Bauthread Concertukulele

Begonnen von silberlocke, 25. Sep 2015, 13:58:49

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allesUkeoderwas

Ukulelen: Nur Schrott

silberlocke

Hallo Leute,
Tut mir echt leid, dass ich mich so lange nicht melden konnte, aber wie geschrieben war ich über eine Woche nicht zu hause und dann kam auch noch ein Trauerfall dazwischen. Gestern konnte ich erstmals wieder etwas
weiterbauen. Das Binding war zwischenzeitlich eingetroffen, also konnte ich meinen 2ten Versuch in Sachen Binding starten. Dabei kam logischerweise wieder die Oberfräse zum Einsatz, habe damit schön vorsichtig die Nut 1,5 X 6 mm rundum gefräst. Vorher habe ich natürlich erst wieder eine Probefräsung an einem anderen Stück Holz gemacht. Dann wurde das Binding in die Nut eingeklebt und mit Klebestreifen fixiert. Ich denke das ist ganz gut geglückt. Morgen werde ich die Klebestreifen entfernen, und dann sehen wir weiter.
Nach den Feiertagen kann es dann weiter gehen.
Bis dahin wünsche ich euch allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
LG Ralf


Andreas Fischer

wünsche auch ein frohes Fest usw
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

silberlocke

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich diese Woche endlich wieder an meiner Ukulele weiter arbeiten. Das kleben des Bindings hat wieder Erwarten, bis auf eine kleine Ecke die ich nachkleben mußte, ganz gut geklappt. Anschließend mit einer Feile die feinen Überstände entfernt und plan geschliffen. Dann wollte ich die Flecken auf der Decke ( sieht man auf dem letzten Bild ) abschleifen, und dabei passierte mir dann das Elend.
Ich kann noch nicht einmal sagen wie es passierte, aber irgendwie bin ich mit dem Schleifklotz an der Ecke vom F -loch hängen geblieben und habe ein Stück aus der Decke gerissen. Damit ist das gute Stück ruiniert.
Als Rettungsversuch habe ich die Risskanten mit dem Kattermesser gerade geschnitten und ein 1,5 mm dickes Stückchen eingeleimt. Den Ausriss konnte ich in den anderen Spänen leider nicht mehr finden. Wie zu erwarten ist das natürlich zu sehen, und ich könnte über meine Unachtsamkeit vor Wut platzen. Im Moment weiß ich nicht was ich nun mache, denn um es richtig zu machen müßte ich eigendlich alles zerlegen und eine neue Decke aufleimen. Irgendwie wiederstrebt mir das, denn dann kann ich ja gleich den Hals behalten und den Body neu bauen.  ich habe sie einfach mal provisorisch zusammen gesteckt. sieht jetzt so aus.



Muß mir jetzt erst mal klar werden wie ich weiter verfahre, vielleicht habt Ihr ja eine andere Idee.
LG Ralf

Bugle

Also erst mal vorneweg; wenn ich mir das Foto der fertigen Uke anschaue binich schwer beeindruckt. Ich kann dir versichern das Du da was richtig feines gebaut hast. Dieser kleine Rückschlag ist ärgerlich aber dafür das ganze Instrument zu zerlegen, steht ja nun in gar keinem Verhältnis dazu. Lass es so; ich habe bei den vierzig Uken die ich bis jetzt gebaut habe an JEDER irgendwas verkackt. Bei manchen sieht man es, bei anderen ließ es sich korrigieren und kaschieren aber alle sind wunderbar spielbar und klanglich gut geworden. Form (Optik) follows function.
Das ist jetzt die Variante - lernen durch Schmerz. Beim nächsten Instrument (ich bin überzeugt du baust weiter) wird Dir DIESER Fauxpas nicht mehr passieren, dafür vielleicht was anderes.

Mein Rat ist: Fummel das Schallloch so gut hin wie es geht, lackier die Uke, Saiten drauf und hüa ;). Du wirst viel Freude daran haben und wahrscheinlich lange Zeit der Einzige, sein der diesen Fehler sieht!

Edit: Außerdem hätte dir das Stückchen auch nach zwei Wochen beim normalen Spielen abbrechen können - dann hättest Du sie doch auch nicht geschreddert. Oder?!

Andreas Fischer

Mein Rat:
1. lass es so, ihr habt euch die kleine Macke verdient
oder
2. ein edles und schönes Furnier
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

allesUkeoderwas

#96
Ganz toll, was Du da erschaffen hast!

Die kleine Macke...
Naja, Dich wird sie wohl ewig ärgern, aber für Fremde vermutlich nach der Reparatur nicht zu sehen...

Ich schließe mich Bugles Tipp an: Evtl. beizen, dann matt lackieren. das wird es wohl kaschieren.
Macht die Decke mit den empfindsamen F Löchern auch unempfindlicher gegenüber normaler Beanspruchung beim Spiel.

@Edit

Hab noch mal Rückschau gehalten... Zeder... Das "Zeug" ist ja sowas von bröselig, wenn es nicht lackiert ist...
Unbedingt lackieren, dann wird's stabiler!
Dafür klingt Zeder aber ganz wunnebar.
Ukulelen: Nur Schrott

silberlocke


Erstmal danke für eure aufmunternden Worte.
Ja ich werde sie fertigbauen, denn wenn ich es mir so überlege steckt doch eine Menge Zeit und Arbeit drin.
Die Macke ist dann mahnendes Beispiel für die Zukunft vorsichtiger zu sein. Wenn ich gewußt hätte wie empfindlich Zeder ist hätte ich warscheinlich doch Fichte für die Decke genommen.
Mit dem lackieren werde ich noch Probleme bekommen, denn meine Werkstatt ist ein ehemaliges kleines Stallgebäude das keine richtige Heizung hat.

Andreas. Wie meinst du das mit edles schönes Furnier ?
LG Ralf

Bugle

#98
Zitat von: silberlocke am 09. Jan 2016, 13:41:49

...
Mit dem lackieren werde ich noch Probleme bekommen, denn meine Werkstatt ist ein ehemaliges kleines Stallgebäude das keine richtige Heizung hat.
...

Zu dem Themamöchte ich Dir einen, zugegebenermaßen unbequemen aber gangbaren, Weg beschreiben, den ich bei solchen Aussentemperaturen bereits mehrfach erfolgreich beschritten habe.

Vorweg - ich sprühlackiere mit Würth Nitrolack (meistens seidenmatt). z.B.: http://www.ebay.de/itm/5-x-Wurth-Klarlack-Seidenmatt-4011231895026-400ml-Spruhlack-Schutzlack-/321918258334?hash=item4af3d2cc9e:g:ezEAAOSwYHxWQzjJ

Also, das Instrument wird lackierfertig gemacht und verbringt dann eine Zeit im schön temperierten Wohnraum; der Lack ebenso. Dann gehe ich sehr zügig in die (marginal beheizte) Werkstatt, lackiere genauso zügig eine Schicht und begebe mich mit dem lackierten Instrument sofort wieder in den wohltemperierten Wohnbereich (bei mir Arbeitzimmer). Ja, das duftet dann eine Zeit nach leckerem Lack und ja, die Frau moppert ;). Da wir aber keinen Keller haben wo ich das Teil trocknen lassen kann - lass ich sie moppern und lüfte nach Möglichkeit großzügig. Solltest Du einen Kellerraum verfügbar haben, dann hast Du es diesbezüglich einfacher; da könntest Du auch noch mit einem Heizöfchen eine entsprechende Trocknung unterstützen.

Der Sprühlack trocknet sehr schnell und von daher ist die "Duftbelastung" wirklich ertäglich. Den Vorgang kannst Du dann so oft wiederholen, wie Du Lackschichten auftragen möchtest.
Viel Erfolg.

Andreas Fischer

ich meinte ein furnier drauf leimen auf die decke

aber es so zu lassen wäre auf jeden fall meine erste wahl
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

silberlocke


Ja Volker, das wird wahrscheinlich die einzige Möglichkeit sein das Teil zu lackieren. Ich möchte ja nicht bis zum Frühjahr mit wärmeren Temperaturen warten. Sprühst du den Lack direckt aufs Holz, oder grundierst du sie vorher ( zB mit Clou Schnellschleifgrund ).
Andreas deine Idee mit einem Furnier sähe bestimmt gut aus, aber dazu müßte ich den aufgeleimten Saitenhalter wieder entfernen was ja auch nicht so einfach ist. zweiten spricht noch dagegen dass ich damit das Binding auf der Oberseite verdecke. Also lasse ich es so und laclkiere sie. Wird allerdings erst Ende nächster Woche sein, weil ich bis Donnerstag wieder weg muß.
LG Ralf

Bugle

Zitat von: silberlocke am 10. Jan 2016, 13:00:42

Ja Volker, das wird wahrscheinlich die einzige Möglichkeit sein das Teil zu lackieren. Ich möchte ja nicht bis zum Frühjahr mit wärmeren Temperaturen warten. Sprühst du den Lack direckt aufs Holz, oder grundierst du sie vorher ( zB mit Clou Schnellschleifgrund ). ...
Ich habe beides schon gemacht. Hängt einfach von der Oberfläche ab die Du erreichen willst. Die letzten drei/vier Jahre habe ich ohne Schnellschleifgrund gearbeitet, davor habe ich einige Uken gebaut wo ich das genannte Produkt verwendet habe. Mit Schnellschleifgrund wird es sehr schön glatt, ohne wirkt es offenporiger - was mir zur Zeit einfach besser gefällt.

Andreas Fischer

Der "Holzwurm" bei dem ich mal gearbeitet habe, hat immer 1-2 mal stark verdünnt vor-lackiert und das angeschliffen vor der nächsten Schicht (ok, das Schleifen war immer meine Aufgabe) ... zum Schluß ergab das eine Lackschicht die glatt war wie sonnst was.

Nachtrag, wegen Furnier; an den Steg hab ich gar nicht gedacht, mein Fehler
Aber ich würde die "Macke" ja auch lassen
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

Dedel

Zu Deinem Problem mit dem kaputen F-Loch.

Ich hab mal irgendwo ein Video gesehen, da wurden kleine Risse und Löcher in Griffbrettern folgendermaßen repariert:

Sekundenkleber auf den Riss geben und sofort drüberschleifen. Der Schleifstaub verbidet sich mit dem Kleber und der Riss wird geschlossen.

Vielleicht kannst Du auf diesem Weg die Fehlstelle an deinem F-Loch zumindest ein wenig unauffälliger hinbekommen.
Allerdings, bei so hellem Holz und dann noch mit relativ starker Maserung ...

silberlocke

Hi Leute,
Den kleinen Ausbruch am F Loch hatte ich ja repariert, und er war nach dem schleifen kaum noch zu sehen
( Freude  ;D ) . Heute wollte ich dann weitermachen, dabei gab es dann den absoluten Supergau. Beim ansetzen einer Zwinge bin ich so unglücklich abgerutscht, dass ich dabei die Decke zerstört habe. Wie allesUkeoderwas schon sagte, das Zeug ist bröselig wie Mürbeteig. Ergo muß ich mir jetzt eine neue Decke besorgen, aber diesmal nehme ich Alpenfichte. Weiß jemand eine günstige Bezugsquelle, denn die bei Espen wollen für den Versand 14,95 € was ich zu teuer finde. Bei meiner vorigen Bestellung waren es noch 8 €. Bei dieser Gelegenheit kann ich ja nochmal überlegen, ob ich nicht doch wie anfangs diskutiert ein rundes oder D Schallloch mache.