemmen kann, dann müsste ich über den Griffbrett spielen. Ein Teufelskreis, aber vielleicht hab ich es auch irgendwann mal so raus wie Mr. Goossens! Das gibt Hoffnung! :mrgreen:


Ja ich ich finde das auch inspirierend. Ich selber merke, das ich of unbewusst zwischen verscheidenen Haltungen wechsle, je dachdem, was das Stück gerade erfordert.
Schau Dir einfach Frederik oft an, hier kannst Du es z.B. gut von der Seite sehen.
Er greift natürlich mit dem Daumen ganz rum.
Gus spielt seine Brüko in dem Video auch hinterm zwölften - während in Fins Händen alles wie eine Sopranino wirkt...

El_Adrenalid

Zitat von: LinhoAber picken mit dem Daumen liegt mir gar nicht. Hier nehme ich für Einzeltöne jenseits der \"Bass\"saite (ich spiel ja Low-G) fast ausschließlich den Zeigefinger. Sicher nicht optimal, ich staune jedesmal, wenn ich wwelti mit allen Fingern zupfen sehe, aber mir liegt es so am besten. Und nur mit dem Daumen ist das Griffbrett unter der Saite für mich akzeptabel, bei den Fingern komme ich damit nicht zurecht.

Aber ich spiele ja noch nicht lange Ukulele, habe also eigentlich noch keine unänderbaren festgefahrenen Verhaltensmuster... :roll:

Das Zupfen mit dem Daumen hätte fernerhin zugleich den klaren Vorteil, dass Du mit den andren Fingern die Ukulele festhalten kanst, wie man hier eindrucksvoll bei Fred sieht.

Michael

Zitat von: El_AdrenalidHmmm, gleich die erste abgebildete Ukulele vom Origniator schlechthin (Dias) hat 17 Bünde bis zur Rosette runter...
Also ein fragwürdiger Beweis für Deine Theorie  ;)

Ich glaub trotzdem dran  :P

-Jens-

Zitat von: Linho@Jens: Schwer zu sagen. Eigentlich ist es wirklich kein Problem. Mir gefällt es einfach nicht. Aber dennoch hege ich die Hoffnung in mir, zu einem Anhänger des überstehenden Griffbretts zu werden, um eben eine gigantische Auswahl an Konzertukulelen zur Verfügung zu haben. So bin ich leider auf ein paar wenige Modelle beschränkt. :?
Es reicht ja auch EINE, wenn es die richtige ist ;) - Wie ist denn deine Shortneck nun denn so?

Linho

@l\'Uke: Ja, das stimmt. Ich zupfe aber gern mehrere Töne auf einmal, dafür brauch ich dann eh schonmal den Daumen und andere Finger, und für Eintonpassagen nehme ich dann lieber den Zeigefinger, da der der Saite dann meist näher ist als der Daumen. Ok, dieser Satz ist wohl ziemlich unerständlich, aber es ist so. :mrgreen:

Zitat von: -Jens-Es reicht ja auch EINE, wenn es die richtige ist ;) - Wie ist denn deine Shortneck nun denn so?
Und das von dir? :lol:

Shorty ist toll! Für mein subjektives Befinden perfekte Optik,  perfekter Klang, perfekte Bespielbarkeit, perfekte Verabeitung.

Wenn ich sie spiele geht ein sanftes Vibrieren von ihrem Körper zu meinem, flach mit Bäuchlein ist meiner Meinung nach perfekt!

Ich lasse morgen oder übermorgen mal was von ihr hören!

torstenohneh

Sinn und / oder Unsinn gibt es meiner Meinung nach nicht.
Es gibt einfach Vorlieben oder auch Bedürfnisse.
Tatsächlich reichen 12 Bünde oftmals aus.

Aber es gibt den einen oder anderen Akkord den ich spiele (Vor allem Schlussakkorde) der geht über den 12. Bund raus.
Insofern halte ich 15 Bünde für mich optimal. Höher spiele ich kaum und es ist auch sehr viel schwerer da noch schöne Töne hervorzubringen.

Gruß
Torsten
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Ole Lele

#25
Zitat von: ElAdrenalid
Zitat von: MichaelDas kurze Griffbrett kommt denke ich aus der Anfangszeit der Ukulelen, als es oft noch kein aufgeklebtes Griffbrett gab und die Bundstäbe einfach in den Hals eingesetzt waren. Da war bei 12 halt Schluss. Hier sind ein paar abgebildet.
http://www.oocities.org/~ukulele/hawaiian.html
Hmmm, gleich die erste abgebildete Ukulele vom Origniator schlechthin (Dias) hat 17 Bünde bis zur Rosette runter...
Also ein fragwürdiger Beweis für Deine Theorie  ;)
Bei jenem Instrument handelt es sich, wenn ich richtig sehe, nicht um eine Ukulele, sondern um ein Machete de Braga bzw. Braguinha. Neben der vom Rajão inspirierten Stimmung ist es ja vor allem die Vereinfachung, welche die \"Erfindung\" der Lele ausmacht - sie wurde als erschwingliches Instrument konzipiert: nur zwölf Bünde, direkt auf den Hals gehämmert, bescheidene Verzierungen, und vor allem keine importierten Hölzer (Decke aus Koa statt Fichte!). Das abgebildete Instrument ist in all diesen Punkten noch eine Machete, keine Ukulele.

Insofern stimmt es schon, dass lange, aufgeleimte Griffbretter ursprünglich unukulelisch sind.

Viele Grüße
Ole


(Ich persönlich akzeptiere baulich alle Rückkreuzungen mit der Braguinha noch als Ukulele, auch die Verwendung anderer Hölzer als Koa. Dagegen habe ich Schwierigkeiten, größere oder nicht rückläufig gestimmte Instrumente noch Ukulele zu nennen.)

-Jens-

Zitat von: Linho
Zitat von: -Jens-Es reicht ja auch EINE, wenn es die richtige ist ;) - Wie ist denn deine Shortneck nun denn so?
Und das von dir? :lol:
Ja, klar, ich hab nur eine Konzert  :P

Linho

Ah ok, danke für die Aufklärung, Ole.

Cool, dann habe ich ja eine ursprüngliche Ukulele (wenn man davon absieht, dass Palisander kein einheimisches Holz ist :mrgreen: ), das  Griffbrett ist ja nich extra aufgesetzt, sondern die Bünde sind direkt eingelassen. :twisted:

Dann kann ich in Zukunft als Scheinargument verwenden, ich mag keine überstehenden Griffbretter, weil sie eine neumodische Erfindung sind, die nicht der Ursprungsukulele entspricht *spaß :lol:

gerald

Was ich bei dieser Suche nach Argumenten für bzw. gegen ein Griffbrett über dem
Korpus hier nicht verstehe, ist, dass Du erst im März hier mehr oder weniger
die gleiche Diskussion begonnen hast.

Zudem gibt es auch Diskussionen, wo die Richtung der Frage umgekehrt ist und die
Initiatoren ein Problem mit Tenor-Ukulelen mit nur zwölf Bünden haben.
Wirklich neue Argumente gibt es durch die vielen Wiederholungen eigentlich nicht.
Und für wen bzw. warum suchst Du ein (Schein-)Argument für bzw. gegen eine Variante?

Linho

#29
Die eigentliche Intention des besagten Threads war eine andere.
Hier ging\'s darum: Ich hoffe einfach, irgendwann kann mich  jemand von der Sinnhaftigkeit eines überstehenden Griffbretts überzeugen, ich würde es ja gerne mögen. Aber leider mag ich es nicht. Was ich äußerst schade finde. :(

Aber was ich nicht verstehe: Wenn dich mein (doppelter?) Thread so sehr stört, warum erweckst du ihn nach einem Monat Vesenkung wieder zum Leben? :shock:

Nur, damit alle hier über die Redundanz lachen und mit dem Finger auf mich zeigen? :mrgreen: