Mal wieder Gema

Begonnen von Dieter, 23. Jun 2012, 21:46:31

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allesUkeoderwas

#1
Ich hatte schon mal hier...

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=12929

auf dieses Thema hingewiesen, ist aber ohne jegliche Resonanz verraucht...

Vielleicht finden ja jetzt einige den Weg, die Petition mit zu unterschreiben...  :roll:

Wenn die Gema ihren Willen ungehindert durchsetzen kann, werden sich wohl so einige ab dem  1. Januar 2013 umsehen...
Die Bereitschaft eine Coverband legal  im Bierzelt beim Dorffest auftreten zu lassen, oder die Dorfdisco wird wohl irgendwann nicht mehr finanzierbar sein...
Ukulelen: Nur Schrott

skiffle

#2
Gut, dass Ihr das Problem nochmal aufmacht Dieter und allesUkeoderwas!
Letztlich wird, wenn der Protest dagegen nicht massiv wird, jeder von uns etwas davon spüren. Gleich ob als Hörer oder Sender von Mugge.

Es war so schon im Praktischen oft recht unsinnig ausgelegt. Doch die jetztigen Neuerungen sind regelrecht kontraproduktiv und im Effekt noch übler als das alte Regelwerk.
Für mich unbegreiflich, wer sich solch undifferenzierten Scheiss ausdenkt.
Natürlich muß der Urheber seine Rechte gewahrt wissen dürfen, aber doch nicht um den Preis,
dass gerade auch im Humus von Musik, im Kleinkünstlerischen, in Kneipen in winzigen Läden, in Vereinen, Spontanität in Keim erstickt wird.

Jeder Kneiper wird sich nun noch mehr Gedanken machen und sich dreimal überlegen,
ob er live Mugge haben will. Viele Clubs (nicht nur die großen!) werden tatsächlich dicht machen müssen.

Jeder kann mit seiner Unterschrift mit an die Bremse greifen und die Karre mit laut quietschenden Reifen zum Stehen bringen,
bevor sie im Dreck und Behördenschlamm versinkt.
http://openpetition.de/petition/online/gegen-die-tarifreform-2013-gema-verliert-augenmass

Bugle

#3
Klar sollen Künstler gerecht für Ihre Kreativität belohnt werden - aber was da abgezogen werden soll ist eine bodenlose Frechheit.
Gut das Dieter es noch mal gepostet hat, beim ersten Mal von a.u.o.w. ist mir der Tröt gar nicht aufgefallen.
Hab`s unterschrieben - Kampf dem Parasitentum! :evil:

Kai

Ich hab\' unterzeichnet. Wird Zeit sich zu wehren...

GKL

Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann werden nach der Neuregelung Großveranstalter, wie Discotheken usw., mehr zur Kasse gebeten, während kleine Veranstaltungen finanziell entlastet werden. Sollte das zutreffen, dann empfinde ich es gerechter, als die alte Regelung, in der Discotheken einen Sonderstatus hatten. Die Discothekenbesitzer werden sich das Geld zurückholen, indem sie die Eintrittspreise erhöhen.

Vielleicht hat die Neuregelung ja sogar noch den Nebeneffekt, dass Liveauftritte von Bands und Künstlern, die nicht-GEMA-pflichtige Musik (Eigenkompositionen) spielen, für viele Veranstalter wieder interessant werden.

Günter

skiffle

#6
Nur mal um ein kleines harmloses Beispiel zu geben:
Nachdem wir mal als Band ca. 1 Jahr lang jeden Monat an einem Abend in einem engagierten Buchladen einer Kleinstadt eine kleine 1,5 stündige \"Öffentliche Probe\" abhielten,
bei der Kommerz Null Rolle spielte, kam einige Zeit später eine dreiste Nachzahlungsforderung an den Buchhändler, der sich natürlich irritiert und hilfesuchend an uns wandte. Wir konnten es nochmal richten.

Wie gesagt Eintritt war ähnlich wie beim HH-Treff lediglich etwas Lebens- und Genußmittel für die Musikanten und die anderen Gäste selbst,
die man auf den Tisch zur Selbstbedienung stellte.
Für uns eine Gelegenheit auf direktes Echo, für die Besucher etwas Abwechslung und Erkenntnis- und gelegentlich Genußgewinn.
Nie waren mehr als vielleicht 12 Besucher im Laden. Letztlich beinahe nur privat mit offener Tür. Das war der GEMA wurscht.

Bei einer Neuregelung sollten kompetente Fachanwälte mit Lebens- und Praxiserfahrung entscheidende Formulierungen finden,
die eindeutig den Vorteil für das Gemeinwohl über das eines Einzelnen stellen.
Das wäre für mich eine Form von Demokratie im Stall der \"Amtsschimmel\".

Ich wette hier könnten noch 1000 vergleichbare und noch abstrusere Erlebnisse als Zeugnis des hirnrissigen GEMA-Ablaßhandels auftauchen. Hier sollte man die Kirche im Dorf lassen und mit Verstand und in Sorgfalt abwägen.

TERMInator

Ich kenne mehrere (zumindest in einer bestimmten Szene) bekannte und erfolgreiche Bands, die NICHT Mitgleid der GEMA sind und eine sehr bekannte, die kurz davor ist auszutreten. Und die Hauptgründe (aber nicht einzigen) zu diesem Schritt sind:
- Bei Live-Auftritten müssen für die eigenen Songs mehr Zahlungen geleistet werden als man wiederbekommt
- Aus dem \"großen Topf\" kassieren fast nur die ganz Großen (Radio-Mainstream, Bohlen etc.)
- Die von der Band eingestellten eigenen Songs werden permanent gelöscht auf YT

Es gibt inzwischen Clubs, die nur nicht-GEMA-Musik spielen um diesem Gebührenterror zu entgehen.

GKL

Ich stimme dir in allen Punkten zu, skiffle.

Ich wäre auch dafür, dass die GEMA endlich mal auf den Prüfstand kommt.

Aber ist die Neuregelung nicht schon ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn in manchen Teilen der Amtsschimmel wiehert?

Oder möchtest du die alte Regelung beibehalten und weiterhin für einen Auftritt in einem Buchladen - mit 12 Besuchern - GEMA-Gebühren bezahlen?

Wenn die Petition Erfolg hat, bleibt doch alles so, wie es ist. Willst du das?

Günter

skiffle

#9
@ GKL
Ich bin durchaus für eine der Neuzeit angepaßte Regelung diveser Gebühren.
Es haben sich in den letzten Jahren rasante Entwicklungen ergeben, denen Rechnung zu tragen wäre.
Der gesamte Musikmarkt ist wesentlich vielfältiger und dynamischer als noch vor Jahren und Jahrzehnten.
Da ist es nur gut, das System neu zu strukturieren, wenn es Sinn haben soll.

Der Gesetzgeber, so meine ich, trägt hierbei Verantwortung dieser Entwicklung gerecht zu werden.
Zweifelsfrei eine vertrackte Kiste. Da ein Regelwerk zu deffinieren, dass der weiteren Entwicklung auf längere Zeit  flexibel  angepaßt ist,
ich wäre selbst überfordert, da präzise Vorschläge zu machen.
Aber es hätte wohl Sinn das öffentlich zu thematisieren, weil es, wie ich meine auch und besonders um unsere Lebenskultur im Alltag geht.
Administrativ Regelwerke zu kreieren und durchzusetzen paßt nicht in diese lebendige Musikwelt einer modernen Demokratieentwicklung.
Da sollten diverse Interessen wechselseitig, klug und vorausschauend abgewogen werden.
Auch diese haben sich in unserer mobilen Kultur-Gesellschaft polarisiert.
Hier ist echte Kompetenz gefragt und nicht nur einseitige Interessenvertretung in Inkassomanier.
Je abstrakter allerdings ein Regelwerk formuliert ist, desto mehr Willkür ist möglich.
Ich empfand das alte noch geltende Regelwerk in zahlreichen Punkten schlecht händelbar, muffig und also sehr unpraktisch.
Ich erinnere mich ungern an das regelmäßige Stirnrunzeln beim Ausfüllen in Gegenwart von Veranstaltern.
Wenn möglich umging man hier und da lieber diese Formalie, was auch nicht korrekt, mir aber verständlich war und ist.
Wer solche Bögen schon vor der Nase hatte, weiß was&wie skruril und sinnentleert da manches plötzlich gewußt werden wollte.

Wie gesagt; der Urheber soll nicht draußenvor bleiben, aber die Verhältnismäßigkeiten sind gegenwärtig in Mißproportion und die neuen Regelungen
bieten offenbar genug Anlaß neuen Absurditäten Tor und Tür zu öffnen.
Die Betroffenen gehören mit an den Tisch.
Der müßte noch nichtmal rund sein, wenn er nur der wechselseitigen Verständigung dient. ;)

GKL

Gefährlich leben auch Menschen mit phonografischem, bzw. sehr gutem musikalischem Gedächtnis, die jederzeit einmal gehörte nicht-GEMA-freie Musikstücke originalgetreu wiedergeben könnten.

Sollte die GEMA diese Schmarotzer nicht auch endlich einmal zur Kasse bitten?  :mrgreen:

TERMInator

Zitat von: GoschiIch verstehe gar nicht, wieso ich für einen USB-Stick überhaupt GEMA-Gebühren entrichten muss. Meistens hab ich da nur Daten drauf, die mit der GEMA gar nichts zu tun haben.
Dass die ohnehin schon fragwürdige GEMA-Vermutung jetzt auch noch für Sticks und Speicherkarten gilt, ist ja wohl ein Witz.

Ich habe jetzt auch Kindergeld beantragt. Ich habe zwar keine Kinder - aber das Gerät dazu.

Guchot

Ich hab auch unterzeichnet. So langsam drehen die am Rad. Das mit den Speicherkarten ist der Witz des Jahrhunderts. Ich hab ungefähr 10 Stück im Einsatz und zwar alle in DigitalKAMERAS! Den Zusammenhang mit der GEMA muß mir mal einer verklären...

lelopa

nun: so ein foto (gerade deine gefallen mir sehr) kann rythmus und melodie haben-
vielleicht liegt es daran  :mrgreen:

gallier

Ich werde eine Gesellschaft gründen die am 1.4.2013 an der Start geht. Die GETOR. Die Gesellschaft für Torschießrechte. Sie vertritt die Rechte der Fußballschuhhersteller. Jeder Fußballspieler der öffentlich ein Tor schießt hat eine Gebühr zu bezahlen die sich nach seinem Jahreseinkommen richtet.  Es gibt nämlich Spieler die verdienen sehr, sehr viel Geld dank den kreativen Ideen der Fußballschuhhersteller.Die gehen aber leider leer aus.Diese Ungerechtigkeit muss ein Ende haben.