Bauthread Concertukulele

Begonnen von silberlocke, 25. Sep 2015, 13:58:49

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Andreas Fischer

Bis jetzt sieht es doch ganz gut aus ;-)
Viel Spass beim Bauen und schön dass du berichtest.
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

silberlocke


Hatte nun wieder etwas Zeit um weiter zu machen. Nachdem ich die Formen für die Zargen gemacht hatte, juckte es mich natürlich in den Fingern das Zargenbiegen zu probieren. Lektüre drüber habe ich viel gelesen, aber halt noch nie so etwas selber gemacht. Also brauchte ich zuerst mal ein Biegeeisen, und habe mir ein einfaches nach Anregungen aus dem Gitarrenbauforum gebastelt. Ein passendes Alurohr, für die Hitze ein Heißluftfön, und das ganze auf einem Brett befestigt. Wahrlich eine primitive Konstruktion, und sollte ich mit dem Akustikbau weiter machen gibt es natürlich etwas solideres, bei dem man die Temeratur regeln kann. Aber nichts desto trotz habe ich angefangen zu biegen, und man soll es nicht glauben es hat sogar ziemlich gut funktioniert. Ich denke für den ersten Versuch ist das Ergebnis gar nicht so schlecht.
so für heute genug bis zu Fortsetzung
LG Ralf





silberlocke


Mir ist gerade noch etwas eingefallen,was ich vorher vergessen habe.
Alle Ukulelen die ich bis jetzt gesehen habe, haben mehr oder weniger ein rundes Schallloch.
Ich würde meiner allerdings lieber F - Löcher spendieren. Mir ist allerdings nicht klar, ob F-Löcher nun nur aus optischen Gründen nicht gemacht werden oder ob das akustische Gründe Hat. Vielleicht wegen der Lautstärke  oder was weiß ich.
Wäre für Aufklärung dankbar.
LG Ralf

Fischkopp

Ich habe eine Toby Chennell (Concert), die ist leiser als meine vergleichbaren Concert Uken mit rundem Löchern.



Auch alle Jazzgiarren die ich je hatte mit F-Löchern sind leiser gewesen als vergleichbare Gitarren mit rundem Schalloch, daher vermute ich, dass F-Löcher nicht die Lautstärke entwickeln wie runde Schallöcher.
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 302 Videos)

Bugle

Ich glaube es liegt nicht an den F-Löchern das Instrumente mit derartigen Schalllöchern leiser sind sondern an der Position derselbigen. Bei der Toby Chennel und allen anderen Jazinstrumenten die ich bis dato in die Finger bekommen habe lagen die F-Löcher in Höhe des Steges. Der wiederum ist optimalerweise an der breitesten Stelle des Instrumentes aufgebracht um alles schön ins Schwingen zu bringen. Wenn ich jetzt genau diesen Bereich schwäche, muss ich durch andere Maßnahmen (Beleistung oder gewölbte Decke) dafür Sorge tragen das die strukturelle Integrität des Instrumentes erhalten bleibt. Außerdem habe ich durch die Löcher den schwingenden Deckenanteil auch deutlich verringert - ich glaube neben dem F-Loch Richtung Zarge schwingt nicht mehr viel. Ich denke das all dies für die geringere Lautstärke verantwortlich ist.

Wären die die F-Löcher weiter oben, neben dem Griffbrett angeordnet müßte ein solches Instrument vergleichbar laut sein.
Um es ganz deutlich zu sagen - das sind nur meine theoretischen Ansätze die ich durch scharfes Nachdenken glaube herausgefunden zu haben 8); sollte ich hier völlig daneben liegen bitte ich um Korrektur!

silberlocke


Ja meine beiden Jazzgitarren sind auch leiser als die anderen die ich besitze, aber das habe ich auf die Bauart ( flacherer Body, also weniger Volumen ) geschoben.
Volker deine Ausführung leuchtet mir ein, habe es noch nie von dieser Seite aus gesehen. Also werde ich ihr wohl oder übel ein rundes Schallloch machen, obwohl ich vom optischen her die F-Löcher schöner fände. Aber das bezieht sich ganz auf meinen persöhnlichen Geschmack. Dann dürfte es aber eigendlich nichts ausmachen wenn das Schallloch nicht absolut rund ist, sondern vielleicht etwas oval oder so ähnlich.
LG Ralf

Knasterbax

#21
Leuchtet ein, was Bugle schreibt.
Was spricht also dagegen, bei den F-Löchern zu bleiben und sie näher am Griffbrett zu platzieren? Die Staggs mit Zederndecke haben das, und auch bei der Vita- Kopie von Ohana et al. liegen die Seehunds-Schalllöcher deutlich oberhalb der Bridge.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

ukelmann

Ich finde Bugles Überlegungen ebenfalls nachvollziehbar.
Bugles Beschreibung "... durch die Löcher [ist der] schwingende Deckenanteil ... deutlich verringert", gilt nicht nur für die Decke, sondern auch für das darunter liegende geschlossene Raumvolumen, das durch die hintere Lage der F-Löcher kleiner wird (Violinen haben vor und hinter den F-Löchern Volumen!)

Knasterbax> Kopie Ohana Vita
Die hatte ich, und die ist laut.

Wenn Du F-Löcher schön findest, setze sie nach vorne. Das macht die Uke noch "unikäter", Verwechslungsgefahr ausgeschlossen :)
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

silberlocke


Hatte wieder etwas Zeit zum weiterbauen. Also Zargen auf Länge schneiden, Hals und Endklotz herstellen und das ganze miteinander verleimen. Anschließend habe ich mit der Oberfräse die Aufnahme für den Hals gefräst,
dafür mußte ich natürlich zuerst die Schablonen herstellen. Das Resultat sieht jetzt so aus, ich glaube man kann erkennen was es mal werden soll.



Danach habe ich mit dem Hals angefangen. Erstmal Halskantel auf Maß gehobelt, und dann die Kopfplatte anschäftet und verleimt. Tags darauf kamen die Flügelchen an die Kopfplatte, und der Klotz für den Halsfuß dran. Heute habe ich dann noch den Zapfen für die Halsaufnahme gefräst und die Kopfplatte grob ausgesägt.

Außerdem ist mir heute noch ein Projekt für die kalte Jahreszeit auf den Tisch bezw. die Werkbank geflattert. Eine Ovation Roundbackgitarre, bei der jemand mit brachialer Gewalt die komplette Decke zerstört hat und die Gitte jetzt nicht mehr haben will. Mal sehen ob ich sie mir wieder herrichten kann.
LG Ralf

Andreas Fischer

Sieht toll aus.  Tolles Projekt.
Ein Foto von deinem "Biegeeisen" wäre interessant.
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

silberlocke


Hi  Andreas,
Also Biegeeisen möchte ich das eigendlich nicht nennen, es ist vielmehr ein zu Testzwecken primitiv zusammen gewerkeltes Teil. Hatte ja noch nie was mit Zargenbiegen zu tun, aber wie gesagt es hat erstmal funktioniert und ist kein Dauerzustand.



Habe mich zwischenzeitlich doch für die F-Löcher entschieden, gefallen mir einfach weil die Uke eh fast wie eine kleine Jazzgitarre aussieht.  Ich habe Bugles Anregungen in Bezug auf das  Schwingen berücksichtigt, und die F-Löcher nach oben verschoben.
Eure Meinung würde es so gehen, oder sieht das doof aus?
LG Ralf


ukelmann

Zitat von: silberlocke am 14. Okt 2015, 19:38:16
Ich habe Bugles Anregungen in Bezug auf das  Schwingen berücksichtigt, und die F-Löcher nach oben verschoben.
Je länger ich's ansehe, umso besser gefällt es mir *daumenhoch*
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

Andreas Fischer

Danke fürs Foto

Aussehen tut es gut. Ob es gut ist, ich weiß es nicht.
Vielleicht solltest du erfahrenere Bauer fragen. (Es gibt dazu ja auch Foren)

Sag mal "traust du dich da einfach so ran" oder hast du ein Buch, recherchiert, anderweitig Erfahrung?
Bin gespannt wie es weitergeht.
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

Bugle


Knasterbax

Wäre es sehr gewagt, angesichts des Cutaways das rechte F-Loch etwas tiefer zu setzen als das linke?
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)