Verjüngung versus Vergreisung im 1. Deutschen Ukulelenclub?

Begonnen von skiffle, 18. Sep 2012, 16:46:06

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TERMInator

Zitat von: skiffleEin Terrier ist mitnichten ein Dackel!
Ich weiss - ich hatte beides schon...

Alles für den Dackel, alles für den Club, unser Leben für den Hu-Hu-Hund die U-U-Ukulele

Knasterbax

#46
Mal weg von den Worten, der Fahne (und den Hunden):
Ich denke auch, dass es mit der Musik zu tun hat, die wir so spielen.
Wenn unser dfly \"Bohemians Like Us\" spielt, finde ich (Jahrgang \'60, musikalisch in den 80ern hängengeblieben, eher Cure als Bananarama übrigens) das hochmodern!
Im tagesaktuellen Dudelfunk läuft das dann aber auch schon unter \"Oldie\"...  :roll:

Der Verjüngung zuträglich finde ich z.B., wenn die Re-entrants \"Poker Face\" von Lady Gaga spielen:
http://www.youtube.com/watch?v=3W2_yEJH0Ys
Und weltweit gesehen findet sich doch von jedem aktuellen Hit - ungeachtet seines musikalischen Potenzials  :mrgreen:  - ein Uke Cover!

Ansonsten: Ist das hier auch wieder ein Alte-Säcke-Thema? Können sich die U-40er mal äußern?!?

(Auch interessant: Kaum einer rückt hier in seinem Profil mit dem Alter raus... ;) )
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Asmodeus

Okay, dann geb ich mal als U40 meinen Senf dazu ;-)

Also, ich bin aktuell 24 und höre weder HipHop noch House und genauso wenig finde ich die Bezeichnung \"Club\" altmodisch.
ich singe in einem relativ großen Chor, in dem die Altersspanne zwischen 14 und 72 beträgt und... das funktioniert super! Die \"kleinen\" bringen immer wieder neuen Elan mit rein und die älteren sichern das ganze durch ihre Erfahrung ab.. das is wunderbar!! von daher bin ich absolut für eine große Streuung und bunte Mischung!!! :-)

Ach ja, musikalisch steh ich irgendwo zwischen Classic, 80ern und junggeblieben Klassikern ;-) Gesungen wird am liebsten Bach und Händerl, auf dem Klavier probier ich mich im Moment an den älteren Meat Loaf\'s (bzw. Jim Steinman\'s) Songs (einfach nur geniale Mucke!) und auf der Uke spiel ich was mir unter die Finger kommt. Aktuell nen bisschen Celtic-Folk usw...

Knasterbax

#48
Okay, Asmo, und was könnte deiner Meinung nach den Laden für jüngere Ukulistis interessant machen?

BTW: Wer ist eigentlich die/der Jüngste unter den Nicht-/Mitgliedern?  :D
Henri?
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Asmodeus

#49
Das Problem ist glaube ich nicht der Club sondern das Instrument... oder besser, die weitläufige Meinung über das Instrument und seine öffentliche Wirkung. Vor \"Over the Rainbow\" kannte in Europa nur eine \"Elite\" die Ukulele als ernsthaftes Instrument aus unterschiedlichen Quellen, zum beispiel aus \"Manche mögens Heiß\".
Zudem ist, bis auf jenen Interpreten, dessen Namen ich besser nicht schreibe, mit Ausnahme von Grönland, in keinem Land ein Interpret mit Ukulele \"Hip\". Ergo spiele die meisten Kids leider immer noch die 6-Saiter...

So, genug Gründe, nun zu einer möglichen Lösung.
Ich bin selbst Lehramtsstudent, habe als Praktikant schon die Erfahrung gemacht und auch hier im Forum schon von unterschiedlichen Lehrern gehört, dass Kinder sehr positiv auf die Ukulele reagieren. Tatsächlich ist, es auch schon in Dänemark und Grönland (ein Schulsystem)  so, dass die Ukulele in fast jeder Schule im Musikunterricht gespielt wird... daher bin ich der Meinung, dass eine \"Verjüngung\" nur dann zustande kommen kann, wenn die Kinder an die Ukulele herangeführt werden, sei es in der Schule oder in Musikschulen.
Dafür bräuchte es aber unterschiedliche Vorraussetzungen.

1. Ukulelen braucht das Land. am besten Klassensätze (ca. 10 Instrumente), die auch für kleine Schule erschwinglich sind.. am besten als deutlich unter 500€ und trotzdem spielbar.

2. Lehrer braucht das Land! In den Schulen, Musikschulen und Hochschulen fehlt es an Lehrern, die das Uke-spielen weiter geben. Zum glück funktioniert dass, wenn man dem Forum glauben darf, Privat schon sehr gut, aber halt nicht in der Breite....

Kugel

#50
@ Asmodeus: War es die Uhrzeit oder bist Du Lehramtsstudent auf Deutsch oder doch besser mehr als auf Musik?

Für mich bisher der unterhaltsamste Beitrag - nun vielleicht liegt es auch daran, daß sich Skiffle, der Größe des Problems gewahr, sich ein wenig zurückhält.

Deine Forderungen finde ich klasse! Sollte ich jemals eine Schule gründen, werde ich sie beachten und umsetzen.

@ all:  Eine interessantes \"Problem\", wird es unter dem Gesichtspunkt der Verbreitung der Ukulele betrachtet - aber möglicherweise ein uninteressantes oder gar keins, für die konkrete Freizeitgestaltung.


Gruß Kugel :o)

HEiDi

Danke, Kugel - ich saß seit gestern Nacht auf meinen Fingern...  8)

Mein Bruder (Sportlehrer) würde auf Sport tippen.  ;)
(\"Ich hab kein Zettel und Stift. Ich studier Sport.\")
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

skiffle

#52
Ich bin begeistert, wie das Thema doch in vielen von Euch arbeitet.
Es ist wohl eine \"flächengreifendes\" Phänomen.
Wie gesagt, ich bin aus eigener Anschauung überzeugt, das die Musikanten vom Teenealter bis zu uns
Älteren durchaus sehr vielfältig Musik mögen. Nicht anders als die Generationen vorher.
Und auch der Umstand, dass wir in unseren Gruppierungen oft recht \"reif\" und mit nachgefärbten
Haaransätzen musizieren ist ja nicht neu.

Alle, die es erfahren haben, wissen, dass dieses Musizieren über alle Generationen,
unisex und mit Migrationsvordergrund eine erfrischende Erfahrung und Breicherung sein kann.
Und natürlich haben junge Leute heute auch andere Formen sich zu unterhalten bzw. zu musizieren.
Doch irgendwie sollte es doch gelingen unaufgesetzt Jugend auch unterhalb der Dreissiger,
also im AZUBI- Alter, für die Treffen zu gewinnen.
Ich denke eine Flaggen- und Begriffsmodernisierungen würden da nix ändern.

Wir strahlen durch unserer Ukulele-Klänge und subjektiven Schwingungen darüber hinaus!
Ich würde jedenfalls auch gern mal Teenemugge für 2-3 Stunden mitmuggen.
Und nicht nur aus strategischen gründen.
Außerdem ließen sich ja auch immer spontane \"Splittergruppen\" bilden.
Da gibts ja viel zu entdecken, wenn es gemeinschaftlich erarbeitet wird.
Es sind ja die Momente des gemeinsamen Tuns die gut tun, anregen und oft weiterhelfen.
Einige brachten ja schon ihre eigenen Kinder und Enkelkinder mit. Das finde ich prima!

Da bleiben dann noch originelle Werbeaktionen, die auf die Treffen hinweisen?
Bestimmt entsteht dann hier und da die Furcht vor überraschender Überflutung und radikaler Veränderung.
Sprich; Schluß mit der Gemütlichkeit?  :- (
Die (  z. B. das Buffet  [size=8] 8-( [/size]  ) gelte es dann vehement zu verteidigen!
Ich bin mir sicher, dass sich hier und dort ein Weg finden wird,
der hier noch zur Weiterempfehlung gepostet wird.
Rom wurde ja auch nicht an einem Tag gebaut.
Wir dürfen bestimmt gelassen bleiben und dennoch dabei Ideen finden.  :-)

Dieser hier ist für größere Gruppen eine echte Herausforderung.
Man beachte die jeweils rechte Hand und stelle sich das multipliziert auf Gruppenstärke vor:
http://www.youtube.com/watch?v=S8Kj_RNKe3g&feature=relmfu
:-) :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)  :-)

Asmodeus

#53
@Kugel: Es war die Uhrzeit....aber der Inhalt ist absolut zeitunabhängig!!^^
Amsonsten hab ich Musik und  Bio (bzw, HSU)

Das hier ist übrigens die Gröndländerin Nive Nielsen :http://www.youtube.com/watch?v=NNSlkT0VhGQ
(Auf dem Video spielt sie glaub ich keine Ukulele... oder nen 6 -Saiter... aber bekannt geworden ist sie durch einen Auftritt vor Sonja von Norwegen, mit einer knallrote Ukulele..)

Juttalele

Ich kann vielleicht deshalb kein Problem in alledem finden, weil für mich solche Mischungen immer völlig alltäglich waren und sind. Sei es in meiner eigenen Jugend (noch ohne Ukulele, dafür mit Gitarre und Co.) oder jetzt im grauen (in meinem Falle ungefärbten) Haar-Alter. Als Jugendliche habe ich (mit all den anderen Jugendlichen) sehr von den Älteren profitiert (und sie von uns), ich erlebte dies immer wie eine Art wahlverwandtschaftliche Großfamilie.

Wenn ich z. B. in meinen Kursen mit gemischter Alters-Zusammensetzung anbot, jede/r möge einfach mitbringen, was ihm/ihr gefällt oder sie mal üben wollen ... kam nur selten etwas. Nicht, weil sie zu schüchtern gewesen wären, sondern weil sich kaum jemand daran rieb, was ich ihnen anbot.

Ich glaube, es geht bei alledem gar nicht so sehr um Musikgeschmäcker und Richtungen, sondern um die Art und Weise, WIE der Ton gemacht wird ... also um die Menschlichkeit, die Offenheit und Verspieltheit, die Freude ...

Bebopalula

#55
Ob es für die Kids sooo interessant ist, bei den \"Stammtischen\" (schon dieses Wort sollte alle unter 80jährigen abschrecken ;) )  oder Treffen mitzumachen, bezweifle ich (mit Ausnahme der ganz Jungen, die mit ihren ukebegeisterten Eltern anreisen, was immer sehr schön ist).
Ansonsten sollen sie in ihren eigenen Gesellungsformen Musik machen und ihrem eigenen, der Zeit entsprechendem  Musikgeschmack nachgehen. Sie sollten sich auch nicht um den musikalischen Uke-Geschmack und die Begegnungsformen von Papa und Mama kümmern müssen.
Die Uke ist eine gute Möglichkeit, Musik schnell Lernen und erfolgreich Spielen zu können. Wenn man sich die heutige Pop- und Singer/Songwriter-Musik ansieht/anhört, dann wird auch klar, dass die für manchen von uns gängigen Songbooks mit ihren Inhalten (am., irish, scottish Folk, Blues, Traditionals, 60er-Jahre Pop usw.) nicht unbedingt den Geschmack der Jugendlichen treffen.  
Dennoch gibt es phantastische Lehrer/innen und Musikschulen, die die jungen Leute spielerisch zur Musik bringen und diese sich dann weiter entwickeln können. Schaut man sich die Youtube-Beiträge z.B. aus den USA oder aus Asien an, so kann man doch hoffnungsfroh erkennen, dass über die Uke viele junge Leute zur Musik kommen, und das ist aus meiner Sicht die Hauptsache, siehe z.B. http://www.youtube.com/watch?v=TruIq5IxuiU&feature=related
Im übrigen bin ich mit der bisherigen Generationenmischung bei den Treffen durchaus zufrieden.
Happy Strumming!
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Juttalele

Zitat von: BebopalulaAnsonsten sollen sie in ihren eigenen Gesellungsformen Musik machen und ihrem eigenen, der Zeit entsprechendem  Musikgeschmack nachgehen.

Nun ja, das gilt ja im Grunde für alle Beteiligten, egal wie alt oder jung.

ukelmann

Zitat von: Asmodeus1. Ukulelen braucht das Land, am besten Klassensätze
Wenn Du selbst anstrebst, Ukulelen im Unterricht einzuführen, sind Fritz und El_Adrenalid erfahrene Ansprechpartner.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

charangohabsburg

Wie ich mit Besorgnis sehe wird hier viel geredet und wenig getan. Deshalb habe ich, um das Durchschnittsalter zu senken per sofort meines von 101 Jahren auf 1 Jahr gesenkt!

Sorgen muss man haben...

liederbaer

Ich arbeite doch schon daran.  :lol:
http://www.youtube.com/watch?v=0GDENQUqKXg&list=UUJaN5AUn1AFHdcJjRLz6hWA&index=3&feature=plpp_video
Zitat von: skiffleIch mag mich ja irren, aber was mir beim Betrachten der dokumentarischen
Mitschnitte unserer diversen Treffen und bei der persönlichen Teilnahme hier und da auffällt,....
Wo sind die jungen Leute?
Toll, dass die die kommen kommen!
Doch wie könnte man es schaffen, dass sich der Altersdurchschnitt
etwas mehr in Richtung 30iger Jahre bewegt?
Nix dass ich was gegen Seniorentreffs hätte,
aber so ein paar heißblütige wilde Jugendliche könnten doch unserer Beschaulichkeit,
die ich persönlich sehr wohl schätze, etwas aufmischen. Oder?
Ist da mal jemand mit 20 +- x am Start, hat man schon den Eindruck
er/sie/es hat sich verlaufen und kommt schlimmsten falls nie wieder.
Oder hab ich bloß ´ne Wahrnehmungsstörung? 8)
Könnte das eventuell für den Ukuleleclub samt Forum mittelfristig ein Thema sein?

Freilich wird es wohl letztlich immer nur den kleinsten gemeinschaftlichen Nenner geben,
der motiviert und uns Ukulelist_innen temporär muisizierend, fachsimpelnd und klönend vereint.
Aber ich würde auch gern mal Mugge von Jugendlichen beigebracht bekommen,
wenn Ihr versteht, was ich meine.
Quasi die generationenübergreifende Faszination
für Ukulele und handgemachte Musik.
Natürlich kann man es nicht erzwingen.
Wie könnte der Club und die zahlreichen organisierten regelmäßigen
Treffen auch für Jugendliche interessant werden?
Vermutlich könnte diese Frage ein Jugendlicher noch am besten beantworten. Oder?

Hat wer ´ne Idee zum Thema: Verjüngung versus Vergreisung im 1. Deutschen Ukuleleclub?