Sopranino und Gigbox Eigenbau NEU: Youtube-Klangbeispiel

Begonnen von Uki-Zwucki, 08. Nov 2008, 00:17:54

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UkeDude

Klasse Thomas, bin mal gespannt wie es dann fertig ausschaut.  Sag mal ist das Foto verzerrt? Der Kopf wirkt so breit.

doncorleone

schöner fortschritt, bin schon aufs endergebnis gespannt, hoff es geht nix mehr schief bis zum finish!

don

Uki-Zwucki

hi!
naja, übern berg bin ich leider noch lang nicht.
das photo ist nicht verzerrt. der kopf ist so kurz, da ich den hals so lang als möglich machen wollte.

bundstäbchen rausrupfen? schade für dich. sag, ist das ein lötkolben auf dem photo? brauchst du den zum kleberlösen oder wozu?

jetzt ist bei mir leider arbeitspause angesagt, weil ich seit gestern fürchterliches kreuz- (unterer rücken)-weh habe.
grüße, thomas

charangohabsburg

Nein, nicht schade, das Griffbrett, bzw. der Hals ist verzogen, da das Instrument aus ganz schlecht getrocknetem Holz gemacht wurde (Baum im Januar 07 gefällt, Charango im September 07 fertig!   :shock: )

Ja, das ist ein Lötkolben, und dient wie Du vermutet hast dazu, den Leim (Sekundenkleber), der unnötigerweise für die Bundstäbchen zu fixieren verwendet wurde, zu lösen. Ich verwende allerdings den Lötkolben mit einem davorgeschalteten Dimmer, da bleibt mir mehr Zeit zwischen Leim lösen und Holz verkohlen  :mrgreen:
Zudem habe ich in der Lötspitze eine Rille reingefeilt, damit mir das heisse Ding sicher nicht aufs Griffbrett abrutscht.

Die Beisszange habe ich so präpariert, dass sie an der Fläche, die in Kontakt mit dem Griffbrett ist, völlig plan ist, und messerscharf zugeschliffen. Die ganze Operation lief butterweich und wie am Schnürchen ab, nach 30 Minuten waren die 17 Bünde raus. Jetzt kommt die Dreckarbeit mit dem Abrichten des Griffbretts...

Wie hast Du die Bundastäbchen reingeklopft? Ich nehme an mit einem Kuntstoffhammer, aber mit oder ohne Unterlage zw. Hammer und Bunddraht?

Also schon mal gute und schnelle Besserung für Deinen Rücken!!!

Gruss,
Markus

Uki-Zwucki

#49
hi!
das mit dem lötkolben, dimmer, kerbe ist clever. ich bin ja kein erfahrener uke-bastler, aber merk ich mir.

hier das verwendete werkzeug:


die stäbchen gekürzt, so gut es ging mit den fingern in die schlitze hineingedrückt, dann mit dem kleinen metallhamer und mit zwischenbrettchen eingeklopft. die meisten stäbchen hab ich leicht schräg (ein ende drin, ein ende in der luft) eingeklopft, damit sie nicht beiseite kippen. dort, wo die schlitze etwas breiter waren, ging es, die stäbchen über die ganze breite mit den fingern einzusetzen. teilweise auch leim reingeschmiert, wo irgendwie zu breit.
hölzchen dazwischen, um keine dellen in die stäbchen zu klopfen. teilweise aber auch direkt mitn holzhammer drauf.
ach ja, unterm hals ein fahrradschlauch, damit keine dellen...

und im vordergrund eine kleine flex für die feinarbeit ;)
grüße, thomas

charangohabsburg

Zitat von: Uki-Zwuckidas mit dem lötkolben, dimmer, kerbe ist clever. ich bin ja kein erfahrener uke-bastler, aber merk ich mir.
Ist (ausser dem Dimmer) nicht auf meinem Mist gewachsen, der erfahrene Reperatur-Veteran Frank Ford gibt auf seiner Webseite grosszügig Auskunft  ;) Ich hoffe, Du brauchst diese Tipps nie, oder zumindest nicht ausgerechnet beim Eigenbau!

Zitat von: Uki-Zwucki[...] und im vordergrund eine kleine flex für die feinarbeit ;)
Ganz heisses Werkzeug! (habenmuss? ;) ) Ist das um die feuchten Leimreste wegzuwischen?
Ich bereite mich schon mal mental aufs Bundieren vor, Danke fürs Foto!

Hast Du den verpatzten Schlitz schon hingekriegt? (von wegen Leim reingeschmiert wo zu breit )

Uki-Zwucki

danke für den link!
nein, der versaute schlitz ist noch nicht gemacht. der ist nämlich ganz oben, am korpus schon. und den möcht ich erst klopfen, wenn der hals am korpus angeleimt ist - damit mir das griffbrett dort nicht abbricht oder knickt.
eine sache wird dann auch noch der nullbund, da ich wenig rest am griffbrett gelassen habe. da werd cih glaub ich, den schlitz noch etwas breiter dröseln. auf jeden fall noch drüber schlafen.
grüße, thomas

charangohabsburg

Wenn das mit dem Nullbund in die Hosen gehen sollte (nein, wird schon gut gehen), könntest Du immer noch stattdessen den Sattel so gestalten, dass der Nullbund nicht nötig ist (d.h. Griffbrett kürzen und Saitenschlitze auf die richtige Höhe, und nicht soweit runter wie geplant einschleifen).

Das mit dem ausgeleierten Schlitz verstehe ich nicht ganz, denn wenn Du auf dem Ukulelenkorpus (bzw. auf dem dann darüberliegenden Griffbrett) rumklopfst, ist das ja auch nicht unbedingt gesund... Kannst Du nicht etwas anderes als den Korpus als \"Unterlage\" nehmen? Ev. den Hals (nicht jedoch das übestehende Griffbrett) mit einem Punkt schwachen Leimes (z.B. Ponal, ev. mit einem Tropfen Wasser verdünnt) an einer massiven \"Korpus-Attrappe\" (= Holzblock) fixieren, Bundstäbchen reinklopfen, und dann die \"Punkt-Leimung\" mit einem Spachtel wieder lösen.

Ich nehme an, dass der problematische Schlitz nur auf einer Seite (gegen die Bücke, oder gegen den Sattel hin) breiter geworden ist, und hoffentlich nicht auf der ganzen Länge :roll:  . Den würde ich mit dickflüssigem Epoxy dort (und nur dort) auffüllen, wo er breiter geworden ist, und dann nach der Aushärtung des Leims das Sägeblatt in den noch offenen Schlitzteil legen, um eine schöne Führung zum Epoxy durchsägen zu haben. Epoxy hat den Vorteil gegenüber einer Sägemehl-Leim Mischung, dass es beim Aushärten nicht schrumpft. Dort wo das Epoxy im Schlitz nicht hin soll, musst Du den Schlitz z.B. mit einem Zündhölzchen abdichten. Epoxy mit einer Nadel oder einem dünnen Nagel in den Schlitz geben.

Ich weiss nicht, wie sehr der Schlitz ausgeweitet ist, aber es wäre schade, wenn das Bundstäbchen am Schluss schief sitzen oder lottern würde.

Ok, eventuell habe ich jetzt überflüssig viel geschrieben, Du hast ja auch nicht 2 linke Hände ;)

Viel Erfolg und ruhige Hände!   8)
Markus

Uki-Zwucki

#53
nachdem das jetzt soo thema ist:
hier der Schlitz des Grauens: und erstmals die griffbretteinlagen (ahornfurnier)

könnt ihr verstehen, daß ich mich deswegen über mich (sorglosen, manischen, brutalen idioten) ärgere :evil: ?!

beim photographieren hab ich das bundstäbchen in den schlitz gehalten. wackelt jetzt nicht so schlimm wie´s aussieht, (vor allem optisch ist es furchtbar ob der abgesplitterten furnier) aber ich werd es mit sekundenkleber fixieren. und ja, ich werd es erst reinklöpfchen, wenn der hals angeleimt ist. der korpus ist ja noch offen, und der bund sitzt genau über dem verstärkungsholz im korpus.
und halt nicht so oft in den oberen lagen spielen :lol:

UkeDude

Zitat von: Uki-Zwuckikönnt ihr verstehen, daß ich mich deswegen über mich (sorglosen, manischen, brutalen idioten) ärgere :evil: ?!

Ja kann ich verstehen. Ich glaub deswegen wage ich mich nicht an so ein Thema ran, weil ich es dann kurz vor Schluß versauen würde. ;)  

Kann man das nicht mit einem Stück Holz des Funiers reinleimen und dann den Bundsteg nochmal setzen?

Uki-Zwucki

#55
Zitat von: UkeDudeKann man das nicht mit einem Stück Holz des Funiers reinleimen und dann den Bundsteg nochmal setzen?
naja könnte man (wer man? ich nicht) sicherlich auch irgendwie. diese absplitterungen sind jedoch max. ca. 0,5 mm tief, daher denk ich eher an -belassen, oder -zuspachteln. vielleicht mit kunstholz aus der tube, oder ich misch mir einmal so ein sägemehl-leim-gemisch und test an einem reststückchen.
jetz leg ich mich wieder hin. die arbeitszeiten zwischendurch sind wegen meinem kreuz leider ziemlich kurz.

charangohabsburg

Zitat von: Uki-Zwuckinachdem das jetzt soo thema ist [...]
Na, für Dich MUSS das jetzt ein Thema sein, sonst geht es ja nicht mehr weiter! ;)

Ich habe es mir weniger in die Breite, jedoch tiefer vorgestellt. Zum Glück ist die den restlichen Bünden zugewendete Seite des Schlitzes intakt, das macht die Sache ein wenig einfacher. Klar, das Ganze ist eher eine aesthetische Angelegenheit, aber bekanntlich hört ja das Auge mit ;)

Angesichts der geringen Tiefe der Aussplitterung, und dass eben doch einiges unter dem Bundstäbchen hervorschauen wird, würde ich Dir jetzt doch eher eine Leim-Schleifstaub-Mischung empfehlen, als Epoxy.

Wenn Du noch ein Restchen vom Griffbrett-Holz hast, mache Dir ein Häufflein Schleifstaub dieses Holzes in ein gefaltetes Papier, am Besten mit 100-er oder feinerem Schleifpapier (ev. 180-er oder 240-er, feiner bringt kein viel besseres Ergebnis mehr).

Jetzt musst Du den Schlitz an den Stellen, wo repariert werden muss abdichten. Am Besten geht dies, indem Du ein Wachspapier (z.B Backpapier) mit der glatteren Seite gegen den Rand hin in den Schlitz stellst und mit einem (Zünd-)Hölzchen festklemmst, so dass der Leim  möglichst wenig oder gar nichtin den Schlitz gelangen kann. Da sollte wirklich dicht sein, das erspart Dir nachher Arbeit.

Dann gibst Du mit einer Nadel ganz wenig (ca. 1/2 Tropfen) Sekundenkleber in einen einzelnen Ausbruch ...Atem anhalten ;)
Keine Panik, der Sekundenkleber härtet nicht blitzartig aus, solange eine Feuchtigkeit dazukommt, aber es muss jetzt trotzdem zügig vorangehen:
Auf ein anderes Papier gibst Du einen Tropfen Sekundenkleber und schiebst mit einem zugespitzten Papier- oder Karton-Schnipsel soviel Schleifstaub über den Tropfen, dass dieser fast oder ganz zugedeckt ist. Dann mischst Du den Tropfen und den Schleifstaub mit der Nadelspitze zu einer Brühe, und gibst mit derselben Nadelspitze soviel in den Ausbruch, bis dieser schön ausgefüllt ist, aber nicht überläuft. Zuviel wäre schlecht, da sich dann der Schlitz leicht damit füllen könnte (Kapillarwirkung).
Dann kommt der nächste Ausbruch dran, einer nach dem Anderen, jedoch (falls Du die Säge für die Bundschlitze nochmals in Anspruch nehmen kannst) vorerst nur bis zur Mitte der Schlitzlänge!

Die Aushärtung dauert länger als man annehmen würde: nach ein paar Stunden kannst Du die Zündhölzchen rausnehmen, und das Wachspapier, so gut es geht entfernen. Jetzt solltest Du (idealerweise) mit der feinen Säge der richtigen Dicke den reparierten Teil des Schlitzes auf die nötige Breite bringen, die noch nicht reparierte Hälfte des Schlitzes dient als Führung. Falls Du jedoch das \"Stopfmaterial\" (Wachspapier) restlos entfernen konntest, passt ev. der Bunddraht auch so schon rein.

Danach noch dasselbe für die anderen Ausbrüche, wobei dann die schon reparierte Hälfte des Schlitzes als Sägeführung dient.

Falls Du die Säge nicht einfach so wieder in Anspruch nehmen kannst, kannst Du den Schlitz notfalls auch mit einer Nagelfeile säubern.

Danach gilt es den Füllpasten-Überschuss bis auf Griffbrettniveau abzutragen. Ein rasierklingenscharfer Stechbeitel kann hier für die \"gröbste\" Arbeit gute Hilfe leisten, aber es geht auch ohne. Danach mit 100-er Schleifpapier und einem harten (kleinen) Schleifblock (Stück Holz, ca. 2x2cm) das Füllmaterial in Faserrichtung (!) bündig schleifen. Wenn bündig, mit 240-er und feinerem Sandpapier die feine Oberfläche erzielen.
Sicherheitshalber immer in Faserrichtung schleifen! Das ginge halt einfacher, wenn die anderen Bundstäbchen noch nicht montiert wären, aber sie deswegen zu entfernen wäre nun doch übertrieben!
Bei solchen Arbeiten lasse ich links und rechts des Schleifblockes die Finger über das Holz gleiten, um den Block schön parallel zur Oberfläche führen zu können - sonst hat man nachher ev. eine Kerbe neben der zu schleifenden Stelle im Holz...

Danach, vor allem, wenn das Bundstäbchen sitzt, wirst Du praktisch nichts von der Reperatur mehr sehen. Klar, die Holzmaserung wird dort fehlen, aber so viel ist es ja nicht.

Viel Erfolg, und atme nicht zu viel von den Sekundenkleber-Dämpfen ein! (Nein, mit Weissleim gibt\'s nichts schlaues draus. der ist zu weich, es gäbe hässliche Ränder an den Übergängen Füllmaterial-Holz, und die Oberfläche lässt sich nicht gut schleifen).

Gruss,
Markus

P.S. Hier und hier noch mein Bunddraht-Tester aus einem Restchen, um wissen, ob der Schlitz genug breit und tief ist. Am entsprechenden Ort habe ich die Verbreiterungen, welche den Bunddraht festklemmen, natürlich weggefeilt. Ebenfalls nicht auf meinem Mist gewachsen ;)

Uki-Zwucki

Markus, danke für den Tip. Mal sehn, wie ich den umsetzen werde. Jetzt komm ich halt nicht mehr so leicht zum griffbrett ran, denn:
Die ereignisse übersclagen sich:

Beim einjustieren des Halses an den Korpus. Wieder mit den unverzichtbaren Gummiringerln ;) :


Und, ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein Großer für mich:
Der Hals wird an den Korpus geschraubt:
Von innen mit einer Schraube schräg angezogen. Bin noch am überlegen, ob ich die Schraube nicht gleich drin lasse.


sonst hab ich mir einen improvisationssteg zum ausprobieren gefeilt, und auch ein improvisationssaitenführungsstück.
grüße, thomas

charangohabsburg

#58
Kuhl, diese Hosenträger!  :mrgreen:

Zitat von: Uki-ZwuckiMarkus, danke für den Tip. Mal sehn, wie ich den umsetzen werde. Jetzt komm ich halt nicht mehr so leicht zum griffbrett ran, denn: [...]

Sollte kein grosses Problem sein, Normalerweise werden ja die Bundstäbchen am fertigen Instrument ersetzt, und die Technik stammt ja nicht von mir, sondern von professionellen Reperaturleuten ;)
Vielleicht das Wachspapier sogar leicht einfetten, dann klebt es noch weniger wahrscheinlich an, und Du brauchst ev. die Säge gar nicht mehr. Und nochmals: es ist jetzt noch wichtiger, dass der Bundschlitz mit (natürlich angepasstem) Zündhölzchen und Wachspapier satt im Bundschlitz sitzt, so dass möglichst kein Klebstoff ganz in den Schlitz fliessen kann, um die Sägerei umgehen zu können. Eigentlich keine Hexerei, das alles tönt komplizierter als es sich liest.

Zitat von: Uki-Zwucki[...] Die ereignisse übersclagen sich:. Bin noch am überlegen, ob ich die Schraube nicht gleich drin lasse. [...]
Klar, wenn Stradivari die Nägel bei seinen Gitarren (und auch Violinen) genau an diesem Ort belassen hat, kann dies Uki-Zwucki auch mit einer Schraube tun   8)

Klong

Servus Thomas,
wir haben uns neulich beim Flash getroffen. Alles Gute beim Baufortschritt. Und ärger Dich nicht wegen eines Schönheitsfehlers - bei einem Einzelstück sind auch die Fehler unique.

LG, Elmar
klangbox.blogspot.com

off topic: Liege ebenfalls mit Kreuzweh darnieder. Wünsche uns beiden gute Besserung :-)